Ski Challenge 11 - Vatta, i muss obi, obi vom Berg!

Zum sechsten Mal ruft der ORF die Ski Challenge aus. Doch so langsam geht’s auch mit dem Spiel bergab.

In der großen weiten Spielewelt hat die Ski Challenge-Reihe ihre ganz eigene Nische gefunden. Am ehesten könnte man die kostenlose Ski-Rennsimulation vom Entwickler Greentube noch als Werbespiel bezeichnen, schließlich dient sie dem österreichischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen ORF und Wagner Pizza als Marketingvehikel. Doch das stört nicht weiter, auch wenn im Zuge der langsamen Internationalisierung in Deutschland Pro Sieben aufgesprungen ist.

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Auch das dahinterstehende Konzept ist durchaus originell. Ski Challenge dient als Basis für einen alljährlichen Wettbewerb, dessen Dimensionen inzwischen wirklich beachtlich ausfallen. Von Dezember bis Februar werden nach und nach neue Strecken - insgesamt sind es sechs - freigeschaltet, auf denen zu fixen Terminen Weltcupläufe stattfinden. Als nächstes startet ab dem 14. Januar das berühmte Lauberhorn-Rennen im Schatten der Eiger Nordwand, es folgen am 21. Januar der Oberklassiker Streif in Kitzbühel und am 11. Februar das Kandahar-Rennen in Garmisch, parallel zur realen Ski-WM. Für die Erstplatzierten der Läufe und des gesamten Weltcups gibt es zwar Preise zu gewinnen - unter anderem iPads und Plasmafernseher -, doch die eigentliche Motivation dürfte für die meisten Mitspieler längst der Sieg an sich sein.

Denn das Teilnehmerfeld in Ski Challenge 11ist ebenso riesig wie hochklassig, der Wettbewerb beinhart. Nach stundenlangem Training und Tüftelei an den Skiern kennt der Autor dieser Zeilen alle Kurse auswendig, fährt eine wirklich gute Linie und zieht sich selbst bei haarigen Sprüngen gut aus der Affäre. Das reicht gerade mal - oder je nach Blickwinkel immerhin - für das vordere Mittelfeld, was in nackten Zahlen trotzdem nur Plätze zwischen 50.000 und 100.000 (!) bedeutet. Da wird so mancher internationale E-Sport-Event neidisch.

Die Kamelbuckel auf der Saslong in Gröden gehören zu den berühmtesten Stellen im Skizirkus. Die Kamelbuckel auf der Saslong in Gröden gehören zu den berühmtesten Stellen im Skizirkus.

Renommée und Beliebtheit, gepaart mit kostenlosem Zugang haben allerdings auch ihre Schattenseite. Schon seit mehreren Jahren überanstrengt sich der Entwickler Greentube nicht gerade dabei, das Spiel zu überarbeiten oder zu verbessern, echte Innovationen sind komplett Fehlanzeige. Dieses Jahr, in der inzwichen sechsten Auflage, tat sich besonders wenig, Fortschritte bei Grafik, Sound oder anderen Aspekten sucht man vergebens. Um das zumindest ein wenig zu verschleiern, wechselte Greentube einige Strecken aus und griff auf das Pisten-Ensemble von 2009 zurück. Lediglich Val d'Isere geriet nun etwas kurvenreicher und wird deshalb als Super-G eingestuft, was der Entwickler prompt als bahnbrechende Neuerung verkauft. Das Spielgefühl ist aber fast identisch zu dem der klassischen Abfahrten.

Mit einer hohen Gleitfähigkeit wird der Ski schneller, die Steuerung aber auch deutlich anspruchsvoller. Mit einer hohen Gleitfähigkeit wird der Ski schneller, die Steuerung aber auch deutlich anspruchsvoller.

Alles in allem kommt Ski Challenge langsam in die Jahre und ist selbst für Freeware-Verhältnisse nicht mehr über alle Zweifel erhaben. Für die 2012-Version wünschen wir uns mal wieder ein paar echte Neuerungen. Dennoch: Die vorhandenen Stärken wie Fahrgefühl, Temporausch und supereinfache Steuerung ziehen immer noch, und der enge Wettbewerb im riesigen Teilnehmerfeld macht Ski Challenge 11 erneut zum Pflicht-Download für alle Wintersport-Fans.

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