Schiffbrüchig steht ein namenloser Held inmitten von Wasserleichen und Holzplanken am Strand einer exotischen Insel. Er trägt zerfetzte Lumpen und wirkt recht abgemagert. Auch wenn das Aussehen des Helden noch mal überarbeitet werden soll: Die ersten Spielsekunden von Risen sind exemplarisch für alles, was PC-Rollenspieler bereits aus der Gothic-Serie kennen.
Kai Rosenkranz, seit dem ersten Gothic-Komponist und Programmierer beim Essener Entwickler Piranha Bytes, macht daraus keinen Hehl: »Wir wissen genau, was wir unseren Fans nach Gothic 3 schuldig sind: Sie wollen ein genauso intensives und atmosphärisches Abenteuer wie im zweiten Teil – nur eben moderner und möglichst ohne Bugs. Genau das werden sie mit Risen bekommen.«
Update: Risen ist mittlerweile erschienen und hat die Erwartungen erfüllt. Den ausführlichen Testbericht mit Video und Technikcheck finden Sie auf GameStar.de.
Die ersten Minuten
Noch befinden wir uns ganz am Anfang unserer Risen-Expedition, nämlich am besagten Strand. Typisch Piranha Bytes: Nach dem Intro, in dem wir mit unserem Helden das Schiffsunglück erleben, landen wir ohne Umwege wie Charakter- Editor & Co direkt im Spiel. Wie in der Gothic-Serie hat unser Held tatsächlich keinen Namen, sein Aussehen ist fix vorgegeben. Und natürlich hat er mal wieder keine Ahnung, wo er sich gerade befindet.
Aber es hätte wirklich schlimmer kommen können, denn wir blicken auf einen idyllischen Strand – von den überall herumliegenden Leichen mal abgesehen. Wir haben alle Zeit der Welt, die Idylle zu genießen und treffen – Überraschung – eine Frau! Die Dame heißt Sara und hat wie wir das Unglück überlebt, was sie uns mit natürlich aussehenden Gestik- Animationen erzählt. Wie von Piranha Bytes gewohnt, soll jeder noch so beiläufige Sprachfetzen professionell vertont werden.
Die erste Aufgabe
Sara weist uns darauf hin, dass in der aktuellen Situation ein Knüppel vielleicht nützlich werden könnte und schickt uns auf die Suche. Juhu, unsere erste Quest, wenn auch zugegebenermaßen eine sehr simple. Schließlich liegt nach dem Schiffsunglück mehr als genug Treibholz am Strand. Aber das ist durchaus gewollt, denn so sollen wir im fertigen Spiel Steuerung und Inventar quasi im Vorbeigehen kennenlernen.
Entwickler Kai Rosenkranz erläutert die neue Einsteigerfreundlichkeit: »Wir nennen das ›indirekte Führung‹. Über Quests, Dialoge oder bestimmte Ereignisse bekommt der Spieler über die gesamte Story hinweg immer genügend Hinweise, was als Nächstes sinnvoll wäre. Ob er es dann auch genau so macht, bleibt aber stets ihm überlassen.« Folgerichtig ist die komplette Spielwelt von Beginn an frei erforschbar. In der Praxis würden wir allerdings über kurz oder lang mit Hindernissen konfrontiert werden, die man als zerlumpter Schiffbrüchiger nur schwer überwinden kann – sei es nun ein hungriger Wolf oder eine tödlich tiefe Schlucht.
Der erste Kampf
Die Natur von Risen ist nicht nur schön, sondern auch extrem gefährlich. Gerade als wir uns auf einen gemütlichen Waldspaziergang eingestellt haben, bekommen wir gefräßige Gesellschaft von einer Stachelratte – einer kniehohen Mischung aus Stachelschwein und Nagetier. Exzellent, endlich die Gelegenheit, einen Blick auf das Kampfsystem zu werfen. Kai Rosenkranz dämpft die Erwartungen: »Das generelle Prinzip steht, aber es ist noch nicht finalisiert.« Die Gefechte werden actionlastig – mit dem richtigen Timing und ein wenig Geschick sollen spektakuläre Schlagkombinationen möglich sein.
Andererseits will Piranha Bytes, dass die Fähigkeitenwerte des Recken für die entsprechende Waffe wichtig sind. Sie sollen nun weitaus mehr beeinflussen als nur den Schaden, den wir austeilen. Jede neue Kampfstufe schaltet deshalb nicht nur weitere Manöver frei, sondern verändert auch die entsprechenden Animationen unseres Helden. Kai Rosenkranz erläutert uns das am Beispiel des Bogenschießens: »Als Anfänger wird es dich viel Mühe kosten, den Bogen zu spannen. Beim Profi geht das natürlich schneller. Während außerdem beim Laien der Bogen schon nach kurzer Zeit zu zittern beginnt, kann der Experte sein Ziel länger im Fokus behalten.«
Zumindest die Gegner-KI scheint jedoch bereits zu funktionieren, trotzdem liegt die Stachelratte nach wenigen Knüppelschlägen erledigt im Gras. Die unscheinbare Ratte ist aber nicht das einzige Tier in der Welt von Risen. So stolziert ein bunt gefiederter Laufvogel an uns vorbei, ein paar Meter weiter hämmert sich ein augen- und ohrenloser Riesengorilla auf die Brust. »Ein Aschebiest, das eigentlich nur in dunklen Höhlen lebt«, erklärt Rosenkranz. »Das war übrigens seine Drohgebärde.« Der Hinweis kommt dummerweise etwas spät, zwei Prankenschläge später ist unser Inselausflug vorerst grob beendet. Neben diversen exotischen und witzigen Kreaturen werden wir es in Risen auch mit klassischen Rollenspiel-Geschöpfen zu tun bekommen.
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