Warnung vor 3D-Brillen - Jetzt auch von Sony (Update)

3D soll die Zukunft bei Spielen und Filmen sein. Aber nicht alle Menschen könnten die Technik sorgenfrei nutzen, so Samsung.

Filme in 3D haben durch Avatar viel Aufmerksamkeit erregt und die anstehende Fußball-WM soll dies mit 3D-Übertragungen auch für das traute Heim und 3D-Fernseher erreichen. Samsung ist einer der ersten Hersteller, der entsprechende Geräte anbietet. Allerdings nennt deren Bedienungsanleitung auch eine Reihe von Einschränkungen für die Nutzung. 3D-Fernseher sind demnach für Kinder unter sechs Jahren überhaupt nicht geeignet und auch Teenager sollten die Geräte nur unter »genauer Aufsicht« nutzen. Bei Erwachsenen gibt es Einschränkungen, die schwangere Frauen, ältere Menschen, Schwerkranke sowie übernächtigte oder betrunkene Zuschauer ausschließen.

Doch auch wer nüchtern, wach und gesund ist, soll laut Samsung regelmäßige Pausen einlegen, um negative Effekte zu verhindern. Längere Nutzung der 3D-Brillen könnte Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindel auslösen. Auch in der Redaktion klagten einige Tester beim Spielen mit Nvidias Geforce 3D Vision über Kopfschmerzen.

Update 25.04.2010

Heise Online beleuchtet die Gefahren des 3D-Fernsehens, die durch Samsung Aufmerksamkeit erregt haben. Zwar wirken Anweisungen, die Geräte nicht in der Nähe von Balkons oder Treppenhäusern aufzustellen, etwas seltsam, doch dahinter versteckt sich mehr als nur eine Absicherung vor Klagen. So gibt es durchaus Details beim 3D-Fernsehen oder -Spielen, die nicht dem natürlichen Sehen entsprechen, beispielsweise das Fokussieren der Augen auf die Bildschirmoberfläche oder die Wahrnehmung von Bildschärfe beim Bewegen der Augen.

Diese Unterschiede sind für die Nebenwirkungen verantwortlich, die bei manchen Menschen Kopfschmerz, Orientierungslosigkeit oder Müdigkeit auslösen. Die Nähe von Balkonen oder Treppen stellt bei Verlust der Orientierung also tatsächlich eine Gefahrenquelle dar. Einige Wissenschaftler befürchten sogar, dass Kinder durch 3D-Fernsehen die Fähigkeit der natürlichen Raumwahrnehmung verlieren könnten. Gesicherte Erkenntnisse über die langfristigen Auswirkungen - auch bei Erwachsenen - liegen aber nicht vor.

Update 08.05.2010

Ein weiteres unfreiwillig komisches Detail hat Home Cinema Choice entdeckt. Wer trotz aller Warnungen 3D-Filme auf einem Samsung-Gerät ansehen will, braucht natürlich auch die passende Brille von Samsung dazu. Brillen verschiedener Hersteller funktionieren jeweils nur mit dem 3D-TV der gleichen Marke – und das trotz eines gemeinsamen Standards, bei dem allerdings vergessen wurde, auch die 3D-Brillen genau festzulegen.

Ein Freund kann also nicht einfach seine 3D-Brille zu einem Samsung-3DTV-Besitzer mitbringen, sie muss zu dem vorhandenen Gerät des Gastgebers passen – außer es handelt sich um eine 3D-Brille von Panasonic. Die ist zwar auch inkompatibel – doch im Gegensatz zu anderen Modellen funktioniert sie, wenn man sie verkehrt aufsetzt, so dass das linke und rechte Glas vor den Augen vertauscht werden. Die Standards von Panasonic und Samsung unterscheiden sich nur durch dieses Detail. Es können also auch Samsung-Brillen im Kopfstand mit Panasonic 3D-Fernsehern verwendet werden.

Update 14.07.2010

Nachdem Sony seiner PlayStation 3 per Update ebenfalls 3D-Fähigkeiten spendiert hat, warnt der Hersteller in seinen Lizenzbedingungen vor den möglichen Gesundheitsproblemen. Wegen eventueller Überanstrengung der Augen, Ermüdung oder Übelkeit rät auch Sony dazu, jede Spielstunde eine Pause von 15 Minuten einzulegen, auch wenn die Notwendigkeit und Länge dieser Pausen von Person zu Person unterschiedlich ausfallen kann.

Auf jeden Fall sollte man laut Sony so lange pausieren, bis eventuelle Beschwerden nachlassen. Vor allem Kinder unter sechs Jahren sollten erst nach einer Untersuchung durch den Arzt oder Augenoptiker und nur unter Aufsicht von Erwachsenen 3D-Inhalte nutzen, da sich das Sehvermögen der Kinder in diesem Alter noch in der Entwicklung befindet.

Warnungen dieser Art lassen stets Diskussionen über den Reifegrad und den Sinn der aktuellen 3D-Technik aufkommen, deren Vorzüge laut einer britischen Studie beinahe 12 Prozent aller Menschen nicht richtig wahrnehmen können, dafür aber besonders unter den Nebenwirkungen leiden.

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