Runaway 3: A Twist of Fate im Test - Wie gut ist das Finale der Adventure-Serie?

Auch im Test zum dritten Runaway-Adventure A Twist of Fate rennen Brian und Gina vor üblen Verbrechern davon. Und auf einen neuerlichen Adventure-Höhepunkt zu.

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Jeder rennt irgendwann mal davon. Das Kind vor der Spinne, der Ehemann vor der Schwiegermutter, der Spieler vor populistischen Politikern oder der GameStar-Redakteur vor Horden aufdringlicher Groupies (naja). Davonlaufen müssen wir erst dann nicht mehr, wenn wir tot sind. Insofern hat Brian Basco, der ewig flüchtende Held der Adventure-Serie Runaway, gut lachen.

Denn Brian Basco ist tot. Gleich zu Beginn von Runaway 3: A Twist of Fate, der dritten Teils der Reihe, werden wir Zeuge seines Begräbnisses. Seine Freundin Gina, die zweite Hauptfigur der Serie, trauert an seinem Grab. Folglich muss Brian nicht mehr weglaufen, nicht vor der Mafia, nicht vor konspirierenden Militärs und auch nicht vor der Justiz. Trägt sich die Runaway-Serie damit selbst zu Grabe? Natürlich nicht! Ganz im Gegenteil: Runaway 3 übertrifft im Test nicht nur seine beiden Vorgänger, sondern bildet einen weiteren Höhepunkt dieses ohnehin herausragenden Adventure-Jahres.

Handlung und Bedienung

Totgeglaubte leben länger, heißt es im Volksmund. Zum Glück trifft das auch auf Brian zu, denn selbstverständlich hat er nicht wirklich das Zeitliche gesegnet. Stattdessen täuschte er seinen Tod nur vor, und das aus gutem Grund. Schließlich sitzt er wegen des Mordverdachts an einem hochrangigen Militäroffizier in einer Nervenheilanstalt ein.

»Sie müssten schon verrückt sein, woanders hinzugehen«: Brian Basco hält es mit dem Motto auf der Plakat nicht so genau und flieht aus der Irrenanstalt. »Sie müssten schon verrückt sein, woanders hinzugehen«: Brian Basco hält es mit dem Motto auf der Plakat nicht so genau und flieht aus der Irrenanstalt.

Runaway 3: A Twist of Fate knüpft somit nahtlos an das unbefriedigend offene Ende des zweiten Teils The Dream of the Turtle an. Sie müssen die ersten beiden Episoden aber nicht gespielt haben, um der Story folgen zu können.

Die wird nicht nur in den Dialogen oder Zwischensequenzen gut zusammengefasst, über ein praktisches Journal können Sie auch die komplette Vorgeschichte als kommentierte Diashow abrufen. Das gilt im Übrigen auch für Ihren gesamten Spielfortschritt. Sollten Sie länger pausiert haben, können Sie so jederzeit ihr Gedächtnis auffrischen. Das ist praktisch und unterhaltsam zugleich. Als ebenso nützlich erweist sich die Hotspot-Anzeige, die alle Objekt und Ausgänge im Bildschirm anzeigt. Leider sind die Funktionen etwas umständlich über die Tastatur oder ein träge reagierendes Menü zu erreichen, was den Bedienkomfort etwas schmälert. Ansonsten geht die genretypische Point&Click-Steuerung leicht von der Hand.

Charaktere & Dialoge

Brian ist also quicklebendig und macht sich mit Gina daran, seine Unschuld im Mordfall zu beweisen. Abwechselnd steuern Sie beide durch das Abenteuer, in dem Sie auch alten Bekannten wie dem Mordopfer Colonel Kordsmeier (in einer Rückblende) oder der attraktiven Profikillerin Tarantula begegnen. Dazu gesellen sich neue Charaktere wie Brians Psychiater Dr. Bennett, der Krankenpfleger Ernie oder der Anstaltsinsasse Gabbo. Alle Figuren verfügen über ein eigenständiges Profil samt Macken und Hintergrundgeschichte. Während Ernie beispielsweise ein herzensguter Pfleger mit einem ausgewiesenen Elvis-Tick ist (für den er eigentlich auch behandelt gehört), erweist sich Gabbo als durchaus nützlicher Irrer, der permanent auf dem schmalen Grad zwischen Genie und Wahnsinn umhertänzelt.

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Dank der gut geschriebenen Dialoge und ausgezeichneter Vertonung kommen die Charaktere umso glaubwürdiger rüber -- und umso witziger. Auch der neueste Teil bedient sich wieder zahlreicher popkultureller Anspielungen und komischer Einlagen. So faselt ein erfolgs- und obdachloser Drehbuchautor etwas von einer Adaption von Milan Kunderas Weltliteratur-Roman »Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins« als Shooter (!), oder wir spielen mit einem Pantomimen lustiges Filmeraten (von Pulp Fiction über Lizenz zum Töten bis Das verflixte siebente Jahr), auch bekannt als »Charade«, was seinerseits der Titel eines bekannten Filmes ist. Das ist nicht immer von spielerischer Relevanz, aber unaufgesetzt und sehr charmant präsentiert.

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