Wie bereits bei den Tri-X-Modellen dreht Sapphire auch bei der Radeon R9 290 Vapor-X im Test ordentlich an der Taktschraube. Bereits ab Werk läuft der Hawaii-Pro-Chip mit stolzen 1.030 MHz unter Last und damit fast 100 MHz schneller als das Referenzdesign (947 MHz). Zusammen mit der von 5.000 MHz auf 5.600 MHz angehobenen Taktfrequenz des 4,0 GByte großen Videospeichers, gehört die Radeon R9 290 Vapor-X zu den am stärksten übertakteten R9-290-Karten überhaupt. Da sich höhere Taktraten negativ auf die Temperatur und den Stromverbrauch auswirken, versieht Sapphire die Vapor-X mit einem speziellen Kühlsystem und einer angepassten Stromversorgung.
Statt eines einzelnen Radiallüfters wie er bei der Standard-R9-290 von AMD zum Einsatz kommt, kühlen drei 85 mm große Axiallüfter die Vapor-X. Ein ähnliches Design nutzt der Hersteller auch bei Grafikkarten wie der Radeon R9 280X Toxic und der Radeon R9 290X Tri-X, deren starke Übertaktung ebenfalls nach einem besonders effektiven Kühlsystem verlangt.
Anders als bei dem Tri-X-Konzept legt Sapphire beim überarbeiteten Vapor-X-Design neben niedrigen Temperaturen auch gesteigerten Wert auf eine möglichst leise Kühlung. Um das zu erreichen, musste der Kühlkörper im Vergleich zum Tri-X-Modell nochmals wachsen, wodurch die Radeon R9 290 Vapor-X gleich zweieinhalb PCI-Express-Slots hoch ist. Der zusätzliche Platz ist nötig, um eine Vapor-Chamber, die fünf Heatpipes und den Radiator inklusive der drei Lüfter unterzubringen.
Vapor-X im Detail
Sapphire war der erste Hersteller, der zur Kühlung von Grafikkarten eine Vapor-Chamber eingesetzt hat (das erste Modell mit diesem Konzept kam 2007 auf den Markt). Die Funktionsweise einer Vapor-Chamber gleicht einer Heatpipe: Das mit Wasser oder Kühlflüssigkeit gefüllte Kupferrohr beziehungsweise der Hohlkörper liegt direkt auf der Hitzequelle. Da im Inneren der Kammer ein Vakuum herrscht, verdampft das Kühlmittel schon bei niedrigen Temperaturen und steigt als Dampf nach oben, dort kühlt es sich wieder ab, kondensiert und fließt zurück. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der konstant Wärme abtransportiert und so den Chip unter der Vapor-Chamber kühlt. Der Vorteil von Vapor-Chambern gegenüber Heatpipes besteht darin, dass ihre Kontaktfläche größer ist und sie somit auch mehr Abwärme aufnehmen können.
Meistens werden Vapor-Chamber und Heatpipes kombiniert, um die Kühlleistung noch weiter zu erhöhen — so auch bei der Sapphire Radeon R9 290 Vapor-X im Test. Die Vapor-Chamber sitzt hier direkt auf der Hawaii-Pro-GPU und leitet die Hitze an fünf Heatpipes weiter. Die sind wiederum von Lamellen umgeben, um deren Abkühlung sich die drei Lüfter kümmern.
Technische Daten
Grafikchip |
Hawaii Pro |
Hawaii Pro |
Hawaii Pro |
Hawaii XT |
---|---|---|---|---|
Fertigungsprozess |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
Chiptakt |
1.030 MHz |
1.000 MHz |
947 MHz |
1.000 MHz |
Shader-Einheiten |
2.560 |
2.560 |
2.560 |
2.816 |
Textur-Einheiten |
160 |
160 |
160 |
176 |
Videospeicher |
4.096 MByte |
4.096 MByte |
4.096 MByte |
4.096 MByte |
Speichertakt |
5.600 |
5.040 MHz |
5.000 MHz |
5.000 MHz |
Speicheranbindung |
512 Bit |
512 Bit |
512 Bit |
512 Bit |
Preis |
ca. 410 Euro |
ca. 380 Euro |
ca. 340 Euro |
ca. 450 Euro |
Testsystem
Wie alle Grafikkarten testen wir auch die Sapphire Radeon R9 290 Vapor-X auf unserem Testsystem mit dem auf 4,5 GHz übertakteten Intel Core i7 4770K, 16,0 GByte DDR3-RAM (1.600 MHz) und dem Z87-Mainboard GD65 von MSI. Um den Bootvorgang und die Ladezeiten in Spielen möglichst kurz zu halten, sind sowohl Windows 8.1 als auch die sechs Benchmark-Titel auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 840 Pro installiert. Unser Benchmark-Parcours besteht aus beliebten anspruchsvollen Spielen, die zudem für eine gewisse Genre-Abdeckung sorgen: Anno 2070, Battlefield 4, Crysis 3, Grid 2, Rome 2 und Metro: Last Light.
Jeder Durchlauf wird mehrfach durchgeführt und die Ergebnisse gemittelt. Der gemessene Stromverbrauch bezieht sich auf das gesamte System, während der Temperatur-Wert auf den Angaben von MSI Afterburner beruht. Wie laut die Grafikkarte wird, ermitteln wir in einem schalltoten Raum über ein Richtmikrofon im Abstand von 50 cm. Genauere Informationen über unsere Benchmarks und die Konfiguration finden Sie in unserem Artikel zum aktuellen Grafikkartentestsystem.
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