Fazit: Silence - The Whispered World 2 im Test - Ein neuer Adventure-Meilenstein

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Fazit der Redaktion

Dimitry Halley
@dimi_halley

The Whispered World habe ich bei Release mit meiner damaligen Freundin hoch- und runtergespielt, obwohl sie eigentlich gar nicht so viel mit Gaming anfangen konnte. Dass das Adventure uns beiden trotzdem gleich viel Spaß gemacht hat, lag vor allem an der toll inszenierten Geschichte. Sadwicks Abenteuer konnte mit seinem Mix aus Disney-Appeal, Wortwitz und melancholischer Ernsthaftigkeit quasi jedes Herz erobern. Kein Wunder, dass Daedalic sich ausgerechnet für Silence entscheidet, um den ganz großen Mainstream-Fang zu machen. Alle Zutaten sind da: liebevolle Charaktere, ein tolles Maskottchen, ein atemberaubend schönes Zauberreich und eine packende Geschichte.

Und meine Güte, ist das eine emotionale Achterbahnfahrt. Silence bleibt von der ersten bis zur letzten Minute spannend, nimmt mich mit und schafft es, sogar mich im dramatischen Schlussakt zu Tränen zu rühren. Ganz großes Kino. Dass der Vorgänger trotzdem einen bleibenderen Eindruck hinterlässt, liegt vor allem an der Kurzlebigkeit von Silence: Das Abenteuer ist so schnell vorbei, dass die Welt kaum eine Chance kriegt, sich wirklich zu entfalten. Es fehlen die unzähligen Hotspots und Dialoge, in denen sich beispielsweise Sadwicks sarkastischer Wortwitz damals entfalten konnte.

Und dass die Nebenfiguren Janos, Sam und Kyra ab der zweiten Hälfte des Spiels quasi komplett im Hintergrund verschwinden, lässt nur vermuten, dass Daedalic ursprünglich ein größeres Adventure angepeilt hat. Gut, vielleicht bin ich da auch zu Oldschool, aber ich habe mir von der Rückkehr nach Silence mehr Zeit als vorher in der fantastischen Welt erhofft, nicht weniger. Aber ganz abgesehen von meinen persönlichen Vorlieben: Wer Lust auf ein extrem kurzweiliges und fesselndes Abenteuer hat und als Fachfremder mal ein Paradebeispiel erleben will, wie toll Adventures sein können, der macht mit Silence definitiv nichts verkehrt. Und habe ich schon erwähnt, wie toll Spot ist?

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Eigentlich wollte ich am Samstag nur mal kurz in Silence reinschauen, um zu verifizieren, dass unsere Testversion vernünftig läuft. Sonntagabend flimmerte der Abspann über den Monitor. Ich habe Silence wirklich wie im Rausch durchgespielt, was gleichzeitig die größte Stärke als auch die größte Schwäche des neuen Daedalic-Abenteuers beschreibt. Denn solch einen Spielfluss habe ich noch in keinem Adventure erlebt! Ich war keine Sekunde gelangweilt, ohne jemals unterfordert zu werden, wollte immer wissen, wie's weitergeht. Sogar die obligatorischen Minispiele haben nicht genervt, sondern sich sinnvoll eingefügt. Da kann selbst Telltale noch einiges von Daedalic lernen.

Das Problem mit dem Silence-Rausch: Er war eben auch nach einem Wochenende bereits vorbei, und selten war ich so enttäuscht, den Abspann zu sehen. Nicht weil das Ende schlecht ist (Im Gegenteil!), sondern weil ich gern so viel mehr Zeit mit meinen neuen Freunden verbracht hätte als nur fünf Stunden. Zumal sich viele ihrer Geschichten noch nicht wirklich zu Ende erzählt anfühlen. Warum wir trotzdem den Gold-Award zücken? Weil Silence einer der seltenen Adventure-Fälle ist, der die Menschen unabhängig ihrer Genrevorlieben nachhaltig berühren und beeindrucken wird. Und weil mir fünf Stunden Rausch unter dem Strich eben doch deutlich lieber sind als 15 Stunden Langeweile.

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