SimCity - Kostenloser DLC: Ladestation für Nissan-Elektroautos

Netter Bonus oder dreiste Schleichwerbung? Für SimCity ist ein erstes kostenloses DLC-Gebäude erschienen: Die Elektroauto-Ladestation der Firma Nissan könnte sich zum Präzedenzfall für Werbe-DLCs enwickeln.

Das neue DLC-Gebäude im SimCity ist eine Elektroauto-Ladestation - ein Werbeartikel der Firma Nissan. Das neue DLC-Gebäude im SimCity ist eine Elektroauto-Ladestation - ein Werbeartikel der Firma Nissan.

Das neue kostenlose DLC-Gebäude für SimCity ist umweltfreundlich, hat eine unabhängige Stromversorgung, verursacht keinen Müll und kein Abwasser und macht Stadtbewohner im Umkreis glücklich: Es ist eine Ladestation für Elektroautos der Firma Nissan (erhältlich über diese Seite).

Üblicherweise tragen die Firmen und Konzerne in SimCity fiktive Namen wie »Big Bobs Bagelfettschmelze« oder »Bleifarben und Babynahrung GmbH«. Dadurch, dass die neue Ladestation von einer real existierenden Automobilmarke gesponsert wird, erklärt sich, warum sie als DLC völlig kostenfrei angeboten wird: Nissan nutzt Maxis' Städtebausimulator, um ein DLC-Gebäude als Werbeträger zu platzieren und bezahlt EA dafür. Die Methode ähnelt dabei dem Miniatur-Wunderland in Hamburg: Auch dort dürfen Firmen und Privatpersonen Mini-Versionen ihrer Betriebe werbewirksam in die Modellbahnwelt einbauen lassen - gegen entsprechendes Entgelt.

Auch Ingame-Werbung ist nicht neu: Die markantesten Beispiele sind große Plakatwände in Rennspielen wie Burnout Paradise oder Need for Speed, auf denen Produkte aus der echten Welt angepriesen werden, und es ist nicht verwunderlich, dass Electronic Arts bei einer Eskalation dieses Phänomens ganz vorne dabei ist: die Firmenpolitik soll in Zukunft komplett auf Mikrotransaktionen und Monetarisierung ausgerichtet sein. Der große Unterschied ist nur, dass bisherige Ingame-Werbung sich auf dekorative Objekte beschränkte und keine Gameplay-Elemente darstellte.

Werbe-DLCs von echten Konzernen in Spielen könnten, je nach Kontext und Subtilität des Einsatzes, einen Fluch oder einen Segen darstellen. Einerseits könnten auf diese Weise schöne, große und vor allem kostenlose DLCs in allen möglichen Spielen verwirklicht werden - andererseits würde ein Entwickler sich den Vorstellungen der Geldgeber unterwerfen müssen, was die Funktionalität oder das Aussehen der Werbe-Elemente im Spiel angeht.

Die Elektroauto-Ladestation in SimCity passt gut ins Spiel, auch wenn sie ohne Stromverbrauch und ohne echte Nachteile außer dem Platzverbrauch ein wenig zu vorteilhaft ausfällt - und somit ein weiteres Problem von Werbe-DLCs aufwirft: Natürlich wollen alle Konzerne, die ihre Produkte von den Spieleentwicklern irgendwo einbauen lassen, ihre Erzeugnisse oder Dienstleistungen nur im bestmöglichen Licht dargestellt sehen.

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