Superkräfte? Oh Nein!
Das digitale Alter Ego von Shaun White schickt Sie gleich zu Beginn auf die Suche nach zwölf Euro-Münzen, von denen jeweils drei in jedem der vier Gebiete verteilt sind. Die Euros werden auf der Minikarte am unteren Bildschirmrand angezeigt und sind binnen weniger Stunden aufzutreiben. Anschließend erklärt Ihnen der Snowboardprofi, wie Sie Gebrauch von Ihren »Focus«-Kräften machen, und lenkt damit das Spiel weg von der realistischen Simulation hin zum übertriebenen Arcade-Gehüpfe.
Von nun an können Sie sich kurzzeitig mit einem roten Schild umgeben, mit dessen Hilfe Sie etwa durch vereiste Höhleneingänge brechen. Später lernen Sie noch Zeitbeschleunigung und Supersprünge. Die Entwickler scheinen nicht recht gewusst zu haben, was sie wollen: Die Steuerung erinnert an realistische Simulationen wie die Konsolen-Skateboardgröße S.K.A.T.E; arcadelastige Elemente wie die Spezialfähigkeiten gab es hingegen nicht einmal in den eher unrealistischen Tony Hawks-Titeln.
Spaß? Hui …
Einen Hang runterzurasen macht in Shaun White vor allem dank des tollen Soundtracks und der guten Weitsicht einen Heidenspaß. Wenn Sie dann auch noch eine Lawine auslösen und vor den Schneemassen ins Tal heizen, kommt auch noch Adrenalin ins Spiel. Ebenso positiv sind die Komfortfunktionen: Sie können jederzeit einen Ort markieren und auf Knopfdruck dorthin springen, was besonders sinnvoll ist, wenn Sie Münzen aus schwer zugänglichen Bereichen sammeln müssen. Außerdem haben wir selten einen so unterhaltsamen Ladebildschirm erlebt -- solange das Daten schaufelt, dürfen Sie sich in einer Half-Pipe austoben.
Die Steuerung, die unvorteilhafte Mischung aus Simulation und Arcadetitel sowie die mäßige Langzeitmotivation werfen Shaun White jedoch gewaltige Knüppel vor das Board.
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