Sleeping Dogs im Test - John Woo wäre stolz!

Wie würde Hongkongs Action-Spezialist John Woo wohl ein GTA inszenieren? Wahrscheinlich so wie in Sleeping Dogs. Das Open-World-Abenteuer ist ein rasanter Asia-Kracher zum Selberspielen. Die PC-Fassung im Test.

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Eigentlich haben wir uns schon allzu oft vom Kleinganoven bis zum Verbrecherboss hochgearbeitet. Naja, zumindest in Videospielen wie Grand Theft Autooder Saints Row. Blut, Schweiß und Tränen fließen dabei meist literweise - vor allem ersteres, denn nicht selten ist ein Verbrecherleben mit handfesten Auseinandersetzungen verbunden. Meist werden solche Angelegenheiten mit blauen Bohnen erledigt.

Nicht so in Sleeping Dogsvon United Front: Statt wild durch die Gegend zu ballern, nutzt der Held Wei Shen viel lieber seine Handkanten. Kein Wunder, schließlich spielt der ehemals als True Crime: Hongkong angekündigte Open-World-Titel ebendort - da dürfen elegante Kung-Fu-Fights selbstverständlich nicht fehlen. Auch sonst verpasst das Spiel dem üblichen Open-World-Gangster-Einerlei einen willkommen frischen, asiatischen Anstrich.

Steam:
Sleeping Dogs muss einmalig über Valves Online-Plattform Steam aktiviert werden. Danach dürfen Sie das Spiel auf beliebig vielen Rechnern installieren. Ein Weiterverkauf ist dann aber nicht mehr möglich.

Deutsche Version:
Da es in der Welt von Sleeping Dogs gelegentlich etwas ruppig zur Sache geht, veröffentlicht Square Enix in Deutschland eine entschärfte Fassung. Die um allzu blutige Gewaltspitzen bereinigte USK-18-Version wurde ebenso wie die ungeschnittene PEGI-Fassung nicht synchronisiert, sondern nur mit deutschen Untertiteln und Menüs ausgestattet. Die USK-Fassung wird es allerdings erst in einigen Wochen geben, während die internationalle Fassung offiziell ab dem 17.8. im Laden steht.

Good cop, bad cop

Getreu dem ursprünglichen True Crime-Konzept ist Wei Shen kein simpler Ganove, der sich seinen Weg an die Spitze eines Verbrecherimperiums bahnt, sondern ein Undercover-Polizist.

Die Zwischensequenzen sind sehr gut geschnitten und animiert. Die Zwischensequenzen sind sehr gut geschnitten und animiert.

Frisch aus San Francisco angereist will Shen die Unterwelt von Hongkong ordentlich aufmischen und nebenbei Rache für den Tod seiner Schwester nehmen. Nur zwei Personen wissen über Shens wahre Identität Bescheid. Darum hat der asiatische Sonnyboy, der auch eine Karriere als Unterwäschemodel hätte einschlagen können, keine »Ich komme aus dem Gefängnis frei«-Karte, sondern liefert sich auch immer wieder knallharte Scharmützel mit seinen »Kollegen« von der Polizei.

Der Anfang des Spiels ist noch streng linear: Shen soll mit einem Kumpel Schutzgeld auf dem Nachtmarkt eintreiben. Dabei werden wir nach und nach in die Feinheiten der Spielmechanik eingeführt, ohne Gefahr zu laufen, von den Verlockungen einer offenen Spielwelt erschlagen zu werden. An den Buden reden wir mit Händlern und staunen über die Atmosphäre: Menschen strömen über den Handelsplatz, bunte Lampions werfen Lichtinseln zwischen die Stände, an denen von Kleidung über Fisch und Fleisch bis hin zu DVD-Raubkopien alle erdenklichen Waren angeboten werden. Die Leveldesigner haben hier ein Stück reales Honkong in ein Videospiel gezaubert.

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Der fast dunkle Ritter

Doch nicht alle Händler sind kooperativ, und so müssen wir zu handfesten Argumenten greifen. Dadurch lernen wir nach und nach die Feinheiten des Kampfsystems, das sehr an den »Freeflow Combat« aus Batman: Arkham Cityerinnert.

Anders als sein GTA-Kollege Nico setzt Wei Shen vor allem auf seine Fäuste. Anders als sein GTA-Kollege Nico setzt Wei Shen vor allem auf seine Fäuste.

Die einzige Angriffstaste variiert kurzes Antippen und Gedrückthalten zu Kombos, die Kontertaste brauchen wir nur, wenn ein Angreifer aufleuchtet und so eine Attacke ankündigt. Außerdem können wir den Gegner packen und im Haltegriff verprügeln oder zu Boden werfen. Haben wir einen Bösewicht im Schwitzkasten, zerren wir ihn wahlweise quer über die Kampfzone, um ihn etwa mit Gesicht voran auf eine Tischplatte zu knallen oder kurzerhand in einen offenen Müllcontainer zu befördern.

Das funktioniert alles ganz gut, allerdings fehlt ein wenig die Dynamik, die Batmans Kämpfe auszeichnet. Bei Sleeping Dogs wirken die Bewegungen stellenweise arg abgehackt, was auch am anfangs noch übersichtlichen Bewegungsportfolio liegt. Immerhin ist das Zeitfenster, in dem wir den Konter anbringen müssen, großzügiger bemessen als beim dunklen Ritter, sodass auch Nicht-Action-Experten von Anfang an ihren Spaß haben und schnell beachtliche Kombos zustande bringen.

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