Samsung Galaxy Note 2 - Maxi-Smartphone mit Pfiff

Im Test muss das Samsung Galaxy Note 2 beweisen, ob es neben gigantischen Abmessungen auch mit Innovationen und Alltagstauglichkeit überzeugen kann.

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Das Samsung Galaxy Note 2 ähnelt dem kleineren Galaxy S3 optisch sehr stark. Das Samsung Galaxy Note 2 ähnelt dem kleineren Galaxy S3 optisch sehr stark.

Ende 2011 stellte Samsung das erste Samsung Galaxy Note vor, im Vergleich zur etablierten Smartphone-Konkurrenz war das Note vor allem eines: riesig. Nicht jeder konnte etwas mit den ausladenden Proportionen anfangen. War das einfach nur ein aufgeblasenes Telefon? Ein Mini-Tablet mit Telefonfunktion, eine PDA-Smartphone-Kreuzung oder gar etwas ganz anderes? Am Ende bedründete das Samsung Galaxy Note eine neue Kategorie, die »Phablets« - eine Mischung aus Ph(one) und (T)ablets.

Trotz anfänglicher Skepsis auf Seiten der Kunden und der Presse, entwickelte sich das Samsung Galaxy Note sehr schnell zu einem Verkaufsschlager. Viele Anwender waren von den neuen Möglichkeiten begeistert, der beigelegte Stift ermöglichte ganz neue Anwendungsgebiete. In Verbindung mit dem großen, kapazitiven Touchscreen mutierte das Galaxy Note zu einem digitalen Notizblock. So war es angesichts des großen Erfolges keine sonderliche Überraschung, dass Samsung nur ein Jahr später den Nachfolger präsentierte, das Galaxy Note 2.

Die vier Prozessorkerne vom Typ Samsung Exynos 4412 takten mit je 1,6 GHz, zudem stehen dem Galaxy Note 2 ganze zwei GByte Arbeitsspeicher zur Verfügung - aktuelle High-End-Modelle wie das HTC One oder das Samsung Galaxy S4 bieten da nicht mehr. Die Auflösung des 5,5-Zoll-großen Displays liegt wie schon beim Samsung Galaxy S3 bei 1280x720 Pixeln. Trotz der von 309 auf 267 gesunkenen Pixeldichte, liefert das Note 2 stets knackscharfe Bilder. Der integrierte Speicher fasst 16, 32 oder 64 GByte und kann auf Wunsch per MicroSD-Karte um weitere 64 GByte erweitert werden.

Auch die Software kann sich sehen lassen. Das Galaxy Note 2 setzt auf das recht aktuelle Android 4.1.2 in Verbindung mit Samsungs bekannter »TouchWiz«-Benutzeroberfläche. Diese wurde für die Bedienung per Stifteingabe optimiert und erweitert, mehr dazu im Kapitel »S-Pen«. Auf den folgenden Seiten untersuchen wir natürlich auch die allgemeine Performance, prüfen die Spieleleistung und beurteilen Kamera, Display und Handling des Galaxy Note 2.

Update 15. Juli 2013: In den letzten zwei Jahren hat sich die Qualität von Smartphones deutlich erhöht, während viele ältere Modelle noch immer erhältlich sind. Deshalb haben wir das Samsung Galaxy Note 2 nach den aktuellen Maßstäben neu bewertet, auch um die Platzierung in der Smartphone-Bestenliste im Einkaufsführer zu korrigieren.

Hardware

Das Samsung Galaxy Note 2 nutzt den Exynos-4412-Prozessor. Dieser besitzt vier Kerne und taktet mit 1,6 GHz. Die Performance ist vergleichbar mit der 4214-CPU des Samsung Galaxy S3, wobei das Galaxy Note 2 ein wenig schneller arbeitet. Der Arbeitsspeicher ist mit 2.048 MByte durchaus großzügig bemessen und liegt auf dem Niveau anderer High-End-Android-Smartphones. Selbst bei sehr vielen gleichzeitig laufenden Anwendungen reagiert das Galaxy Note 2 im Test stets verzögerungsfrei auf unsere Eingaben. Selbst wenn wir mehrere Apps gleichzeitig laufen lassen und so zum Beispiel neben dem Surfen noch unseren Twitter-Feed im Augen behalten wollen, (dazu später mehr) fielen uns keine unangenehmen Ruckler auf.

Die Kapazität des Akkus liegt bei stolzen 3.100 mAh (der Vorgänger bot noch 2.500 mAh) und damit weit über dem was andere Smartphones bieten. Samsungs Galaxy S3 kommt auf 2.100 mAh, ein iPhone 5 sogar nur auf 1.440 mAh. Statt nur ein möglichst großes Display einzusetzen, nutzt Samsung den gewonnenen Platz auch für einen leistungsfähigeren Akku.

Auch anspruchsvolle Spiele wie Real Racing 3 machen dem Galaxy Note 2 keine Probleme. Auch anspruchsvolle Spiele wie Real Racing 3 machen dem Galaxy Note 2 keine Probleme.

Im täglichen Gebrauch ohne Spiele macht sich die erhöhte Akkukapazität am deutlichsten bemerkbar. Zwei Tage konnten wir mit unserem Galaxy Note 2 problemlos arbeiten, surfen und Musik hören ohne wieder an die Steckdose zu müssen. Wer besonders energiesparend arbeitet und gerade nicht benötigte Funkschnittstellen wie WLAN oder UMTS konsequent abschaltet sowie bei Bedarf die CPU-Leistung drosselt und auf maximale Display-Helligkeit verzichtet, kommt leicht auf eine Laufzeit von drei Tagen. Videos und anspruchsvolle 3D-Spiele wir Real Racing 3 benötigen hingegen deutlich mehr Leistung und saugen den Akku innerhalb eines Tages leer. Im Test haben wir uns sehr schnell an die langen Laufzeiten gewöhnt. Beim Umstieg auf ein Galaxy S3 fielen uns die vergleichsweise kurzen Ladezyklen dann schnell störend auf. Wenn Sie ein Smartphone suchen, das möglichst lange durchhält, gehört das Galaxy Note 2 definitiv zu den interessantesten Modellen - zumal Sie den Akku auch eigenständig wechseln können, ohne das Gerät einschicken zu müssen..

Das Galaxy Note 2 funkt sowohl im 2,5- als auch im weniger frequentierten 5-GHz-Frequenzband und unterstützt alle aktuellen W-LAN-Standards. 3G-Verbindungen beherrscht das Gerät ebenfalls. LTE-Unterstützung bot unser Testgerät jedoch nicht. Wer darauf Wert legt, sollte beim Kauf unbedingt darauf achten, ein Note 2 mit der Modellbezeichnung GT-N7105 zu erwerben, nur diese Variante funkt auch im schnellen 4G-Netz.

Der GPS-Chip erledigt seine Aufgabe sehr gut und konnte uns problemlos innerhalb kürzester Zeit orten und bequem durch den Münchener- und Berliner-Straßendschungel leiten. Gleiches gilt für die Fußgängernavigation, zumindest in Ballungszentren. In ländlichen Gegenden klappt dies nicht immer reibungslos, allerdings ist dieser Makel eher dem ausbaufähigen Kartenmaterial anzulasten, als der GPS-Funktionalität des Note 2. Zudem macht das Navigieren mit dem riesigen Display deutlich mehr Spaß als mit kleineren Geräten. Stickwort: Lesbarkeit und Übersichtlichkeit.

Display

Links: Die Subpixel-Struktur eines Super-AMOLED-Plus- oder LC-Displays. Rechts: Super-AMOLED-Displas mit PenTile-Matrix wie beim Galaxy S3. Beim Galaxy Note 2 liegen die blauen Subpixel lotrecht. Links: Die Subpixel-Struktur eines Super-AMOLED-Plus- oder LC-Displays. Rechts: Super-AMOLED-Displas mit PenTile-Matrix wie beim Galaxy S3. Beim Galaxy Note 2 liegen die blauen Subpixel lotrecht.

Die Display-Spezifikationen hauen den gewieften Datenblatt-Leser auf den ersten Blick nicht aus den Socken. Super-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1280x720 Pixeln gemäß der HD-ready-Spezifikation, ergibt bei einer Bilddiagonale von 5,5-Zoll eine Pixeldichte von 267 ppi. Verglichen mit dem iPhone 5 (326 ppi) oder gar dem HTC One mit Full-HD-Display und beeindruckenden 469 ppi, enttäuscht das Display auf dem Papier also ein wenig.

In der Realität zeigt sich jedoch ein völlig anderes Bild. Trotz der vermeintlich geringen Auflösung bietet das Galaxy Note 2 stets ein brillantes Bild mit gestochen scharfer Darstellung und knackigen Farben. Bei direkter Sonneneinstrahlung stört das Spiegeln des Displays ein wenig, dennoch sind alle Inhalte immer gut erkennbar.

Besonders beim Spielen und Videoschauen spielt der Bildschirm seine größte Stärke aus - die enorme Bilddiagonale von 5,5-Zoll. Egal ob YouTube-HD oder eigenes hochauflösendes Videomaterial, das Bild bleibt selbst in Bewegung gestochen scharf. Aufwändige 3D-Spiele profitieren ebenfalls von der größeren Bildfläche, denn trotz Touch-Bedienung sehen wir beispielsweise in Real Racing 3 mehr von der Strecke als auf anderen Geräten, einfach weil unsere Finger weniger vom Spielgeschehen auf dem Bildschirm verdecken.

Auch beim Lesen von Webseiten macht sich die Kombination aus HD-Display und großer Bilddiagonale sehr positiv bemerkbar. Auf dem HTC One oder anderen sehr hochauflösenden Geräten wird die Schrift ohne hereinzoomen stellenweise schwer lesbar. Ein Problem, dass auf dem Galaxy Note 2 nicht auftritt. Die Auflösung ist ausreichend hoch um ausfransende Texte und Pixel zu vermeiden, aber gleichzeitig niedrig genug um bei 100-Prozent-Seitenansicht noch bequem lesen zu können.

HD-Videos machen auf dem Galaxy Note 2 besonders viel Spaß. Keine Bewegung verwischt, alle Farben leuchten kräftig. HD-Videos machen auf dem Galaxy Note 2 besonders viel Spaß. Keine Bewegung verwischt, alle Farben leuchten kräftig.

Verglichen mit dem Galaxy S3 hat Samsung den Bildschirm aber nicht einfach nur vergrößert. Denn während das Galaxy S3 sowie schon das Google Nexus auf eine Pentile-RGB-Matrix setzt, verwendet das Note 2 eine nicht gestreifte BGR-Matrix. In dieser liegen die blauen Subpixel lotrecht anstatt parallel zu den grünen und roten. Der Blickwinkel ist praktisch uneingeschränkt. Selbst aus sehr flachen Winkeln verfälschen Farben kaum, bedeutet aber gleichzeitig, dass neugierige Naturen leicht einen Blick aufs Display erhaschen können. Auch der vom Galaxy S3 bekannte minimale Blaustich ist verschwunden. Die Präzision des Touchscreens liegt auf dem von Samsung gewohnt hohen Niveau.

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