Seite 3: Silent Hunter Online - U-Boot-Rollenspiel für Browser-Kapitäne

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Rollenspiel-Instanzen in der Nordsee

Das Herzstück der besseren Silent-Hunter-Teile war eine dynamische Kampagne, die den Spieler nicht auf vorgefertigte Einzelmissionen schickte, sondern ihm nach dem Auslaufen nur ein Planquadrat zuwies, dass er abzupatrouillieren hatte.

Silent Hunter Online präsentiert seine Kampagne etwas anders. Da es sich um eine Art U-Boot-Rollenspiel handelt, hängen der Verlauf des Krieges und die möglichen Einsatzgebiete an der erreichten Erfahrungsstufe des Kapitäns. Frischlinge dürfen in der Nordsee unbewachte Konvois und einzelne Schiffe versenken, während die gefährlicheren Gebiete rings um Großbritannien, die amerikanische Ostküste und der Nordatlantik höherrangigen U-Boot-Kommandanten vorbehalten sind.

Wochenlanges Herumschippern in den Zielgebieten ist übrigens auch passé: Eine Auswahl an Feindkontakten wird auf der Karte angezeigt. Als Kommandant unseres U-Bootes können wir, sobald wir die Basis verlassen haben, einen Abfangkurs in Richtung dieser Feindkontake absetzen.

Per Instant-Zeitsprung erreichen wir das Zielgebiet - wer sich die Tortur antun möchte, kann die Reise mit einem maximalen Zeitbeschleunigungsfaktor vier selbst abtuckern - aber das kann dauern.

Wolfsrudel leichtgemacht

Wie es sich für ein Online-Spiel gehört, ist auch Zusammenarbeit mit anderen U-Booten möglich. Kommandanten können mehrere Boote auf einmal kommandieren und für einzelne Feindkontakt-Missionen sogar andere Mitspieler aus ihrer Freundesliste einladen, die dann sofort mit in die Mission springen dürfen, solange ihr Treibstoff ausreicht. In der Vergangenheit rühmten sich bisher alle Silent-Hunter-Spiele damit, dass auch andere, KI-gesteuerte U-Boote mit ins Geschehen eingreifen konnten, um so Wolfsrudel-Taktiken zu ermöglichen.

Der Treffer saß: mittschiffs voll erwischt! Der Treffer saß: mittschiffs voll erwischt!

Faktisch funktionierte das nie, deswegen ist es äußerst amüsant, dass Silent Hunter Online einfach auf die Spieler selbst zurückgreift, um ganze U-Boot-Rudel zu kommandieren.

In der Closed Beta fiel uns allerdings auf, dass mehrere U-Boote zwar in einem Quadranten zusammen jagen können, aber trotzdem füreinander unsichtbar bleiben. Bei einem Test schipperten wir im Abstand von 50 Metern mit zwei Booten aufgetaucht aneinander vorbei, sahen aber nur leeren Ozean.

Spartanische Bordatmosphäre

Trotzdem ist Silent Hunter Online für ein Browserspiel recht ansehnlich. Die Kommandozentrale, in der wir die meiste Zeit verbringen, ist zwar nur eine starre Hintergrundgrafik, auf der wir die verschiedenen Kommandoelemente hin- und herschieben können. Dafür sind die Wellen-Effekte und die Schiffe, die wir durch das Zyklopenauge des Periskops beobachten können, immerhin auf dem Niveau von Silent Hunter II von 2001. Außenansichten oder ein begehbares Boot gibt es nicht, das wäre allerdings auch spielerisch unnötig.

Die Soundkulisse ist dagegen ein Totalausfall. Bei einer U-Boot-Simulation sind Geräusche der wichtigste Bestandteil der Atmosphäre. Der gedämpfte Knall, wenn ein Torpedo sein Ziel findet, das Rumpfknarzen kurz vor Überschreiten der Tauchtiefe, das ominöse metallische Scheppern der gegnerischen Sonargeräte - all das gemischt mit den hektischen Meldungen der Crew und schließlich dem tödlichen Crump-Crump der Wasserbomben - sorgt dafür, uns als Spieler wirklich glauben zu machen, wir stünden am Periskop eines Unterseeboots.

Silent Hunter Online schafft diese Art von Atmosphäre, die schon der U-Boot-Urgroßvater Aces of the Deep von Dynamix (1994) meisterhaft einfing, nicht. Beim Alarmtauchen immer wieder die gleichen trampelnden Stiefel zu hören und eine komplett stumme Crew zu kommandieren reicht vielleicht für ein Browserspiel; eine richtige Simulation würde damit untergehen.

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