Die Story ist dämlich, die Charakterzeichnung flach und bei seinem »Wir retten Amerika vor den nordkoreanischen Besatzern«-Setting schreckt Homefront: The Revolution auch nicht vor rassistischen Untertönen zurück. Mal ganz davon abgesehen, dass der Nachfolger zu Homefront einfach zu früh veröffentlicht wurde. Also wieso sollte mir diese Spiel dann Spaß machen?
Weil mich das Gameplay überzeugt! Die vielen Schwächen in Sachen Geschichte und Figuren (wieso lernt mein Protagonist erst in den DLCs das Sprechen?), kann ich größtenteils ignorieren. Schließlich ist das hier ein Shooter und wenn es um den Kampf gegen die KI geht, macht Homefront 2 verflixt viel Spaß - besonders ohne HUD-Einblendungen.
Ich will keine Lebensbalken runterballern
Während ich bei Spielen wie Destiny oder The Division die Lebensbalken der Gegner mit dutzenden Kugeln abtrage, als wäre ich einen Minenarbeiter, ist ein guter Schuss beim zweiten Homefront immer tödlich. Selbst Drohnen kann ich mit ein paar gezielten Treffern sprengen, ich muss nur ihre Schwachpunkte kennen. Trotzdem kann ich auch komplett lautlos vorgehen, es ist meine Entscheidung.
Außerdem gefällt mir das offene Stadtsetting mit seinen vielen Wegen und dem kompakten Missionsdesign. Es geht durch zerstörte Häuser, über Dächer und durch geheime Tunnel. Und alle paar Meter wartet eine neue Aufgabe, Homefront: The Revolution hat kaum Leerlauf.
Eine KI, mit der man Spielen will
Ganz objektiv betrachtet gab es dieses Jahr viel bessere Shooter als Homefront: The Revolution, beispielsweise Doom, Titanfall 2 oder Shadow Warrior 2. Aber nur selten konnte ich so schön mit der KI spielen. Wenn ich im Koop-Modus einen Goliath-Panzer mit Knallkörpern weglocke und dann bei Nacht heimlich eine Basis erobere, geht mir das Herz auf.
Zumal die KI schön viel Bewegungsfreiraum hat und mir gerne in den Rücken fällt. Aber wenn die Lage dann völlig zu entgleisen droht, hacke ich eine feindliche Drohne und lasse sie für mich kämpfen. Schon wendet sich das Blatt - herrlich gemein.
Oder ich fahre mit meinem funkferngesteuerten Bombenauto unter einen gegnerischen Jeep und zünde. Schließlich will ich mich nicht zu oft blicken lassen, denn was Homefront wirklich gut gelingt - besonders auf dem hohen Schwierigkeitsgrad: Es gibt mir das Gefühl unterlegen zu sein!
Ich muss wie ein Guerillakämpfer agieren, schnell zuschlagen und noch schneller verschwinden. Und das war dieses Jahr auch eine schöne Abwechslung im Vergleich zu vielen Haudrauf-Spielen.
Und unsere Wertung?Der Test zu Homefront: The Revolution
Über den Autor
GameStar-Redakteur Christian Fritz Schneider (@Grummel_Fritz) ist seit 2008 dabei und auch wenn ihn die großen Blockbuster durchaus begeistern, sind es meist die kleinen, oft übersehenen Spiele, die sein Herz erobern. Kein Wunder, für ihn ist Heart of Darkness ja auch ein unvergessener Klassiker. Deshalb spielt er solche Klassiker auch regelmäßig auf seinem Let's-Play-Kanal GrummelFritz. Wenn er nicht gerade im GameTube-Talk mit den Kollegen diskutiert.
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