Schlechte PC-Portierungen - Umsetzen, sechs!

GTA 4, Resident Evil 4 und Halo 2 haben eines gemeinsam: Sie sind tolle Spiele, aber auch miese PC-Umsetzungen. Wir haben die zehn schlechtesten PC-Ports herausgesucht.

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PC-Spieler haben es nicht leicht. Technisch sind Desktop-Rechner den Konsolen in der Regel weit voraus, trotzdem laufen viele Titel auf dem Computer nicht rund und fehlerhaft. Das liegt weniger an den Geräten selbst als vielmehr an schlecht optimierten Portierungen. Meist investieren Entwickler wegen eines begrenzten Budgets weniger Ressourcen in so eine Umsetzung. Auch große Namen werden so zu Spielen für die Tonne. Zum Beispiel die Portierungskatastrophen Resident Evil 4 und GTA 4, die in ihrer Ursprungsversion auf dem PC fast unspielbar sind.

Capcom allerdings lernte dazu und veröffentlichte mit späteren Resident Evil-Ablegern gute PC-Versionen. Der Schlendrian bei den Portierungen bleibt aber bestehen, wie jüngst Final Fantasy 13 zeigt. Wir nehmen das zum Anlass um die zehn schlechtesten PC-Umsetzungen zusammenzustellen und klären, ob und wie man gegen Mängel, Fehler und sonstige Probleme vorgehen kann.

The Elder Scrolls 4: Oblivion

Bei Erscheinen 2006 ist The Elder Scrolls 4: Oblivion (zum Test) das Nonplusultra für Rollenspieler. Die Welt ist riesig, die Aufgaben schier unendlich und die spielerische Vielfalt immens. Auch wir stimmen zum Release in den allgemeinen Jubel ein und küren den Titel mit 90 Spielspaßpunkten. Nüchtern betrachtet ist Oblivion aber eine lieblose PC-Umsetzung. Am deutlichsten sehen wir das an der für Konsolen optimierten Menüführung. Listen mit großer Schrift und vielen Reitern führen bei den vielen mitgeführten Gegenständen zur fehlenden Übersicht. Wie es besser geht zeigen Fans mit kleineren Interface-Modifikationen.

Die Menüs sind für PC-Spieler ein unnötiges Ärgernis. Viele Listen und Reiter steuern sich mit der Maus eher suboptimal. Die Menüs sind für PC-Spieler ein unnötiges Ärgernis. Viele Listen und Reiter steuern sich mit der Maus eher suboptimal.

Außerdem schlagen wir uns zum Start mit etlichen Bugs und der furchtbaren deutschen Übersetzung herum. Bei Letzterer heißt der Feuerball im Inventar ohne ersichtlichen Grund Heilzauber und der »Schwache Trank der Lebensenergie-Wiederherstellung« bekommt das unsinnige Kürzel »Schw.Tr.d.Le.En.W.« spendiert. Schwacher Trost: das Übersetzungsproblem ist nicht PC-exklusiv. Bis 2007 patcht Entwickler Bethesda Oblivion fleißig. Wer das Rollenspiel nachholen möchte, bekommt mit dem neuesten Patch ein recht fehlerfreies Spiel.

Trotzdem finden eifrige Spieler immer noch kleinere Ungereimtheiten, weswegen auch nach der Supporteinstellung seitens Bethesda weiter Community-Updates erscheinen. So verschwindet auch ein Bug, wegen dem wir mit bestimmten Händler oder Kisten nicht interagieren können. Daneben verfügt Oblivion über eine aktive und kreative Modding-Community. Sogar ganze Total Conversions, also quasi eigenständige Spiele, entstehen - unter Anderem das Mammutprojekt Nehrim. Weitere Mods zu Oblivion gibt es hier.

Enslaved: Odyssey to the West

Das Entwicklerteam Ninja Theory ist ein Garant für gute Konsolenspiele, die sich nicht besonders gut verkaufen. Umso mehr freuen wir uns, dass 2013 Enslaved: Odyssey to the West (zum Test) auch für den PC erscheint. Inhaltlich bleibt der Titel gleich, die Portierung ist aber mehr als schluderig. Dass die Maus/Tastatursteuerung des Action-Adventures sehr dürftig ausfällt verschmerzen wir grade so. Warum wir die Tastenbelegung nicht anpassen können, bleibt uns aber ein Rätsel. Wer den Titel spielen möchte, sollte also entweder ein wahrer Fingerakrobat sein, oder ein Gamepad besitzen.

So gelungen das Design auch ist, Enslaved merkt man optisch zu jedem Zeitpunkt sein Alter an. So gelungen das Design auch ist, Enslaved merkt man optisch zu jedem Zeitpunkt sein Alter an.

Am meisten schlampen die Entwickler aber bei den Grafikeinstellungen. Die sind nämlich quasi nicht existent. Im Menü passen wir lediglich den Gamma-Wert und die Bildschirmauflösung an. Letztere bietet nicht einmal eine 1080p-Variante an. Wer die möchte und nebenbei noch ein allgemein detailliertes Niveau braucht, muss in der Ini-Datei des Spiels herumpfuschen. Wie das geht, erklärt unser aus dem Enslaved-Test entnommener Kasten. Die Mühen und Strapazen zahlen sich aber kaum aus. Enslaved zeigt sein Alter deutlich. Offizielle Patches gibt es bis heute nicht.

Wie die Enslaved-Grafik verbessern?

Suchen Sie im Steam-Ordner (zumeist c:\Program Files\Steam\SteamApps\common) nach dem Unterordner Enslaved\Engine\Config und öffnen Sie dort die BaseEngine.ini (für den Fall der Fälle vorher an anderer Stelle nochmals sichern). Dort suchen Sie (STRG+F) die folgenden Einträge und passen diese nach folgenden Vorgaben an:

-ResX=1280 ResY=720 ändern in ResX=1920 ResY=1080 für eine volle HD-Auflösung
-MaxAnisotropy auf 16 für eine bessere Textur-Filterung
-DetailMode auf 5 hochdrehen für mehr Details
-ShadowFilterRadius auf 5 ändern, die Schatten werden weicher
-MotionBlur=True in MotionBlur=False und MotionBlurPause=True in MotionBlurPause=False ändern, um die Bewegungsunschärfe und nervige Nachladeruckler zu entfernen

Danach die veränderte Ini-Datei speichern und nach einem Rechtklick darauf unter »Allgemein« noch »Schreibgeschützt« anklicken. Mit »Ok« sichern, Enslaved laden und schöneren Spaß haben.

Enslaved: Odyssey to the West - Test-Video zum Action-Adventure Video starten 7:17 Enslaved: Odyssey to the West - Test-Video zum Action-Adventure

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