Renegade Ops im Test - Jagt es in die Luft!

Renegade Ops lässt sich in einem Satz beschreiben: John Rambo schraubt sich ein MG auf seine Karre und fährt mit Vollgas in den Urlaub. Wir testen die PC-Fassung dieses B-Movies zum Selberballern.

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Trash-Fans aufgepasst: Ein irrer Terrorist bedroht die zivilisierte Welt, und nur eine handvoll Haudegen unter dem Kommando eines verwegenen Colonels kann ihn stoppen! Man merkt schon: Das Szenario des Retro-Shooters Renegade Opsmacht Actionfilmen à la Rambo alle Ehre. Zumal die Geschichte des Spiels selbst die Werke des berüchtigten Uwe Boll wie preisverdächtige Prosa wirken lassen. Die dünne wie dümmliche Story bedient jegliches Action-Klischee, und die stumpfen Befehle unseres Kommandanten radieren allein schon beim Zuhören massenweise Hirnzellen aus. Aber gut, verbuchen wir das mal unter Humor und gewollter B-Movie-Atmosphäre. Hauptsache es kracht und knallt am laufenden Band.

Unsere Spezialfähigkeit Luftangriff lässt Raketen vom Himmel regnen und beschert uns ordentlich Punkte. Unsere Spezialfähigkeit Luftangriff lässt Raketen vom Himmel regnen und beschert uns ordentlich Punkte.

Vier Söldner ziehen in den Kampf gegen das Abziehbild eines Bond-Bösewichts und seine riesige Armee: Armand, Roxy, Diz und Gunnar. Wir zählen die Krieger hier nur auf, damit wir sie mal erwähnt haben. Die Möchtegern-Rambos verschwinden nämlich sofort hinterm Steuer schwerbewaffneter Jeeps und Buggys, die wir fortan aus der Vogelperspektive steuern. Mit der Tastatur wird gelenkt, mit der Maus geballert. Leider fällt die Steuerung arg fummelig aus. So bleiben die Flitzer ständig an Ecken und Kanten hängen oder stürzen ungewollt in den Abgrund. Mit einem Gamepad steuert sich Renegade Ops hingegen deutlich besser. Cool: Zwar unterscheiden sich die Vehikel kaum voneinander, jedoch hat jeder Kämpfer eine eigene Spezialattacke. Während zum Beispiel Roxy Raketen regnen lässt, hat Armand ein Schutzschild im Gepäck. Zudem gibt es eine ganze Reihe nützlicher Fertigkeiten, die wir nach und nach freischalten, darunter ein erweiterter Gesundheitsbalken und stärkere Extrawaffen wie Flammenwerfer oder eine aufladbare Railgun.

Warnung: Startprobleme!
Auf einigen Rechner läuft das Spiel trotz schnell nachgereichtem Patch nicht, oder nur mit starken Rucklern. Um dieses Problem zu beheben existiert ein Community-Patch, den sie hier finden.

Schön aber dumm

An jeder Ecke fliegt etwas in die Luft. Die Feuer- und Explosionseffekte setzen das knallig in Szene. An jeder Ecke fliegt etwas in die Luft. Die Feuer- und Explosionseffekte setzen das knallig in Szene.

Auf den weitläufigen Karten brettern wir von einem Missionsziel zum nächsten. Probleme werden dabei nur auf eine Art gelöst: Wir sprengen sie. Panzer greifen ein Dorf an? Jag sie in die Luft! Geiseln sind in Käfige gesperrt? Jag die Gefängnisse in die Luft! Ein Offizier hat eine wichtige Zugangskarte? Jag seinen Jeep in die Luft!

Dass man nebenbei auch mal durch die Häuser unschuldiger Zivilisten donnert, gehört zum guten Ton. Immerhin weiß Renegade Ops die Krawallorgie hübsch zu präsentieren. Die Landschaften sprühen vor Details, in der Wüste wirbelt Staub auf, im Dschungel ziehen Vögel ihre Kreise, und das Wasser glitzert so schön wie in der Karibik. Zumindest bis wir auftauchen, denn dann schmeicheln feurige Explosionen unseren Augen, fliegen zahlreiche Trümmer umher und krachen ganze Häuserblöcke effektreich in sich zusammen.

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Routiniert explodiert

Die Zerstörungsorgie wird aber, wie so oft bei solch simplen Ballerorgien, unweigerlich zur Routine. Zwar setzt uns das Spiel immer neue Herausforderungen wie neue Gegner oder Zeitlimits vor die Nase. Schlussendlich brausen wir aber immer in Richtung Feind und zerballern alles was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.

Dank eines eingesammelten Extras dürfen wir mit zwei Miniguns gleichzeitig schießen. Dank eines eingesammelten Extras dürfen wir mit zwei Miniguns gleichzeitig schießen.

Taktik oder Strategie? Braucht doch keiner! Und obwohl kleine Einlagen die Action auflockern (so setzen wir uns unter anderem an den Steuerknüppel eines Helis oder düsen mit einem unbewaffneten Raketentransporter durch feindliche Stellungen), wird das Spektakel nach kurzer Zeit arg monoton, besonders für Solospieler. Hat man die Einzelspieler-Kampagne nach knapp fünf Stunden durch, gibt’s keinen Grund, noch mal ein halbes Land zu Klump zu schießen. Nur wer zerstörungswütige Mitspieler bei der Hand hat, der holt aus dem 13-Euro-Download das volle Potential raus. Vorausgesetzt man nimmt ein bisschen Chaos in Kauf. Denn wenn vier Jeeps durch den Dschungel ballern, wird’s recht eng und man rauscht öfter mal ungewollt in feindliche Projektile.

Kleiner Wehrmutstropfen: An einem PC dürfen wir nur zu zweit ran. Außerdem werden zwingend zwei Gamepads benötigt, die Kombo aus Gamepad und Tastatur funktioniert nicht. Zu viert funktionierts sowieso nur online. Dafür gibt's nur in der PC-Version Half-Life-Held Gordon Freeman im Buggy mit Antlion-Angriff.

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