Seite 2: Resonance im Test - Pixelig mit Aussicht auf Weltuntergang

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Das Gedächtnis: Was wollte ich doch gleich?

Ebenfalls clever überlegt (und leider nicht zu Ende gedacht) ist das innovative Gedächtnis-System. Während wichtige Handlungselemente automatisch ins Langzeitgedächtnis eines Charakters übergehen, müssen wir das Kurzzeitgedächtnis manuell befüllen -- und zwar indem wir Objekte aus der Spielwelt per Drag&Drop hineinziehen. Mit den so gespeicherten Erinnerungen schalten wir anschließend in den Dialogen neue Antwortmöglichkeiten frei.

Klingt spannend? Ist es auch -- jedenfalls teilweise. Das Langzeitgedächtnis nämlich funktioniert astrein. In einem frühen Rätsel beispielsweise brauchen wir dringend einen Kreuzschlüssel. Der Hausmeister wiederum besteht darauf, dass sich das Ding in seiner Werkzeugkammer befindet -- wo es natürlich nicht ist. Also erinnern wir uns daran, dass uns der Hausmeister doch eben noch erzählt hat, dass er mit seinem Kreuzschlüssel eine Scheibe eingeschlagen habe, und schon fällt dem Kerl ein, dass er das Teil ja tatsächlich noch in der Tasche hat.

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Beim Kurzzeitgedächtnis hingegen fragen wir uns manchmal, wie unsere vier, anscheinend mindestens halb-senilen Charaktere das Kunststück fertig bringen, sich morgens überhaupt eine Hose anzuziehen, bevor sie das Haus verlassen. So finden wir mit Detective (!) Bennett heraus, dass das automatisierte Polizei-Archiv, in das wir unbedingt mal kurz einbrechen müssen, von einer lokalen Security-Firma entwickelt wurde. Diese Erkenntnis wiederum schaltet die Security-Firma als neue Lokalität auf der Karte frei.

Dort angekommen stellen wir allerdings perplex fest, dass Detective (!) Bennett inzwischen vollkommen vergessen hat, was er dort eigentlich wollte -- schließlich haben wir das Archiv nicht in sein Kurzzeitgedächtnis gezogen.

Die Story: Ein Plot-Twist vom Feinsten

Im Langzeitgedächtnis werden relevante Handlungselemente automatisch gespeichert. Im Langzeitgedächtnis werden relevante Handlungselemente automatisch gespeichert.

Indes: So richtig krumm nehmen wir Resonance dieses gelegentliche Über-die-eigenen-Füße-fallen nicht. Denn ganz nebenbei erzählt es eine ungewöhnlich komplexe und spannende Story mit dem besten Plot-Twist der jüngeren Spielegeschichte. Dass sich Resonance auch dabei ein bisschen mehr vornimmt als es letztlich in rund acht Stunden Spielzeit schultern kann -- dafür entschädigt allein diese eine perfekt eingesetzte Wendung, die uns staunend und einigermaßen fassungslos zurücklässt.

Wenn die Krimi-SciFi-Handlung dann gegen Ende unter der eigenen Ambition in die Knie geht, weil auch zwei unterschiedliche Enden nicht ganz kaschieren können, dass die ganze perfide Verschwörung auf absurd wackeligen und teils unlogischen Beinen steht, dann ist das zwar schade -- aber großen Spaß gemacht hat’s trotzdem.

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