Daedalic hat wegen enttäuschender Verkaufszahlen letzte Woche gemeldet, betriebsbedingt zwölf Kündigungen am Standort Hamburg aussprechen zu müssen, um die Betriebskosten zu senken. Die aktuelle Geschäftsentwicklung mache personelle Umstrukturierungen notwendig. In einem Interview mit dem Branchenmagazin Gamesmarkt hat Daedalics Geschäftsführer Carsten Fichtelmann erneut Stellung dazu genommen und neue Informationen bekannt gegeben.
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Zum Stellenabbau ergänzt Fichtelmann:
"Zunächst einmal ist es der gleiche eisige Wind, der allen Marktteilnehmern derzeit bei jedem Geschäftsmodell ins Gesicht bläst. Einige wollen das nur nicht wahrhaben. Man könnte sagen, dass sei immer so gewesen, aber es ist aus meiner Sicht einfach schwerer geworden, nachhaltig erfolgreich zu sein. Umso wichtiger ist es als Unternehmen eine Vision zu haben und beweglich zu bleiben."
Und ergänzt:
"Der Abbau der Stellen ist zu 90 Prozent bedingt dadurch, dass mit "Silence" und "State of Mind" zwei große Produktionen auslaufen und mit Ken Folletts "Die Säulen der Erde" eine dritte große Produktion in die Schlusskurve kommt. Wir nehmen auch leichte Anpassungen bei der Vermarktung und Q&A vor. Es handelt sich um den normalen Ziehharmonika-Effekt, den man bei Premium-Entwicklern nun mal hat. Wie bereits skizziert, schieben wir zwei Spiele für 2019 an, wo wir aber ohne Hektik und mit kleinen Teams erstmals Dinge ausprobieren und iterieren müssen, um dann nach der Vor-Produktion wieder wachsen zu können."
Mit den aktuellen Veröffentlichungen Shadow Tactics: Blades of the Shogun und dem kommenden The Long Journey Home habe man intern bereits 2014 zum Produktionsstart antizipiert, dass es »mit Adventures allein schwierig wird«.
Fichtelmann geht im Gespräch außerdem auch auf Themen wie DRM-freie Versionen und damit verbundene illegale Kopien, den Stellenwert von Adventures und die Unterstützung von Nintendos neue Spielekonsole Nintendo Switch ein:
"Für die Nintendo Switch sind, wenn alles glatt läuft allein für nächstes Jahr drei bis vier Titel geplant. Wir werden die Plattform voll unterstützen und glauben auch an einen Erfolg der neuen Konsole."
Von der Umstellung hin zu einem Konsolenpublisher verspricht sich das Hamburger Unternehmen, unabhängiger vom PC-Geschäft zu werden.
"Und auch die Piraterie spielt eine Rolle. Noch innerhalb der ersten 24 Stunden, nachdem wir die PC-Version von "Silence" in den Verkauf gegeben haben, war es über Hunderte von Links im Internet frei verfügbar. Wir haben im Spiel einen Autoupdater speziell für die DRM-freie Fassung. Da hatten wir in den ersten 24 Stunden ca. achtmal mehr Zugriffe als maximal verkaufte Einheiten unter Annahme, dass jeder Spieler, der es gekauft hat, auch gleich installiert und zu spielen begonnen hat."
Quelle: http://www.mediabiz.de/games
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