Verkehrsmittel Pferd
Wer den ungezähmten Wilden Westen bezwingen will, kommt ohne reitbaren Untersatz nicht weit. Zum Glück sind die Gäule in Red Dead Redemption gutmütig, treu und leicht zu handhaben.
Um unseren Klepper auf Touren zu bringen, drücken wir ihm mit »A« die Sporen in die Seite - und zwar so lange, bis wir die gewünschte Geschwindigkeit erreicht haben. Das Reittier hält diese Geschwindigkeit eine gewisse Zeit. Wird der Klepper müde, müssen wir sozusagen »nachdrücken«. Jedoch sollten wir dabei stets die Ausdauer-Anzeige im Auge behalten. Wer seine Apfelfabrik zu sehr triezt, wird gnadenlos abgeworfen. Sollten wir nach einer Mission ohne Hufe unterwegs sein, genügt ein Pfiff und schon kommt unser Gefährte angetrabt. Der Pfiff hat aber noch eine andere wichtige Funktion: Im Laufe des Abenteuers werden wir miterleben, wie sich Halunken als Pferdediebe an unserem Eigentum versuchen. Rabiate Naturen holen den Dieb mit einer Ladung Blei aus dem Sattel (im Westen steht auf Pferdediebstahl nunmal der Tod). Wer es eleganter mag, Pfeift einfach nach seinem Pferd, das sofort zu bocken beginnt und den Bösewicht abwirft. Komfortfunktionen haben die Pferde übrigens auch: Da viele der insgesamt über 270.000 Textzeilen während längerer Ritte gesprochen werden, passen wir die Geschwindigkeit unseres Einhufers automatisch an die des Gesprächspartners an. Im Gegensatz zu Genre-Klassikern wie Barbie rettet die Wildpferde oder Call of Juarez fühlen sich die Pferde nicht wie Kanonenkugeln im Tiefflug an, sondern sind dank der Euphoria Physik-Engine fest am Boden verankert, bekommen es in den Kurven mit Fliehkräften zu tun und rutschen auch mal mit schrecksteifen Beinen einen Abhang hinunter. Alternativ fahren wir per Kutsche oder Zug zum nächsten Einsatzort oder nutzen im Camp die Schnellreise-Option, die uns im Handumdrehen an jeden bereits erkundeten Ort bringt.
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In den ersten berittenen Spielminuten fällt es fast schon schwer, den Blick vom Hinterteil des eigenen Pferdes abzuwenden. Zu faszinierend ist das Spiel der Muskeln unter den plastischen Fell-Texturen, auch die authentischen Bewegungen der Beine auf dem unebenen Untergrund oder Marstons sich ständig verändernde Körperhaltung schlagen detailversessene Redakteure schnell in ihren Bann. Allerdings können solche Ablenkungen tödlich sein, denn die örtliche Fauna hat noch nichts davon gehört, dass sich der Homo-Sapiens an der Spitze der Nahrungskette befindet. Und so kommt es, dass wir plötzlich von einem Wolfsrudel angegriffen werden, das zähnefletschend versucht, Ross und Reiter umzureißen. Ein paar Schüsse aus der Winchester später ist das Knurren verstummt und Marston von blutigen Fellhaufen umgeben. Jetzt wird es Zeit, sich die Hände schmutzig zu machen, denn Wolfsfelle sind wertvoll. Auf Knopfdruck zieht John sein Messer, die Kamera zeigt sein Gesicht in einer Großaufnahme, aus den Lautsprechern tönen schmatzende »Splatter-Film-Gedärm-Wühlerei«-Geräusche, und analog zu Johns Schnittbewegungen spritzt Blut auf das Auge der virtuellen Kamera.
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