PS4, Xbox One & Wii U - Drosselung: EU verlangt geringeren Stromverbrauch

Die Europäische Union will den Stromverbrauch von Konsolen wie der PlayStation 4, der Xbox One und der Wii U drosseln. Auf lange Sicht könnten Einschränkungen bei deren Leistungsfähigkeit die Folge sein.

Die PlayStation 4 verbraucht zu viel Strom - meint die EU-Kommission. Bis 2017 muss Sony nun eine Lösung finden. Ebenso wie Microsoft für seine Xbox One und Nintendo für die Wii U. Die PlayStation 4 verbraucht zu viel Strom - meint die EU-Kommission. Bis 2017 muss Sony nun eine Lösung finden. Ebenso wie Microsoft für seine Xbox One und Nintendo für die Wii U.

Im Rahmen der sogenannten Ökodesign-Richtliniegelten seit Anfang 2015 in der Europäischen Union neue Anforderungen für den Energieverbrauch von Elektrogeräten des alltäglichen Bedarfs - wenn sie neu auf den Markt gebracht werden. Betroffen waren davon bisher zum Beispiel Kaffeemaschinen und IT-Geräte wie Modems und Router.

Geräte, die beispielsweise in ein Netzwerk integriert sind oder einen Internetzugang besitzen (u.a. eben Router, Smartphones und Modems) dürfen seitdem im Ruhezustand nur noch 6 bzw. 12 Watt verbrauchen. Zudem muss es möglich sein, drahtlose Netzwerkverbindungen zu deaktivieren.

Nun hat die Europäische Union diese Richtlinie ansatzweise auch auf Spielkonsolen ausgeweitet. Microsoft, Sony und Nintendo sollen ab sofort per Selbstverpflichtung darauf achten, dass die Xbox One, die PlayStation 4 und die Wii U deutlich weniger Strom verbrauchen. Erreicht werden kann das unter anderem durch Software-Updates, durch die sich die Konsolen bei Nichtbenutzung automatisch abschalten. Einige der Geräte sind jedoch ohnehin schon mit einer solchen Funktion ausgestattet.

Durch diverse weitere Maßnahmen soll es zu massiven Energieeinsparungen und einer Verbrauchsobergrenzen (90 Watt, ab 2017 dann 90 Watt für »Full HD«) kommen. Bis 2020 sollen die Einsparungen durch die freiwillige Vereinbarung eine Terrawattstunde (eine Milliarde Kilowattstunden) pro Jahr betragen. Der europäische Gesamtstromverbrauch soll bis 2030 um 27 Prozent gesenkt werden.

Schlecht für potentielle Neukäufer: Nach Berechnungen der Kommission könnten die Geräte durch diese Anpassungen um rund zehn Prozent oder rund 40 Euro teurer werden.Im Gegenzug lassen sich jedoch lediglich 1,30 Euro jährlich an Stromkosten sparen. Die positiven Auswirkungen auf die Umwelt und damit langfristig auch auf die Volkswirtschaft sind hier jedoch noch nicht eingerechnet.

Eine gute Nachricht gibt es allerdings auch: Der eigentliche Spielmodus der Konsolen, der erfahrungsgemäß besonders viel Leistung beansprucht und damit auch Energie verschlingt, ist zunächst nicht betroffen.Während die Geräte Musik oder Filme abspielen oder sich im Navigationsmodus befinden, soll es nach dem Willen der EU-Kommission jedoch deutliche Stromeinsparungen geben. Außerdem verlangt die EU-Kommission mehr Transparenz und Fairness gegenüber den Kunden. So sollen die Konsolen auch noch nach der Garantiezeit reparierbar und am Lebensende zerlegbar sein.

Mit ihrer Selbstverpflichtung entgehen die Hersteller einer gesetzlichen Strombremse für ihre Geräte. Zumindest vorerst: Ende 2017 soll durch einen unabhängigen Sachverständigenausschuss überprüft werden, ob der Stromverbrauch von Xbox One, PS4 und Wii U tatsächlich reduziert wurde. Ist das nicht der Fall, wird es doch noch eine gesetzliche Beschränkung geben. Mit möglicherweise unangenehmen Folgen für die Kunden.

Schon in der Vergangenheit hat die EU-Kommission mit teils umstrittenen Maßnahmen für einen effizienteren Energieverbrauch etwa bei Glühbirnen gesorgt.

Einigen Umwelt-Aktivisten gehen die aktuellen Vereinbarungen aber ohnehin nicht weit genug. Jack Hunter von der Energiespar-Lobby Cool Products bezeichnete die Selbstverpflichtung gar als »Witz« und fordert eine weitere Absenkung der Verbrauchsobergrenzen - die dürfte dann jedoch wohl auch Auswirkungen auf die Gaming-Leistungsfähigkeit der betroffenen Konsolen haben.

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