Predators - Müder Actionfilm vom Sin City-Macher

Eine Gruppe von kampferprobten Söldnern kämpft gegen fiese Alien-Kampfmaschinen - auf Jagdurlaub. Klingt wie der Plot eines modernen römischen Gladiatorenkampfes und mehr Handlung hat der lahme Actionfilm auch nicht.

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Der erste Predator-Film aus dem Jahre 1987 festigte damals Arnold Schwarzeneggers Ruf als Mann fürs Grobe, als er im südamerikanischen Dschungel gegen einen Außerirdischen, den Predator (englisch für Raubtier), kämpfen musste. Das B-Movie wusste damals mit brachialer Action und ansehnlichen Spezialeffekten (1988 sogar für den Oscar nominiert) durchaus zu unterhalten und zog folglich eine Fortsetzung und zwei Aliens vs. Predator Spin-Offs nach sich.

Die Hauptfiguren Royce (Adrien Brody) und Isabelle (Alice Braga), beides kampferprobte Soldaten. Die Hauptfiguren Royce (Adrien Brody) und Isabelle (Alice Braga), beides kampferprobte Soldaten.

23 Jahre später macht sich Hollywood erneut an eine Verfilmung, die ganz ohne Aliens mal wieder nur im Predator-Universum spielt und mit Robert Rodriguez (Sin City, Planet Terror) sogar einen großen Namen auf dem Kinoplakat vorweisen kann. Trotz der großen Nennung trat Rodriguez aber nur als Produzent auf und hat den Film offensichtlich nie gesehen, denn selbst für ein Action-B-Movie hat Predators vom Regisseur Nimrod Antal einfach zu viele Mängel.

Die üblichen Verdächtigen

Eine Gruppe von sieben Söldnern und einem Arzt landet unter ungeklärten Umständen in einem Dschungel. Die Truppe könnte kaum klischeehafter sein: Der Ex-Marine, der mexikanische Kartellkiller, die toughe Amazone, der psychopathische Serienkiller, der schweigsame Yakuza und der afrikanische Bürgerkriegsschlächter. Natürlich herrschen innerhalb der Gruppe anfangs Zwietracht und Misstrauen, überraschend schnell verträgt man sich aber und schlägt sich ohne Ziel durch den unbekannten Dschungel.

Der Kino-Trailer zu Predators Video starten 2:21 Der Kino-Trailer zu Predators

Nach kleineren Scharmützeln mit der Natur des Planeten und einigen Predators trifft das Team den durchgeknallten Noland (Laurence Fishburn), der schon länger auf dem Planeten ist und sich erfolgreich gegen die Predators wehren konnte. Mit seiner Hilfe plant die Gruppe den Kampf gegen die Aliens und die Flucht vom Planeten.

Böse Blicke und One Liner

Das Ensemble macht seine Arbeit nicht komplett schlecht, viel mehr als wahlweise böse oder verängstigt an der Kamera vorbeizuschauen ist ja auch nicht zu tun. Man wird den Eindruck nicht ganz los, für Predators wurden erst die Schauspieler gecastet und dann die Rollen geschrieben. Danny Trejo als Cuchillo beispielsweise macht das was er am besten - böse Zungen behaupten, als einziges - kann: Er spielt den grimmigen Mexikaner mit Kartellvergangenheit.

Royce mit Noland (Laurence Fishburne). Wer scheidet nächste Runde aus? Royce mit Noland (Laurence Fishburne). Wer scheidet nächste Runde aus?

Was den renommierten Mimen Adrien Brody (Der Pianist) dazu geritten hat, Royce, den Anführer der Gruppe, zu spielen, wird wohl auf Ewig sein Geheimnis bleiben. Immerhin macht er noch das Beste aus dem, was die Drehbuchautoren ihm gegeben haben – und das ist nicht viel.

Einzig die brasilianische Newcomerin Alice Braga (Repo Men, I Am Alive) als Isabelle wirkt komplett verloren in ihrer Rolle als maskuline Kämpferin. Kaum zu glauben, aber hier wäre tatsächlich einmal Actionfilm-Dauergast Michelle Rodriguez die bessere Wahl gewesen. Braga nimmt man das Mannsweib, das bei den Blicken der Männer mit den Augen rollt, sich aber eigentlich doch geschmeichelt fühlt, einfach nicht ab.

Herausragende Schauspieler sind aber sowieso in keiner Szene des Films nötig, denn mehr als gezwungen coole One Liner auf dem Niveau eines Chuck-Norris-Films werfen sich die Darsteller nie an den Kopf.

Bezeichnend ist, dass der einzig anspruchsvolle Satz in knapp 110 Minuten Film, von Ernest Hemingway zitiert wurde. Damit der Zuschauer das nicht übersieht, wird er von Isabelle (»Das sind aber wirklich tiefgründige Gedanken!«) aber freundlicherweise noch einmal daraufhingewiesen. Man kann förmlich hören, wie sich die Autoren hinter der Kamera gegenseitig auf die Schulter klopfen, weil sie das Zitat so passend eingebaut haben.

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