Sony - Macht Milliardenverlust, PS3-Verkäufe gehen zurück

Der japanische Konzern Sony hat die überaus schwachen Geschäftszahlen für das Fiskaljahr 2012 bekannt gegeben. Chef Kaz Hirai glaubt aber an die Zukunft des Unternehmens.

Kaz Hirai: Im Jahr 2009 noch frohen Mutes mit der PlayStation 3 Slim. Kaz Hirai: Im Jahr 2009 noch frohen Mutes mit der PlayStation 3 Slim.

Der neue Sony-Chef Kazuo »Kaz« Hirai hat das Geschäftsergebnis des japanischen Elektronik-Konzerns für das Ende April 2012 abgelaufene Fiskaljahr 2011/2012 präsentiert. Die Zahlen waren wenig berauschend. Sonys Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent auf umgerechnet etwa 63 Millarden Euro zurück. Nach Abzug aller Kosten stand der Konzern mit 4,4 Millarden Euro Verlust tief in den roten Zahlen. Im Vorjahr belief sich der Verlust »nur« auf 2,6 Millarden Euro.

Entscheidenden Anteil am Verlust hatte das schwache vierte Quartal (Februar bis April 2012). 2,5 Millarden Euro Verlust machte der Konzern allein in diesen drei Monaten.

Die »Consumer Division«, also die Unternehmenssparte zu der auch das PlayStation-3-Geschäft neben Spiele, Fernseher, Digitalkameras etc. gehört, machte einen Umsatz von etwa 30,4 Millarden Euro (18,5 Prozent weniger als im Vorjahr) bei einem Verlust von 2,2 Millarden Euro. Im Vorjahr machte die Sparte noch etwas über 100 Millionen Euro Gewinn: Bitter für Kaz Hirai, war er doch Chef der Consumer Division bevor er die Leitung des Konzerns übernahm.

Mit Schuld an den dürftigen Zahlen ist das sinkende Geschäft mit sämtlichen Konsolen. Im FJ 2012 wurden 13,9 Millionen PlayStation 3 verkauft, 2011 waren es noch 14,3 Millionen. PSPs gingen 6,9 Millionen Mal über den Ladentisch (8 Mio. in 2011), die Absätze der PS2 gehen auch stark zurück (6,4 Mio. statt 4,1 Mio. Stück). Verkaufszahlen der PlayStation Vita nannte der Konzern erst gar nicht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Immerhin wurden im letzten Geschäftsjahr mit 157 Millionen Exemplaren mehr PlayStation-3-Spiele verkauft als 2011 (148 Mio.) Der Absatz von PSP-Spielen (32 Mio. statt 46,6 Mio.) und PlayStation-2-Titeln (7,9 Mio. statt 16,4 Mio.) fiel aber stark.

Für das aktuelle Geschäftsjahr steuert Sony gegen den erschreckenden Trend. Fernseher sollen günstiger produziert werden, weniger Modelle kommen in den Handel. Bei den Personalkosten spart Sony ebenfalls. 10.000 Mitarbeiter werden entlassen (wir berichteten).

Der Aktienkurs des Unternehmens steig nach der Bekanntgabe der Zahlen um einen halben Punkt, ist aber seit zwei Monaten um vier Prozent gefallen. Er liegt derzeit bei etwa 12 Euro. Höchststand in den vergangenen Jahren war 62,50 Euro im Jahr 2002.

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