Quantencomputer in 10 Jahren - Zigfache Leistung heutiger PCs

An der Universität Bristol haben Forscher einen Durchbruch auf dem Weg zum funktionierenden Quantencomputer geschafft.

Seit geraumer Zeit arbeiten Wissenschaftler rund um den Globus an Quantencomputern. Im Gegensatz zu heutigen Prozessoren könnten solche Chips künftig ungleich komplexere Berechnungen in einem Bruchteil der Zeit durchführen. Einer der wesentlichen Aspekte dabei: Die bei Quantencomputern eingesetzten Quantenbits, kurz Qubits, können anderes als die binären Bits heutiger PCs nicht nur die beiden Zustände 0 und 1 annehmen, sondern gleichzeitig mehrere Zustände.

Am Centre for Quantum Photonics der Universität Bristol haben Forscher zusammen mit anderen Nationen einen Siliziumchip entwickelt, der nach dem Prinzip des so genannten Quantum Walks funktioniert. Der Chip arbeitet erstmals mit zwei identischen Photonen, bisher konnte man maximal mit einem Photon rechnen. Die Forscher um Jeremy O'Brien, den Direktor des Lehrstuhls, wollen nun nach und nach weitere Photonen hinzufügen. Allerdings steigt mit jedem Photon zwar die mögliche Rechenleistung exponentiell an, aber auch der Aufwand, die Teilchen unter Kontrolle zu bekommen.

Professor O'Brien geht dennoch von einem Quantensprung bei der Entwicklung von Quantencomputer aus. Bisher sei man immer davon ausgehen, dass es bis zum ersten funktionsfähigen Rechnen auf Quanten-Basis noch wenigstens 25 Jahren dauern würde. Mit der nun erforschten Technologie erwarte er Quantencomputer, die heute Rechner alt aussehen lassen, in weniger als zehn Jahren.

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