Frischfleisch
Da Scream 4 als Grundstein einer neuen Trilogie geplant ist, gibt es im Film natürlich auch jede Menge neue Gesichter. Von den Schülern überzeugt Julia Roberts‘ Nichte Emma Roberts als neuer Sidney-Verschnitt, während Hayden Panettiere, die Cheerleaderin aus Heroes, immerhin sympathisch erscheint. Rory Culkin als Filmfreak wirkt dagegen recht langweilig und austauschbar.
Spaßvogel Anthony Anderson hat platte Sprüche, aber auch eine der denkwürdigsten Szenen des Films bekommen. In weiteren Rollen überzeugen Alison Brie aus Community als erfolgssüchtige Agentin und Marley Shelton aus Planet Terror als undurchsichtige Polizistin, die Dewey für sich haben will. Im Intro des Films tauchen dazu noch Anna Paquin aus True Blood und Kristen Bell aus Veronica Mars auf, die beide jedoch nur kurz zu sehen sind und eher Skepsis als Begeisterung zurücklassen.
Maskenball
Trotz seiner Script-Schwächen ist Scream 4 ein hervorragender Slasher geworden. Zwar mögen einige der Figuren und der Einsatz der drei Veteranen nicht allzu gelungen sein, der Intellekt fehlen und der Film »nur« ein plumper Slasher sein, doch dafür ist der Kern der Reihe wieder einmal blendend getroffen. Erneut sind die Morde des Killers äußerst spannend inszeniert und macht es großen Spaß, mitzuraten, wer denn dieses Mal unter der Kapuze stecken mag. Craven erschafft das zweitbeste Finale der Reihe und bringt zeigt einen Killer, der merklich glaubwürdiger als der letzte daher kommt und auch noch fair zu erraten ist. Im Vergleich zum laschen dritten Teil fällt Scream 4 auch wieder recht blutig aus.
Allerdings fehlt der letzte Feinschliff. Cravens Regie ist zwar gelungen und genau so kurzweilig wie bei den anderen drei Teilen (womit sein grauenhaft schlechter letzter Horrorfilm My Soul To Take verziehen sei), dennoch wirkt Scream 4 hastig produziert. Manche der witzig gemeinten Szenen grenzen ans Alberne, nicht alle Opfer sind optimal gewählt, es gibt Logiklöcher und das Intro ist äußerst holprig. Hinzu kommt, dass der markante Song Red Right Hand von Nick Cave, der bisher in allen drei Teilen zu hören war, plötzlich nicht mehr dabei ist und es auch keinen passenden Ersatz gibt. Ein Director’s Cut könnte den ansonsten guten Film noch einmal spürbar aufwerten.
Fazit
Christian Mester: Scream 4 ist ein äußerst unterhaltsamer Horrorslasher und eine solide, wenn auch leider etwas enttäuschende Fortsetzung. Mag man die sehenswerten Vorgänger, lohnt sich fraglos auch dieser, doch offen gesagt hätte man darauf keine elf Jahre warten müssen. Kennt man die Filme noch nicht, sollte man statt dessen beim ersten Teil anfangen.
(Zusammen mit den Kollegen des Filmmagazins bereitsgesehen.de stellt GameStar wöchentlich einen neu im Kino angelaufenen Film vor.)
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