Seite 2: Resident Evil 6 im Test - Call of Evil

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Noch einmal mit nackter Haut, bitte!

Die dritte Kampagne mit Jake Muller (dem Sohn von Serienbösewicht Albert Wesker) und Sherry Birkin (bekannt aus Resident Evil 2) spielt sich wie die vorhergehende, lediglich mit mehr Nahkämpfen, mehr nacktem Oberkörper (Jakes, nicht Sherrys!) und einem an den Nemesis aus Resident Evil 3 erinnernden, unbesiegbar wirkenden Feind mit dem schmucken Namen Ustanak, der dem Heldenduo hin und wieder einen Besuch abstattet. Inszeniert ist das Ganze zwar gut, das bekannte Problem bleibt: Nach der x-ten Wiederholung stellt sich einfach Langeweile ein.

Neulich beim Chiropraktiker: Ada Wongs Kampagne bringt mit ihren Stealth-Einlagen ein wenig Abwechslung ins Ballerspiel. Neulich beim Chiropraktiker: Ada Wongs Kampagne bringt mit ihren Stealth-Einlagen ein wenig Abwechslung ins Ballerspiel.

Die Kampagne der zwielichtigen Ada Wong weiß da eher zu gefallen. Die asiatische Schönheit soll eine Anlage möglichst lautlos infiltrieren. Auch wenn die folgenden Stealth-Einlagen eher seicht und die Rätsel recht einfach ausfallen, bieten sie zumindest die lang erwartete Abwechslung vom Action-Einerlei.

Neben den Schwächen im Gameplay stören uns vor allem die vielen Ideen, die in Resident Evil 6 mit fast schon erschreckender Konsequenz nicht zu Ende gedacht wurden. Warum eine Kampagne von 25 bis 30 Stunden Länge, wenn die Spielzeit durch viele öde Passagen erkauft wird? Warum Erfahrungspunkte, die man in Perks (mehr Schaden, mehr Gegenstände, unendliche Munition, etc.) investieren kann, wenn sie sich am Ende eh kaum auswirken? Warum einen einblendbaren Wegweiser, wenn wir uns selbst mit voller Absicht nicht in den Schlauchlevels verlaufen könnten? Vom fummeligen Inventar und der absurd umständlichen Medizinherstellung und -aktivierung ganz zu Schweigen! So viel verschenktes Potenzial.

Witzig: Spätestens beim zweiten Durchspielen können wir unendlich viel Munition für mindestens eine Waffe freischalten. Und siehe da: Plötzlich macht Resi 6 etwas mehr Spaß, weil wir weniger im Inventar rumfummeln und es endlich konsequent als das spielen können was es ist: als reinrassiges Actionspiel.

Zu zweit gegen die Langeweile

Resident Evil 6 hat auch seine Stärken. Neben den bereits erwähnten besseren Momenten im Kampfgetümmel, gibt´s nämlich auch stylish inszenierte Zwischensequenzen. Die treiben die amüsant-trashige Story (Sie haben´s sich vielleicht schon gedacht: Es geht um ein Virus!) mit ebenso trashigen Texten und schönen Animationen voran. Ebenso cool: Im Verlauf der Geschichte kreuzen sich die Pfade der Protagonisten. Nicht so cool: Auch nach der vierten Kampagne klaffen noch gewaltige Logiklöcher in der Story.

Die Zwischensequenzen treiben nicht nur trashige Story voran, sondern sind auch sehr schick inszeniert. Die Zwischensequenzen treiben nicht nur trashige Story voran, sondern sind auch sehr schick inszeniert.

Das Highlight ist allerdings der Koop-Modus, der es einem zweiten Mitspieler jederzeit erlaubt, sowohl online als auch offline (per Split-Screen-Modus, aber leider mit stark verkleinertem Bildausschnitt) einzusteigen und in die Rolle der anderen Kampagnenfigur der zu schlüpfen. Zu zweit kommt dann auch sichtlich mehr Spielspaß auf als mit den KI-Kollegen. Vielleicht auch, weil man sich mit einem Kameraden so herrlich drüber aufregen kann, welche Chance Resi 6 da schon wieder verschenkt hat.

Wenn die Maus ihren Sinn verliert

Technisch ist Resident Evil 6 zwar nicht mehr auf dem neuesten Stand, weiß aber durch detaillierte Umgebungen und Charaktermodelle, schicke Explosionen sowie ausgeflipptes und abwechslungsreiches Monsterdesign zu gefallen. Dafür sorgen teils extrem matschige Texturen und häufiges Kantenflimmern für entzündete Augen. Akustisch bewegt sich der Actiontitel auf hohem Niveau. Der Soundtrack untermalt das Geschehen stets passend. Auch die deutsche Synchronisation ist größtenteils gelungen, wenn auch manchmal etwas lustlos eingesprochen.

Anders sieht's da schon bei der Steuerung aus: Egal ob Gamepad oder Maus und Tastatur, die Figuren lenken sich nicht sonderlich dynamisch und bleiben gerne mal an Ecken hängen. Das Zielen hingegen bereitet mit keinem Eingabegerät Probleme. Beim Inventar wurde allerdings richtig geschlampt. Zwar können wir Objekte mit der Maus anklicken, die Aktivierung erfolgt aber nur per Tastatur - sinnvoll geht anders. Immerhin: Die neue, weiter entfernte Kamera ist in der PC-Version gleich eingebaut. Spieler der Xbox 360- und PS3-Fassung ärgerten sich zum Release von Resident Evil 6 im Oktober 2012 über eine Schulteransicht, die viel zu nah an den Figuren klebte. Inzwischen ist auch die Konsolen-Version gepatcht.

Resident Evil 6 - Screenshots zur PC-Version ansehen

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