Seite 2: So spielt die Welt - Teil 2 - Asien, Japan, China, Indien, Mittlerer Osten

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Indien

Indien Indien

Kommen Top-Spiele künftig aus Indien?

Vertrauenserweckend ist anders: Weder Gothic 3: Götterdämmerung noch Die Gilde 2: Venedig, die beide in Indien erstellt wurden, taugen als Beispiele für gute Software-Entwicklung. Dabei ist die Qualität indischer Softwarehäuser unbestritten. Namhafte Unternehmen wie Microsoft oder IBM lassen Teile ihrer Programme dort entwickeln. Damit der Subkontinent auch bei Spielen aufschließen kann, bedarf es mehr Vertrauen der großen Publisher. Derzeit wird Indien zum Outsourcing einzelner Projektbestandteile wie Grafiken benutzt, gelegentlich auch für Beta-Tests oder die Handy-Version eines Spiels. Problematisch für eine Vollproduktion: Indien ist für europäische oder nordamerikanische Entwickler und Designer in leitenden Positionen kaum attraktiv, im Gegensatz etwa zu Kanada. Gerade Vollpreisspiele aber müssen haargenau den Geschmack, das ästhetische und kulturelle Empfinden der Zielgruppe bedienen. Zudem befürchten manche Publisher einen Image-Schaden, wenn der Einsatz von »Billigkräften« in großem Stil publik würde. Trotzdem ist klar, dass Indien auch in der Spielebranche an Bedeutung gewinnen wird. EA-Chef John Riccitiello nannte Indien ein finanziell attraktives Land zur Spieleentwicklung, EA eröffnet demnächst dort ein Studio, Ubisoft besitzt bereits eine Niederlassung; dass Ubisoft India an einem größeren Projekt sitzt, gilt als gesichert.

Mittlerer Osten

Mittlerer Osten Mittlerer Osten

Welche Rolle spielt der Mittlere Osten für die künftige Spieleentwicklung?

Nordamerika und Australien, Europa, die großen asiatischen Volkswirtschaften, sie alle werden von den etablierten Studios seit einiger Zeit gut bedient. Aber wie sieht es mit dem riesengroßen Potenzial im arabischen Raum aus? Die dortigen Länder spielen derzeit noch nicht einmal eine untergeordnete Rolle, beim Fachverband PC Gaming Alliance tauchen sie selbst bei den aufsteigenden Märkten nicht auf. Gründe dafür gibt es viele: Konsolen sind in der Anschaffung zu teuer, auch einfache PCs weit von der Verbreitungsrate Osteuropas entfernt. Dazu kommt eine schlechte Situation für die Durchsetzung von Urheberrechten sowie, mit regionalen Unterschieden, die gehinderte publizistische Freiheit und politische Situation generell. Dass die Region und ihre Einwohner in vielen sich realistisch gebenden Spielen außerordentlich stereotypisch dargestellt wird, ist dabei Ursache wie Folge der Situation. Doch auch hier kündigt sich eine Änderung an, bei welcher der Türkei eine Türöffnerfunktion zukommt. Die junge und internetaffine Bevölkerung des 72 Mio. Einwohner zählenden Landes dürfte schon lange eine Wunschzielgruppe in den Chefetagen sein. Daher wird es spannend, zu betrachten, inwieweit Hersteller ihr Orient-Bildnis ändern, nicht nur in fantasievollen oder historischen Szenarien wie bei Assassin’s Creed oder Anno 1404.

» So spielt die Welt #1 (USA, Australien, Kanada, Südkorea)
» So spielt die Welt #3 (Russland, Frankreich, deutsche Spiele im Ausland)

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