Satisfactory: Weshalb anspruchsvolle Aufbauspieler es spätestens jetzt ausprobieren sollten

In Satisfactory haben Aufbau-Perfektionisten schweres Spiel. Aber gerade das macht es zu einem echten Genre-Highlight, findet unser Strategie-Experte Florian.

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Nicht nur Perfektionisten haben in Satisfactory jede Menge zu tun: Das Fabrik-Aufbauspiel bietet bereits im Early Access eine Menge Inhalt. Nicht nur Perfektionisten haben in Satisfactory jede Menge zu tun: Das Fabrik-Aufbauspiel bietet bereits im Early Access eine Menge Inhalt.

Factorio hat Spieler bereits gelehrt, dass eine perfekt laufende Produktionskette für gute Laune sorgt. Das Fabrik-Aufbauspiel Satisfactory geht einen Schritt weiter und lässt Perfektionisten an ihre Grenzen stoßen. Wer den Dreh einmal raus hat, wird von dem Spiel der Coffee Stain Studios nicht mehr genug bekommen.

Angekündigt wurde das Aufbauspiel der schwedischen Entwickler erstmals auf der E3 2018 im Rahmen der PC Gaming Show. Ich sprang vom Sofa auf, rannte zum Computer und suchte die Webseite - ich wollte dieses Spiel! »Factorio in 3D? Das kann nur gut werden.«

Bis zum Early-Access-Release am 19. März 2019 sog ich sämtliches Wissen auf, spielte nach langer Zeit wieder Factorio und versuchte die Zeit so zu überbrücken. Mittlerweile befindet sich der Titel seit zwei Jahren im »Early Access« auf Epic, seit dem 8. Juni 2020 auch auf Steam. Das Early Access ist in diesem Fall bewusst in Klammern gesetzt: Satisfactory fühlt sich seit Release nicht wie ein typischer Early-Access-Titel an. Es läuft rund, bietet sehr viel Content und auch nach mehreren hundert Spielstunden gibt es noch Neues zu entdecken.

Satisfactory - Reveal-Trailer zur Aufbau-Simulation Video starten 2:14 Satisfactory - Reveal-Trailer zur Aufbau-Simulation

Satisfactory bei Steam mit 20 Prozent Rabatt
Bis zum 19. April 2021 gibt es Satisfactory auf Steam in der Midweek Madness mit 20 Prozent Rabatt. Ihr erhaltet die Fabrikbau-Simulation derzeit für 24 Euro.

Worum es in Satisfactory geht

Ihr landet auf einem fremden Planeten mit verschiedenen Biomen, der so auch in No Man's Sky auftauchen könnte. Der Mensch hat hier noch keinen Fuß auf den Boden gesetzt, die Natur erblüht in voller Pracht und Alien-Wesen frönen einem schönen Leben. Mit der FICSIT-Landungskapsel und eurem Hub als Ausgangsbasis setzt ihr ein erstes Zeichen. Denn der Planet ist voll mit natürlichen Rohstoffen, die ihr im Auftrag der Firma FICSIT Inc. abbauen sollt. An oberster Stelle steht dabei eins: Effizient sein. Das erwartet euch in Satisfactory:

  • Aufbau einer Fabrik
  • Automatisierte Produktionsabläufe
  • Industrialisierung der Landschaft - auf Beton lässt sich leichter bauen
  • Planung und Optimierung von Produktionsketten
  • Freischalten neuer Technik - Erzabbau, Kohlekraft, Atomenergie und mehr
  • Automatisches Crafting neuer Gegenstände durch besagte Produktionsketten
  • Neue Gegenden und Biome erkunden - mit feindlichen Kreaturen und schädlichen Umwelteinflüssen
  • Das Streben nach Perfektionismus

Im späteren Verlauf schaltet ihr in Satisfactory Züge frei. Diese transportieren Ressorucen automatisch zum Bestimmungsort. Im späteren Verlauf schaltet ihr in Satisfactory Züge frei. Diese transportieren Ressorucen automatisch zum Bestimmungsort.

Zu Beginn stellt ihr Gegenstände noch per Hand her. Die Komplexität der Teile steigt aber im Laufe der Zeit und zwingt euch, die Produktion zu automatisieren. Die Komponenten braucht ihr zur Freischaltung neuer Technik, Ausrüstung und Hilfsmittel. Dabei schafft es Satisfactory, den Spieler zu Beginn nicht direkt zu überfordern: Die Herstellung von simplen Schrauben wird durch Eisenstangen ermöglicht. Diese wiederum werden aus Eisenbarren geformt.

Durch das Einschmelzen von Eisenerz erhaltet ihr besagte Eisenbarren. Das Spiel vermittelt euch zu Beginn bereits, dass es sinnvoll ist, Produktionsabläufe zu automatisieren. Neben Eisen stehen euch zum Start Kupfer und Kalkstein zur Verfügung. Und sind wir mal ehrlich: Wer baut schon gerne alles mit der Hand ab und craftet mühselig alles manuell? Bereits in der frühen Phase meldet sich mein Drang zum Perfektionismus: »Hey schau mal, da vorne ist ein Förderband nicht im 90 Grad Winkel ausgerichtet. Unternimm etwas!«. Und so beginnt ein innerer Kampf um Effektivität und Perfektion.

Der Experte
Florian Franck hat bereits unzählige Stunden und Wochen in Satisfactory verbracht und verfolgt die Entwicklung seit Beginn. Mit der 2D-Optik von Factorio wurde er nie wirklich warm und erhoffte sich eine entspannte Aufbau-Simulation mit Satisfactory. Zum Teil wurde sein Wunsch auch erhört - wenn da nicht der »innere Monk« wäre, der ihn dazu veranlasst, Produktionsanlagen und Fließbänder perfekt auszurichten. Wer mit ihm im Multiplayer Fließbänder nicht im 45- oder 90-Grad Winkel baut, wird von ihm darauf hingewiesen, wie wichtig Perfektion in Satisfactory ist.

Was macht es so besonders?

Satisfactory ist kein typisches Aufbauspiel. Auf den ersten Blick mag der Bau von Fabrikanlagen langweilig und eintönig erscheinen. Doch wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird von der Faszination direkt gepackt:

1. Es gibt ständig etwas zu optimieren: Nachdem die ersten Produktionsanlagen gebaut sind, geht es einem oft nicht schnell genug. Kalkstein wird zwar abgebaut und zu Beton verarbeitet, aber 30 Einheiten pro Minute sind doch zu wenig. Das selbsternannte ambitionierte Ziel lautet: Eine riesige Fläche mit Betonfundamenten zu bauen. Um das zu erreichen, brauche ich mindestens 120 Einheiten Beton pro Minute - wenn nicht sogar noch mehr. Also erschließe ich eine neue Mine und fahre die Produktion hoch.

Förderbänder laufen zusammen und sind symmetrisch ausgerichtet: Da schlägt das Herz des Perfektionisten höher. Förderbänder laufen zusammen und sind symmetrisch ausgerichtet: Da schlägt das Herz des Perfektionisten höher.

2. Es gibt immer neue Inhalte zu entdecken: Über den Hub und den späteren Weltraumlift schalte ich neue Meilensteine frei. Die Meilensteine wiederum schalten neue Technologien, wie die fortschrittliche Stahlproduktion, Ölaufbereitung, Jetpacks, Züge und weiteres frei. Doch auch abseits der Technik bietet die Welt von Satisfactory eine Menge!

Die Karte von Satisfactory wurde per Hand erstellt und enthält keinerlei zufallsgenerierte Inhalte. Auf 30 Quadratkilometern finden sich mehrere Biome. Darunter Wüsten, Wälder, Seen, Grasfelder, Berge und Höhlen. Auf dem fremden Planeten gibt es kein schlechtes Wetter, dafür einen Tag-Nacht-Zyklus.

3. Hoher Wiederspielwert: Neben der ständigen Optimierung und Erweiterung der eigenen Fabrikanlage gibt es in der Welt von Satisfactory viel zu entdecken. Mit Freunden im Multiplayer kann Satisfactory ebenfalls eine Menge Spaß machen. Gerade im Mehrspielermodus sollte aber ein neues Spiel gestartet werden, da bestehende große Anlagen für neue Spieler oft verwirrend sein können.

Zu Beginn wählt ihr einen Startbereich aus. Jedes Startgebiet hat Vor- und Nachteile. Die Steinwüste eignet sich für erfahrene Spieler. Zu Beginn solltet ihr den nördlichen Wald oder die Grasfelder wählen.

Mit dem vierten Update kamen zahlreiche neue Features ins Spiel. In unserem Guide zum Satisfactory Update 4 erfahrt ihr, was für Neueinsteiger und Rückkehrer wichtig ist:

Für wen geeignet, für wen nicht

Ich persönlich empfehle Satisfactory jedem, der gerne schön bauen möchte. Man kann sich aber auch leicht übernehmen oder mit den falschen Erwartungen ins Spiel starten. Wenn ihr das meiste aus Satisfactory rausholen wollt, gibt es also ein paar Details zu beachten und Dinge zu wissen:

1. Sammelwahn: Zu Beginn sammelt ihr Blätter und Holz, um die Biomassegeneratoren zu betreiben. Minen, Schmelzen und Produktionsgebäude benötigen zum Betrieb Strom. Je komplexer und größer die Fabrik wird, desto mehr Strom benötigt ihr. Nicht selten betreiben mehr als zehn Biomassegeneratoren die Anlage.

Die Biomasse selbst müsst ihr aber sammeln. Entweder per Hand oder mit einer Kettensäge. Durch Forschung wird es möglich, Holz und Gras in Biomasse umzuwandeln. Dadurch habt ihr etwas mehr Zeit zum Verschnaufen. Bis zur Kohlekraft kann das permanente Sammeln von Ressourcen jedoch ziemlich anstrengend werden. Wer schnell großes Erreichen möchte, wird mit Satisfactory wenig Spaß haben.

Wer geduldig und vorausschauend plant, wird jedoch belohnt.

2. Erwartet keine Story oder ein Ziel: Setzt euch persönliche Ziele bei einer Satisfactory-Session. Zu Beginn habe ich mir selbst keine Ziele gesetzt und einfach gebaut. Eine Kupfermine hier, danach direkt die Eisenproduktion optimieren und ach ja, mehr Beton brauche ich auch noch. Geht lieber strukturiert vor und setzt euch eigene Ziele. Satisfactory hat (noch) keine Story. Im Plus-Artikel zum Guide für Neueinsteiger schreibt GameStar-User Feurerify in den Kommentaren:

"Also mein erster Run läuft (habe aber ab und an Pausen gehabt - musste also immer mal wieder reinkommen) 26h und ich bin kurz davor, Weltraumlift-Lieferung 2 abzuschließen. Habe dementsprechend erst vor kurzem mit Kohle und Stahl begonnen. Ich glaube, Atomkraft dauert bei mir noch etwas."

Und ja, diese Aussage ist realistisch. Satisfactory kann ganze Abende und Nächte füllen. Wenn die ersten Anlagen stehen, sind aber auch kurze Sessions von ein oder zwei Stunden mit neuen Erfolgserlebnissen möglich.

Satisfactory - Factorio-Spaß mit 3D-Grafik Video starten 5:55 Satisfactory - Factorio-Spaß mit 3D-Grafik

3. Perfektionisten spielen nicht zusammen: Ich habe lange Zeit mit einem sehr guten Freund zusammen Satisfactory gespielt. Unser Spielstil unterscheidet sich im Spiel stark. Er selbst sieht auch über kleine Fehler hinweg und nicht alles muss symmetrisch aufgebaut sein. Ich selbst hatte damit stark zu kämpfen und wir sind nicht nur einmal aneinander geraten. Mittlerweile tauschen wir Screenshots und Videos aus. Mit dieser Ansicht bin ich im übrigen nicht alleine. In dem Artikel »Ich habe 7 Fehler in Satisfactory gemacht - so vermeidet ihr sie« schreibt GameStar-Nutzer »DorianTheGray«:

"[...] Man "layoutet" im Kopf einfach schon zu viel im Voraus, jeder hat seine eigene Meinung davon, wo was hingehört und wie erweiterbar es sein soll. Außerdem gibt es unzählige unterschiedliche Vorlieben. Und wenn man nebeneinander statt miteinander spielt, dann kommt man sich zu oft in die Quere.

Unser persönliches Learning: Wir spielen jeder alleine, sind aber zusammen im Discord und erzählen uns von unseren Basen/Plänen/Ereignissen (oder streamen kurz, geht ja im Discord schnell und leicht)."

Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob es mit einem Kollegen im Multiplayer funktioniert, spielt eine kurze Session und schaut, ob die Harmonie passt.

Satisfactory kann sehr viel Spaß machen, wenn man Aufbauspiele mag und stets neue Wege sucht, die eigene Fabrikanlage zu optimieren.

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