Quickscope: The Surge - Abkupfern, aber richtig!

Gute Epigonen, schlechte Epigonen: Wenn Spiele sich an großen Vorbildern orientieren, kann das spielerische Perfektion bedeuten - oder aber nur deren Ausnahmestatus beweisen.

The Surge ist ein gutes Spiel - aber kein gutes Dark Souls. The Surge ist ein gutes Spiel - aber kein gutes Dark Souls.

»Imitation ist die höchste Form der Schmeichelei«, sagte schon Oscar Wilde. Und auch die Spielerschaft hat meist wenig daran auszusetzen, wenn (gute) Ideen, Spielmechaniken oder andere Elemente in neuen Titeln wiederverwendet werden. Tatsächlich hat man manchmal ein wenig das Gefühl, dass auf eine wirklich originelle Spielidee zehn andere kommen, die man schon zuvor x-mal gesehen hat.

Daran ist prinzipiell nicht einmal etwas auszusetzen, denn man muss auch im Gamedesign nicht jedes Mal das Rad neu erfinden. Im Gegenteil: Wer mit seinen möglicherweise genialen Spielideen zu früh kommt, den bestraft das Leben. Das Publikum mag, was es kennt - die Fortsetzungszahlen in den Titeln so gut wie aller Blockbuster sind der Beweis dafür.

Wenn man sich also als Entwickler dazu entscheidet, sich beim eigenen Spiel an großen Vorbildern oder aber einer Genreformel zu bedienen, sollte man allerdings darauf achten, richtig abzukupfern - sonst liefert man im schlimmsten Fall nur den Beweis für die Unverwechselbarkeit der großen Vorbilder.

Der Autor
Rainer Sigl schreibt und spricht seit mehr als zehn Jahren für verschiedene Medien über Games, darunter der österreichische Jugendkulturradiosender FM4, die Tageszeitung Der Standard, Golem.de, das Games-Bookazine WASD und das von ihm ins Leben gerufene Gameskulturblog Videogametourism.at. In der exklusiv für GameStar Plus startenden Kolumne »Quickscope« macht er sich über Feinheiten und Gemeinheiten diverser Spiele Gedanken. Und widerspricht auch mal unseren GameStar-Testern.

Der Fluch des großen Vorbilds

Aktueller Anlass: Das soeben erschienene Action-Rollenspiel The Surge leiht sich Inspiration, Spielmechaniken und zentrale Ideen von großen Vorbildern, die man getrost als Kultspiele bezeichnen kann. Hidetaka Miyazakis Souls-Spiele und das verwandte Bloodborne sind unverkennbar die Schablonen, an denen sich das deutsche Science-Fiction-Rollenspiel orientiert - von kleinen Details bis hin zu ganzen Gameplay-Loops und zentralen Spielmechaniken. The Surge hat sich Spiele zum Vorbild genommen, die für Millionen Fans einzigartige Kultspiele sind. Genau das sichert dem Spiel deutscher Entwickler sofort deren Aufmerksamkeit. Und genau da beginnen die Probleme.

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