Zutritt für alle
Genau wie Skyrim selbst kann Falskaar von Drachengeborenen aller Stufen erkundet werden, es gibt keine Gebiete, in die man sich als unerfahrener Charakter noch nicht wagen darf – die Gegner passen sich wie im Hauptspiel grob an die Stärke der Spielfigur an.
Im Test bereisten wir Falskaar mit einer Level-47-Schwertkämpferin auf der (im Hauptmenü einstellbaren) Schwierigkeisstufe »Legendär« und gerieten dabei angenehm ins Schwitzen, ohne dass die Kämpfe unfair wurden. Um Falskaar zu erreichen, muss eine Questreihe in Riften (bei Jalamar auf dem Marktplatz) angenommen werden, die zu einem uralten magischen Portal in den Dwemer-Ruinen von Mzubthand führt.
Das Portal ist eine Verbindung zu einer ähnlichen Dwemer-Ruine, die sich aber nicht in Skyrim, sondern in Falskaar befindet.
Sofort nach unserer Ankunft in Falskaar werden wir für eine Rettungsaktion geschanghait und befinden uns gleich mitten im Geschehen - die Hauptquest von Falskaar, das zuvor 600 Jahre lang Frieden erlebte, dreht sich um die ansässigen Nord-Warlord.
Die Jarls sind gerade dabei, ihre Hackordnung neu auszukämpfen. Der Krieg beginnt mit kleinen Nadelstichen und Banditenüberfällen, eskaliert aber schon sehr bald zu seiner vollen Häßlichkeit, brennende Siedlungen inklusive.
Nordischer Eintopf
Da tut es gut, dass Falskaar auch das andere Ende der Skala bedient und die leisen Töne trifft: Es steckt voller liebervoll entworfener Nebenquests und Charakteren wie der kleinen Varinna.
Die altkluge Göre ist zwar noch ein Kind, aber sie hat keine hohe Meinung über die »Erwachsenen« und dazu das alleinige Kommando über die Küche der Taverne im Dörfchen Amber Creek. Von ihr erfahren wir das Rezept für Lachs-Brot-Eintopf, eines der neuen Kochrezepte, die Falskaar einführt.
Neue Waffen, Rüstungen oder Zauber gibt es allerdings nicht zu entdecken, Falskaar bleibt dem in Skyrim beinhalteten Sortiment treu.
Ihre Aufgabe in der Schankwirtschaft scheint sich auf Fegen und Tratschen zu beschränken - Kochen und Zimmer vermieten erledigen ihre Schwestern.
Die Skyrim-Mod-Community half Velicky bei der Vertonung seiner 54 neuen Charaktere aus, indem sie ihm den gesprochenen Text für die jeweiligen Figuren zuschickten – die Koordination der Sprecher übernahm Velicky selbst, das Ergebnis klingt sehr annehmbar. Sogar der nordisch klingende Akzent der Skyrim-Bewohner ist bei vielen Figuren heraushörbar. Momentan ist Falskaar jedoch nur auf Englisch verfügbar.
Von Komponist Adamm Khuevrr ließ Velicky sich sogar einen eigenen Soundtrack mit 15 Stücken komponieren, der mit seinen sanften, wohltuenden Tönen sehr gut zu Falskaars majestätischer Landschaft passt und angenehm and die Titelmelodie von Legend of Grimrock erinnert.
Fazit
Christian Weigel: Das große Kunststück, das Falskaar vollbringt, ist der nahtlose Übergang zwischen Mod und Hauptspiel. Hätte man die Dreistigkeit, die Mod heimlich bei einem nichts ahnenden Skyrim-Spieler zu installieren, würde er oder sie vermutlich nicht bemerken, dass die Spielfigur nach dem Durchwandern des Portals nach Falskaar nicht mehr im Original-Skyrim, sondern in einer Mod umherzieht (... abgesehen von der nicht gerade diskreten Einblendung »ALEXANDER J. VELICKY PRÄSENTIERT: FALSKAAR«.).
Diese genetische Ähnlichkeit mit Skyrim - die ja von Mod-Entwickler Velicky gewollt ist - ist aber gleichzeitig die große Schwäche der Mod, wenn davon überhaupt die Rede sein kann. Wem die Provinz Skyrim zu eng geworden ist, wer dort bereits alle Ruinen, Höhlen und Draugr-Gräber abgegrast hat, findet mit Falskaar neue Betätigungsfelder, muss aber damit rechnen, dass große Aha-Effekte ausbleiben. Falskaar ist mehr Skyrim, aber eben nicht mehr.
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