Gespräch mit irgendwem
Die Story von Rainbow Six: Vegas 2 wird durch die schlechte Auswahl der deutschen Synchronsprecher noch unverständlicher gemacht: Wir wissen nie, wer gerade spricht -- ob Bishop, der Einsatzleiter, ein Gegner oder ein Kollege. Zwangsläufig schalten wir daher die Ohren nach einer Weile auf Durchzug und latschen die Levels bis zum Ende ab, in der (vergeblichen) Hoffnung, dass irgendetwas Spannendes passiert. Die Teamkollegen könnten wir dabei eigentlich am Anfang der Mission in einer Ecke abstellen, denn die Gegner stellen keine Herausforderung dar. Sechs der sieben Missionen des Spiels erledigen wir entsprechend jeweils in einer guten halben Stunde. Die Ausnahme ist dabei ausgerechnet der Einsatz, in dem Sie (aus welchem Grund auch immer) plötzlich alleine unterwegs sind. Hier tauchen die Terroristen zum Teil direkt vor Ihrer Nase in der Spielwelt auf und bolzen Sie mit Schrotgewehren um. Weil Sie in Vegas 2 nicht frei speichern können, heißt es deshalb in dieser Mission: reinlaufen, sterben, Gegnerpositionen merken, noch mal versuchen. Das nervt.
Deutsche ohne ACES
Egal, wie oft Sie im Einsatz Ihr Leben lassen: Jeder Abschuss im Spiel beschert Ihnen Erfahrungspunkte. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr ist ein erlegter Feind wert. Im Laufe des Spiels steigen Sie so im Dienstgrad auf und bekommen nach und nach neue Klamotten für Bishop. Den können Sie ganz nach Ihrem Geschmack anziehen und sein Gesicht, seinen Bartwuchs oder gar sein Geschlecht verändern -- auf Wunsch ist Bishop also auch eine Frau. Dabei benutzen Sie denselben Charakter auch im Mehrspielermodus von Vegas 2, in dem Sie ebenfalls für Abschüsse belohnt werden. Das ACES-System der Originalfassung, das Sie in einem separaten Punkteprogramm für besondere Leistungen wie Kopftreffer oder Abschussserien belohnt, wurde in der deutschen Version von Vegas 2 entfernt, weil das Ubisoft-Spiel sonst kein USK-Siegel bekommen hätte. Vorteil: Statt das große Waffenarsenal erst mit ACES-Herausforderungen nach und nach freischalten zu müssen, stehen Ihnen sämtliche Knarren von Anfang an zur Verfügung. Nachteil: Die Langzeitmotivation, die etwa Call of Duty 4 durch ein ähnliches Belohnungssystem im Mehrspielermodus bietet, bleibt auf der Strecke.
Sie können die Kampagne von Vegas 2 zusammen mit einem Freund kooperativ durchspielen, der dem Team dann als vierter Mann zur Seite steht. Taktische Aufgaben oder gar Befehlsgewalt hat der allerdings nicht, sondern dient nur als Mitläufer. Doch auch zu viert wird die Story nicht besser, das Leveldesign nicht interessanter, die KI nicht schlauer und die Atmosphäre nicht dichter. »Schade«, würde Las Vegas sagen, könnte die Stadt durch eine zugegebenermaßen recht unwahrscheinliche Laune des Raum-Zeit-Kontinuums plötzlich sprechen, »schade, was die aus meinem guten Namen gemacht haben.«
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