SimCity Social im Test - Sozialer Wohnungsbau mit Tücken

SimCity Social verkürzt die Wartezeit auf das echte SimCity, das 2013 erscheinen soll. Allerdings könnten Sie bis dahin fast all ihre Facebook-Freunde vergrault haben...

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Electronic Arts‘ SimCity Socialspielt sich grundsätzlich wie ein typischer Zynga-Titel: Für fast jede Aktion brauchen wir einen Energiepunkt, und sobald alle verbraten sind, müssen wir warten, bis sich die Energieleiste wieder langsam füllt. Erfreulicherweise geht das hier schneller als bei CastleVille und Co., bereits nach drei Minuten (statt fünf) landet ein Pünktchen oben rechts im Balken. Soviel vorab.

Aber worum geht’s in SimCity Social? Klar, wir bauen nach und nach eine Stadt auf, indem wir wie in den bisherigen Sim Citys Wohnhäuser, Industrien, Geschäfte, Attraktionen und Dekorationen platzieren. Natürlich ist das Online-Spiel simpler – wir müssen zum Beispiel keine Verkehrsströme lenken, sondern beim Straßenbau nur darauf achten, dass Häuser, Geschäfte und Fabriken Straßenanschlüsse haben. Stau gibt’s nicht, allerdings ist es sinnvoll, Polizei, Feuerwehr und Krankenhaus so zu platzieren, dass die Einsatzfahrzeuge zackig jedes Ziel erreichen.

Puzzeln, prüfen, plattmachen

Der Reiz von SimCity Social ist die Tüftelei. Weil Gebäude sich gegenseitig beeinflussen und eigentlich immer Platz-, Geld- oder Ressourcenmangel herrscht, müssen wir geschickt bauen, Rohstoffe einsammeln und Aufgaben lösen. Ein paar Beispiele: Ein Vergnügungspark erhöht die Bewohnerzahl in den umliegenden Häusern, braucht aber auch viel Platz. Geschäfte bringen mehr Geld ein, wenn viele Wohnhäuser drumrumstehen, erhöhen aber die Einwohnerzahl nicht. Fabriken am Wasser produzieren mehr, Geschäften hingegen bringt der Fluss vor der Nase nix, wohl aber Wohnhäusern. Bauland ist begrenzt, um neues zu erwerben, brauchen wir immer mehr Geld und Baugenehmigungen (zu denen später mehr).

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Und da wir viele Gebäude auch noch upgraden dürfen, ist die Knobelei perfekt: Stecken wir unser Geld jetzt lieber in Wohnhäuser, denn die sind billig und werden automatisch größer, wenn Leute einziehen? Oder kaufen wir ein Geschäft, um fortan mehr Geld zu kassieren? Oder bauen wir den Vergnügungspark aus, damit sich sein Einzugsradius vergrößert und wir die drei Hochhäuser im Nordosten auch noch mit einsacken? Zum Glück können wir fast alle Bauten auch versetzen, ohne Verluste zu machen. Einige wenige dürfen wir auch im Inventar zwischenparken, was bei großen Umbaumaßnahmen hilft.

Extremes Freunde-Nerven

Obacht, bloß nicht auf den großen »Share«-Button klicken, sonst nerven wir ALLE Facebook-Freunde. Rechts oben aufs Kreuz zu klicken ist Pflicht! Obacht, bloß nicht auf den großen »Share«-Button klicken, sonst nerven wir ALLE Facebook-Freunde. Rechts oben aufs Kreuz zu klicken ist Pflicht!

Immer wieder sind wir auf die Hilfe unserer Mitspieler angewiesen. Die rekrutieren sich Zynga-typisch aus Facebook-Freunden, kennt man ja: Einladung zum Mitspielen verschicken, Freund macht mit und wird zum Nachbarn, den wir um Rohstoffe bitten und dessen Stadt wir besuchen können. Allerdings birgt Sim City Social hier einige Stolperfallen, mit denen Sie nicht-mitspielende Facebook-Freunde extrem nerven können! Erste Falle: Wenn Sie ein neues Wohnhaus errichten, kommt ein Auto angefahren, ein Porträt eines Facebook-Freundes wird gezeigt, Sie können dem Neuankömmling ein Geschenk schicken. Aber: Auch Freunde, die gar nicht mistspielen, werden hier gezeigt! Ist uns anfangs gar nicht aufgefallen, bis wir auf einen frisch eingezogenen Journalisten-Kollegen gestoßen sind, der niemals nie nicht ein Free-2-Play-Spiel anfassen würde – nennen wir ihn Rick Schwelle.

Zweite Falle: Wenn wir im Bahnhof einen Zug losschicken, der uns ein paar Stunden später Baumaterial bringt, fragt das Spiel nach, ob der Zug auch bei einigen Freunden „vorbeifahren“ soll – sprich, die Freunde kriegen eine Anfrage von uns. Allerdings sind auch hier wieder einige Nicht-Mitspieler zwischen tatsächlichen Nachbarn gelistet. Wer hier klickt, nervt die Betroffenen ebenfalls. Dritte Falle: Fast bei jeder aufpoppenden Nachricht ist das »Teilen?«-Häkchen bereits aktiviert – also schicken wir bei jedem Levelaufstieg, erledigtem Auftrag oder sonstwas die freudige Nachricht an ALLE Facebook-Freunde.

Noch mal Obacht! Wer unten auf das funkelnde »Request Stops« klickt, schickt Anfragen an die zehn Leute oben. Von denen spielen aber nur die oberen fünf wirklich mit. Noch mal Obacht! Wer unten auf das funkelnde »Request Stops« klickt, schickt Anfragen an die zehn Leute oben. Von denen spielen aber nur die oberen fünf wirklich mit.

Sex and the City

Stellen wir uns das mal kurz im echten Leben vor:

a) wir hatten gerade Sex, rennen durch die Straßen und verkünden lautstark, dass wir gerade Sex hatten. Das mag vielleicht unsere ebenfalls Sex habenden Freunde interessieren, alle anderen nervt’s.

b) wir wollen gleich Sex haben, rennen durch die Straßen und verkünden lautstark, dass wir fünf Kondome brauchen. Das mag vielleicht unsere Freunde interessieren, die auch gleich Sex (und Kondome!) haben, alle anderen nervt’s.

Ohne mitspielende Facebook-Nachbarn brauchen Sie SimCity Social aber auch nicht anzufangen. Zum Beispiel bei den oben genannten Baugenehmigungen, die Sie nur über Nachbarschaftshilfe oder für Diamanten kriegen (die Echtgeld-Währung im Spiel). Und für Quests à la »hege mit fünf Nachbarn ein gutes Verhältnis« – auch das ist ohne Nachbarn natürlich nicht zu schaffen. Zumal es auch gegenteilige Quests gibt, etwa »mache fünf Nachbarn zu Rivalen«. Um beide Aufgaben zu bewältigen, brauchen Sie schon zehn Nachbarn. Denn Sie können nicht einfach von gutes auf schlechtes Verhältnis umschalten, denn die Beziehungen zu ihnen ändern sich nur sehr langsam – durch gute oder schlechte Taten.

Sim City - Die Serie - Die Aufbau-Reihe vorgestellt ansehen

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