Seite 2: Shadow Tactics: Blades of the Shogun im Test - Die Rückkehr der Echtzeit-Taktik

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Hardcore-Modus und Herausforderungen

Nach einer erfolgreich erledigten Mission im »normalen« Schwierigkeitsgrad werden zusätzliche Ziele, sogenannte »Badges« als Auszeichnungen pro Level sichtbar. Diese fordern indirekt dazu auf, die eben erledigte Mission mal »ohne durch das Wasser zu schwimmen« oder »niemanden zu töten« zu bewältigen. Diese Badges stellen einen hohen Reiz und Wiederspielwert dar. Für Experten gibt es zusätzliche Speedrun-Ziele und richtig knackig schwere Aufgabenstellungen, die nur mit absolut präziser Planung und stundenlanger Hingabe an den einen, perfektionierten Schlachtplan erreicht werden können.

Wem das alles zu anstrengend ist, der hat neben dem Normal- und Hardcore-Modus (Wachen sind bei Sichtkontakt sofort alarmiert, Charaktere haben weniger Lebenspunkte) auch die Wahl einer einsteigerfreundlichen Easy-Variante. Die verzeiht extrem viel und lässt Wachen weniger aggressiv reagieren. Zusätzlich besitzt jede Figur mehr Lebensenergie, sodass diese auch in der direkten Konfrontation mehr einstecken kann. Das Spiel wird auf diese Weise für Anfänger weniger frustrierend, zur »Strafe« werden dafür die Badges der jeweiligen Mission nicht freigeschaltet.

Die Atmosphäre eines jeden Levels ist komplett unterschiedlich gehalten. Hier klettern und schleichen wir durch ein von Mönchen bewohntes Bergdorf. Die Atmosphäre eines jeden Levels ist komplett unterschiedlich gehalten. Hier klettern und schleichen wir durch ein von Mönchen bewohntes Bergdorf.

Da es sich bei Shadow Tactics um ein Echtzeit-Spiel handelt, ist das richtige Timing von enormer, alles entscheidender Bedeutung. Anders als in Rundenstrategie-Spielen wie XCOM müssen Aktionen oft in schneller Reihenfolge hintereinander abgewickelt werden, ohne dass es die Möglichkeit zum Durchatmen oder Pausieren gibt. Ein wenig Erleichterung bietet immerhin der »Shadow Mode«. Ist der aktiviert, reagieren die Charaktere nicht auf den nächsten Befehl, sondern »merken« sich diese Aktion, bis wir den Startschuss für die Durchführung geben. Auf diese Art können mehrere Aktionen, aber jeweils nur eine pro Figur, parallel ausgeführt und minutiös miteinander abgestimmt werden.

Versuch macht klug: Die Rückkehr der »Quick Load«-Orgien

Kenner des Genres wird es wenig überraschen, dass zumindest im ersten Durchlauf jede Mission nur mit der exzessiven Nutzung der Schnellspeicher- und Schnelladen-Tasten geschafft werden kann. Alle anderen sollten vorgewarnt sein: Diese Art von Spiel lebt vom aufmerksamen und geduldigen Sondieren, Einstudieren der gegnerischen Bewegungsabläufe und viel, viel »Trial & Error«. Das ist in diesem Fall ok! Scheitern gehört nämlich zum Spielkonzept und nur ein beherzter Versuch wird zeigen, ob die Idee, den Felsen auf die Wache fallen zu lassen, funktioniert oder nicht.

Wenn uns das Ergebnis nicht gefällt oder ein Plan misslingt, setzen wir den aktuellen Zustand mit der Quickload-Funktion in wenigen Sekunden zurück und probieren es auf eine andere Weise. Vielleicht mit der Falle von Yuki? Nein, zu auffällig. Quickload. Man könnte auch mit dem Wurfstern … Nein, auch nicht. Quickload. Aber hier von der Seite über das Gebüsch, ja, das hat funktioniert. Schnell speichern und auf zur nächsten Wache.

Nachts sind alle Ninjas grau. Der kritische Bereich der Sichtkegel ist deutlich kleiner, externe Lichtquellen wie Feuer und Fakeln machen uns trotzdem sichtbar. Nachts sind alle Ninjas grau. Der kritische Bereich der Sichtkegel ist deutlich kleiner, externe Lichtquellen wie Feuer und Fakeln machen uns trotzdem sichtbar.

Die Münchner Entwickler von Mimimi Productions sind nach eigenen Bekunden große Fans der beiden geistigen Väter Commandos und Desperados und wissen, wie elementar das Speichern und Laden zum Spielkonzept gehören. Glücklicherweise haben sie viele Komfort- und Sicherheitsstufen eingebaut, um Frustmomente zu vermeiden. Es ist uns einige Male nach dem Schnellspeichern passiert, dass wenige Augenblicke später doch noch eine Wache unsere Spielfigur erblickt und erschossen hat.

Dieser Spielstand und der gesamte, stundenlang erarbeitete Missionsfortschritt wären in solchen Situationen ruiniert. Um das zu verhindern, legen sich automatisch jeweils drei Quicksaves chronologisch an, so dass jederzeit auch alternativ die zwei vorherigen Speicherungen aufgerufen werden können, quasi abgestufte Schnellspeicherstände. Zusätzlich dazu können unbegrenzt viele manuelle Saves angelegt werden, auch außerhalb der drei Quicksave-Slots. Vorbildlich!

Wo ist die deutsche Sprachausgabe?
Die englische Sprachausgabe in den Dialogen und Reaktionen der Figuren ist professionell und die gewählten Stimmen passen sehr gut zu den Figuren und unterstreichen ihren Charakter. Passend zum Setting kann die Sprachausgabe auf Japanisch eingestellt werden, was dem Spiel einen zusätzlichen Atmosphäreschub für Liebhaber des asiatischen Kinos gibt. Eine deutsche Sprachausgabe ist bisher nicht geplant. Deutsche Untertitel und Missionsbeschreibungen für Spieler ohne Englischkenntnisse werden zum Verkaufsstart als Day-1-Patch versprochen. In unserer Testversion gab es diese Option noch nicht, daher können wir die Qualität der Texte nicht beurteilen.

Direkt und indirekt: GamePad vs. Maus & Tastatur

Shadow Tactics erscheint zuerst für den PC, und das merkt man - im positiven Sinne. Das Steuerungslayout ist stimmig und fühlt sich für Echtzeittaktiker gewohnt und vertraut an. Wir zeigen mit dem Maus auf einen Ort und klicken, um eine Figur an diese Position zu beordern oder eine Aktion durchzuführen. Mit der rechten Maustaste schalten wir den Sichtkegel der gegnerischen Figuren ein und die andere Hand ruht auf der Tastatur für eine Befehlsauswahl. Mit den Schnellwahltasten wechseln wir flink zwischen den Figuren und den einzelnen Aktionen der Figuren hin und her. Alternativ können all diese Befehle auch mit der Maus über die Iconleiste am unteren Bildschirmrand ausgewählt werden. Im Eifer des Gefechts hilft es aber enorm, diese Kommandos per Schnellauswahl selektieren zu können, ohne mit dem Mauscursor den »Brandherd« verlassen zu müssen.

Das Spiel lässt sich auch komplett mit einem Gamepad spielen. Auf Knopfdruck verändert sich die Benutzerführung und alle Anzeigen passen sich der neuen Steuerungsoption an. Das Spiel lässt sich auch komplett mit einem Gamepad spielen. Auf Knopfdruck verändert sich die Benutzerführung und alle Anzeigen passen sich der neuen Steuerungsoption an.

2017 erscheint der Titel zusätzlich für aktuelle Konsolen, das komplette Spiel ist aber am PC bereits jetzt mit dem Gamepad spielbar. Wird eine Taste eines verbundenen Controllers betätigt, wechselt die gesamte Benutzerführung automatisch in diesen Modus. Die zuvor eingeblendete Iconleiste des Tastatur- und Maus-Layouts weicht dann einem Befehlsrad, das über den linken Schulterbutton bedient wird.

Charaktere wechseln sich über die rechte Schultertaste, kontextsensitive Befehle wie »benutze Leiter« werden an Ort und Stelle mit dem jeweiligen Buttonsymbol eingeblendet. Die Steuerung der Charaktere erfolgt in dieser Variante direkt statt indirekt. Die Positionierung von Fallen oder das Zielen mit Wurfgeschossen lenken wir mit dem rechten Analogstick. Auch wenn wir die Maus- und Tastatur-Steuerung bevorzugen, ist die Gamepad-Steuerung überaus gelungen - das freut Couch-Taktiker.

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