Rise of the Triad im Test - Alt, aber schlecht

Rise of the Triad verspricht Genre-Fans den Ausbruch aus dem modernen Militär-Shooter-Einheitsbrei. Leider offenbart sich im Test, dass an allen Ecken und Enden der Feinschliff fehlt. Naja, dafür gibt's umso mehr Bugs.

Rise of the Triad - Die ersten 10 Minuten aus dem Shooter-Remake Video starten 10:02 Rise of the Triad - Die ersten 10 Minuten aus dem Shooter-Remake

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Bei Rise of the Triad handelt es sich um das Remake des 1994 erschienenen, gleichnamigen Shooters. Falls es bei dem Titel nicht klingelt, könnte das daran liegen, dass er hierzulande wegen seiner exzessiven Gewaltdarstellung indiziert wurde. Wahrscheinlicher ist aber, dass Rise of the Triad vor allem ob der stärkeren Genrekonkurrenz à la Doom in Vergessenheit geriet. Dafür sicherte sich das Originalspiel aber durch die Erfindung des Capture-the-Flag-Modus eine kleine Randnotiz in der Computerspiele-Historie.

Warum keine Multiplayer-Wertung?
Rise of the Triad enthält auch einen Multiplayer. Der ist sowohl online als auch über LAN spielbar. Es gibt drei verschiedene Spielmodi: Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag, spielbar auf fünf verschiedenen Maps. Zumindest theoretisch, denn aktuell fehlen noch die Spieler. Die wenigen vorhandenen Server sind so gut wie immer leer. Da wir den Multiplayer-Modus aus diesem Grund nicht ausgiebig spielen konnten, werden wir auch keine Wertung für ihn vergeben.

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Waffen wichtiger als Handlung

Die Auswirkungen des »God Mode« auf unsere Gegner. Die Auswirkungen des »God Mode« auf unsere Gegner.

Die Story von Rise of the Triad ist völlig vernachlässigbar. Zu Beginn und Ende des Spiels sehen wir eine Comicsequenz, und zwischendurch passiert rein gar nichts. Eine Spezialeinheit stürmt eine Insel voller Bösewichte und das war's dann auch schon. Dafür bekommen wir aber viele dicke Wummen. Standardmäßig haben wir erst einmal eine Pistole und später dann auch ein Maschinengewehr. Dazu kommen diverse Variationen von Raketenwerfern.

Abwechslung von diesen eher konventionellen Waffen bieten uns nicht nur mehrere Arten von Zauberstäben. Auch Power- Ups kommen zum Einsatz. Sammeln wir einen Knochen ein, aktivieren wir den »Dog Mode«. Für eine kurze Zeitspanne verwandeln wir uns in einen Hund und schalten unsere Widersacher mit tödlichen Bissen aus. Finden wir hingegen eine Hand, werden wir unverwundbar und können Energiebälle schießen.

Schnelle Oldschool-Action in der Theorie

Der Mangel an Inhalt muss ja prinzipiell nichts Schlimmes sein. Viele Spieler mögen keine Unterbrechung des Spielflusses durch Zwischen- oder Skriptsequenzen. In Rise of the Triad behalten wir über die komplette Spieldauer die Kontrolle. Das pure Gameplay steht im Fokus. Wie früher rasen wir superschnell durch verwinkelte Level und ballern massig Gegnerhorden über den Haufen. Zur Abwechslung dürfen wir zwischendurch auch kleine Schalterrätsel lösen und haben diverse Sprungpassagen zu bestehen.

Es gibt weder automatische Lebensregeneration noch ein Deckungssystem. Die Waffen sammeln wir innerhalb der Areale auf. So weit, so bekannt. Zumindest für Ego-Shooter-Veteranen der 90er Jahre. Gerade die werden sich jetzt wahrscheinlich denken: »Klingt doch super.« Konzeptionell stimmt das auch - die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig. Bugs und Unzulänglichkeiten verderben den Spielspaß.

Frust in der Praxis

So wird die schnelle Bewegung unserer Spielfigur immer wieder ausgebremst, weil sie an jeder noch so kleinen Ecke hängen bleibt. Das ist aber noch nicht mal das Schlimmste. Mitunter stecken wir einfach fest und sind gezwungen, den letzten Checkpoint neu zu laden. Ja, richtig gelesen: Obwohl Rise of the Triad sich auf die Tugenden der ganz alten Shooter-Generation beruft, haben wir keine Möglichkeit, frei zu speichern, obwohl das in den 90ern gang und gäbe war.

Wenn wir die vorangegangenen Minuten nicht unbedingt wiederholen wollen, dann sollten wir hier besser nicht in die Lava fallen. Fun Fact: Die Entwickler erhöhten den Anspruch solcher Passagen geschickt mittels schwammiger Sprungsteuerung. Wenn wir die vorangegangenen Minuten nicht unbedingt wiederholen wollen, dann sollten wir hier besser nicht in die Lava fallen. Fun Fact: Die Entwickler erhöhten den Anspruch solcher Passagen geschickt mittels schwammiger Sprungsteuerung.

Das führt unweigerlich dazu, dass wir mitunter zehn Minuten lange Abschnitte komplett neu spielen dürfen. Dass die Level teilweise nur durch »Trial & Error« zu bestehen sind, macht diesen Umstand nicht besser. Zu guter Letzt funktioniert ist das Springen unpräzise. Da freuen wir uns natürlich besonders, wenn uns nach zehn Minuten Dauerballerei eine Hüpfpassage erwartet, und der letzte Checkpoint noch vor dem vorangegangenen Schussgefecht liegt. Noch einmal bitte!

Abenteuerliche Level

Das Leveldesign könnte ohne Probleme die Szenerie für einen Indiana-Jones-Film darstellen. Es gibt fiese Fallgruben, rasant rollende Riesensteine, lodernde Lavagruben und daneben noch zahlreiche, seltsame, scharfkantige Apparaturen, die uns zerhäckseln, wenn wir ihnen zu nahe kommen. Und das ist gut so, denn die Auseinandersetzung mit diesen Gefahren kann wirklich spaßig sein. Ohne das dumme Checkpoint-System wäre es allerdings noch eine ganze Nummer spaßiger.

Feuerfalle In Rise of the Triad erwarten uns viele, viele Fallen. An dieser Stelle sollten wir aufpassen, nicht geröstet zu werden.

Spieler am Spieß Wer muss gerade auch an den kommenden Zahnarztbesuch denken?

Menschenshredder Aus der Kategorie kurz aber schmerzvoll: Wenn sich die Klappe an der Decke öffnet, endet die Haft des betroffenen Gefangenen abrupt.

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