AMD-Mitarbeiter erklärt: Darum ist die RX 6500 XT so langsam

Ein AMD-Mitarbeiter erklärt den desaströsen Start der RX 6500 XT. Allerdings bleiben noch einige Fragen offen.

Die RX 6500 XT macht seit ihrem Release Schlagzeilen. Leider sind die wenigsten davon positiv. Leistungstechnisch ist sie mit einer Grafikkarte von 2016 aus dem gleichen Preissegment vergleichbar.

Auch die Tests und Reviews der Grafikkarte sind meist keine Lobeshymnen. Es könnte sich hier sogar um den schlechtesten Grafikkarten-Release überhaupt handeln: 

Ein AMD-Mitarbeiter möchte jetzt etwas Licht ins Dunkel bringen und erklärt im Phoronix-Forum warum die RX 6500 XT in vielen Spielen eine schlechte Performance zeigt. Demnach sind die Navi-24-Chips, auf denen die RX 6500 XT basiert, eigentlich für Laptops und im Zusammenspiel mit Prozessoren Rembrandt-Reihe gedacht. Das sind die mobilen Prozessoren der Ryzen-6000-Serie mit integriertem Grafikchip. 

Das würde zumindest einige fragliche Design-Entscheidung zu AMDs neuer Grafikkarte erklären. Zum Beispiel zeigen Benchmarks (siehe den oben eingebetteten Link) starke Leistungseinbrüche auf PCIe-Gen3-Systemen. Hier können Nutzer bis zu zehn Prozent und mehr in Spielen einbüßen, da unabhängig von der Versionsnummer nur vier sogenannte Lanes (Leiterbahnen) unterstützt werden. Die Rembrandt-APUs arbeiten jedoch bereits mit der PCIe-Gen4-Plattform, wodurch die RX 6500 XT nicht limitiert wird. 

Dazu ist AMDs Einsteigerkarte nicht in der Lage, bestimmte Videocodecs zu de- und/oder zu encodieren (H264/HVEC, H265/HVEC und AV1) und bietet auch nur zwei Monitor-Anschlüsse. Das lasse sich dem AMD-Mitarbeiter zufolge damit erklären, dass die Grafikkarte im Laptop mit einer Ryzen-6000-APU zusammenarbeiten sollte. Diese sei besser zum De- und Encodieren geeignet, hätte diese Aufgabe daher übernommen und bringt außerdem zusätzliche Anschlüsse mit. 

Den unzureichenden RAM können wir uns damit aber nicht erklären

Die RX 6500 XT hat nämlich nur 4 GByte VRAM und einen 64-Bit-Speicherbus. AMD begründet das damit, dass die Karte somit unattraktiv für Krypto-Miner werde und sich dadurch die Preissteigerung, die wir von anderen neuen Karten gewohnt sind, in Grenzen hält. Auch GameStar-Redakteur Nils Raettig hat sich mit dem Thema beschäftigt: 

Das Problem hier ist allerdings, dass die Wahl des Speichers auch Performance-Einbußen in Spielen bedeutet, was die Karte auch für Gamer nicht besonders attraktiv macht. Das ist also ein Kompromiss, von dem keiner so wirklich profitiert. 

AMDs RX 6500 XT funktioniert wahrscheinlich besser als Laptop-GPU im Zusammenspiel mit AMDs Ryzen-6000-APUs. Hier kann die Einsteigerkarte die Grafikleistung für Spiele verbessern und das PCIe-Gen4-System sowie die Decodierung der APU nutzen. 

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