Action in 3D
Der Avatar-Regisseur James Cameron hat im Vorfeld des Filmstarts indirekt Werbung für Resident Evil: Afterlife gemacht, indem er den Produzenten des dicksten Genre-Konkurrenten dieses Herbstes, Piranha 3D, den wohlgemeinten Rat gab, ihre Filmrollen vor den nächsten Bus zu werfen. Denn wahres 3D gibt es nur, so Cameron, mit seiner eigens für Avatar entwickelten 3D-Kamera-Technik Fusion, die auch bei Afterlife zum Einsatz kommt. Der Unterschied zu nachträglich in 3D umgewandelten Filmen wie Kampf der Titanen wird auch in Afterlife deutlich sichtbar. Wenn sich Alice etwa in einem Duschraum des Los-Angeles-Gefängnisses bewegt, sind alle Ebenen erfassbar. Wie auch bei Avatar spielt die Hauptrolle im ganzen 3D-Zirkus der Computer, der Menschenmassen, Landzüge, Gebäude und Flugzeuge animiert. So erwacht ein apokalyptisches Amerika zum Leben, Tokio wird in Schutt und Asche gelegt – und alles wirkt detailliert und sehr plastisch.
Unter dem Weihnachtsbaum des Kameramanns Glen MacPherson fanden sich letztes Jahr auch zwei so genannte Phantom-Zeitlupenkameras, die auf Camerons 3D-Kameraschienen geschnallt ausgiebigst zum Einsatz kommen. Jede Action-Szene wird zum größten Teil als Zeitlupe dargestellt. Das bewahrt den Zuschauer zwar vor den berüchtigten 3D-Kopfschmerzen, lässt aber den Eindruck aufkommen, dass der Film ohne Zeitlupe nur noch halb so lang dauern würde. Selbstironisch wird dabei immer wieder Die Matrix als Zeitlupen-Pionier zitiert, inklusive sich unter Kanonenkugeln duckender Menschen. Man muss den Vorteil sehen: So bekommt der Zuschauer die Optik von Die Matrix in 3D ohne die störende Ideologie dahinter. Allerdings übertreibt es der Regisseur etwas: Waffenkammern, Klone und weiße Räume flimmern über die Leinwand. Selbst Neos Sonnenbrillen-Mantel-Outfit darf nicht fehlen.
Wer damit leben kann, genießt bestens choreographierte Kämpfe und schön bizarre Einfälle wie eine Flugzeuglandungen auf einem Hausdach. Die Akteure, allen voran Milla Jovovic, sind glaubhafte Action-Darsteller. Übrigens: Bleiben Sie auch während des Abspanns im Kino sitzen. Ein Cliffhanger mit einer alten Bekannten leitet zur bereits bestätigten (siehe News zur Resident-Evil-Fortsetzung auf GameStar.de) Fortsetzung über.
Fazit
Christian Merkel: »Die gute Nachricht ist auch die schlechte: Resident Evil bleibt sich auch im vierten Teil treu. Der Film ist mehr ein geradliniger Action-Streifen als Horrorfilm oder Videospielumsetzung. Das mag man mögen oder hassen. Es ist aber konsequent. Wer auf Action steht, die Möglichkeiten von 3D im Kino sehen will und über Handlungslöcher hinwegsehen kann, kommt voll auf seine Kosten.«
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