Star Citizen - Bürgerbegehren

Kann Star Citizen wirklich alle Wünsche seiner Crowdfunding-Unterstützer erfüllen? Wir sprachen mit Chris Roberts über seine Fortschritte – und seine Sorgen.

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Wenn man Spieleentwickler nach ihrer größten Herausforderung fragt, dann klingt die Antwort gerne mal wie: »Meine größte Herausforderung besteht darin, nicht zu großartig zu werden, sonst müsste ich bei Interviews künftig Sonnenbrillen verteilen, weil meine Lichtgestalt so blendet.« Okay, das war ein wenig überspitzt - doch natürlich wollen Entwickler sich selbst und ihr Spiel stets im bestmöglichen Licht darstellen. Chris Roberts macht da normalerweise keine Ausnahme, als wir mit ihm über sein Weltraum-Comeback Star Citizen sprechen, sprudelt der Wing Commander-Schöpfer kalifornisch-fröhlich drauflos.

Bei der Herausforderungsfrage schaltet er jedoch zwei Begeisterungsgänge zurück: »Meine größte Herausforderung besteht darin, die Wünsche aller Crowdfunding-Spender unter einen Hut zu bringen«, gesteht er. »Fast jeder stellt sich unter dem Spiel etwas anderes vor.« Die einen wollen ein neues Wing Commander mit starker Geschichte, die nächsten ein erweitertes Freelancer mit Online-Galaxis, wieder andere träumen von der grenzenlosen Freiheit eines Elite oder der Komplexität eines Eve Online.

»Mensch, Chris«, möchte man da seufzen, »dann hättest du deine Crowdfunding-Versprechen halt klarer formulieren müssen.« So lasten auf Star Citizen die Hoffnungen und Träume einer ganzen Generation von PC-Piloten, die sich seit gefühlten Ewigkeiten nach der Wiederkehr der gepflegten All-Ausflüge sehnen. Angesichts dieses Erwartungsdrucks kann man schon mal ins Grübeln kommen, auch als fröhlicher Kalifornier.

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In der XL-Ausgabe der GameStar 10/1013 (ab dem 28. August am Kiosk) finden Sie einen Code, der 10 Dollar Rabatt auf jedes Unterstützer-Paket von Star Citizen gewährt. Zum Beispiel kostet das »Digital Scout«-Paket, das neben dem fertigen Spiel samt Story-Kampagne Squadron 42 auch den Einsteiger-Jäger Aurora (siehe links) enthält, damit nur noch 20 statt 30 Dollar. Wer Roberts & Co. bereits unterstützt hat, kann den 10-Dollar-Gutschein in ein beliebiges Upgrade investieren, beispielsweise ein zusätzliches Schiff.

Deutsche Millionen

Wobei Roberts diese Geister selbst gerufen, diese Erwartungen selbst geschürt hat - um Spenden zu scheffeln. Mit unfassbarem Erfolg: Über 15,6 Millionen Dollar hat die Schwarmfinanzierung zum Redaktionsschluss dieses Artikels bereits erbracht. Roberts schätzt, dass Star Citizen insgesamt 22 Millionen kosten wird, bis zum Starttermin Anfang 2015 dürfte er die Summe locker beisammen haben. Deshalb braucht er keine klassischen Investoren mehr, das Spiel wird nun komplett von den Fans finanziert. Die meisten der über 226.000 Unterstützer stammen aus den USA, die zweitmeisten aus - Deutschland!

Zwar stellen die Deutschen nur halb so viele Spender wie die Amerikaner, gemessen an der Bevölkerungszahl ist die Star Citizen-Begeisterung zwischen Flensburg und Garmisch aber enorm. Auch deshalb veranstaltet Roberts auf der Gamescom in Köln ein Fan-Event, auf dem er das Hangar-Modul enthüllt, eine Art interaktive Garage, in der Crowdfunding-Spender schon mal um ihre vorbestellten Raumflitzer herum schlendern können.

Hangar-Modul : Im Hangar-Modul können Crowdfunding-Unterstützer schon mal um ihre vorbestellten Raumschiffe schlendern. Hangar-Modul
Im Hangar-Modul können Crowdfunding-Unterstützer schon mal um ihre vorbestellten Raumschiffe schlendern.

Im Dezember soll ein Dogfight-Modul für Raumkämpfe folgen, der Betatest der kompletten Online-Galaxis startet erst Ende 2014. Bereits kurz zuvor könnte die von Wing Commander inspirierte, auch offline spielbare Story-Kampagne Squadron 42 in die Beta gehen. Doch das ist Zukunftsmusik, nun möchte Roberts mit den Modulen erst mal die Reaktionen der Spender ausloten - und sie darauf vorbereiten, was Star Citizen denn nun eigentlich ist.

Anfangen wie Eve Online

Vor unserem Interview mit Chris Roberts sammeln wir auf unserer Facebook-Seite Fragen von GameStar-Fans - vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Dabei kam das Thema »Planeten, und was man mit ihnen so alles anstellen kann« auf: Gleich mehrere Leser wünschen sich, dass man stufenlos landen, also im Raumjäger durch die Atmosphäre brausen und an jedem beliebigen Ort aufsetzen kann, um die Oberfläche zu erkunden.

Chris Roberts muss dem allerdings vorerst eine Absage erteilen: »So cool das wäre, wir können es noch nicht umsetzen. Fließende Landemanöver sind aber eine von zwei möglichen Neuerungen, die wir für die Zeit nach dem Serverstart ins Auge gefasst haben. Die zweite sind Bodenkämpfe auf den Planetenoberflächen. Star Citizen soll sich genauso weiterentwickeln wie Eve Online, in dem vor zehn Jahren auch noch viel weniger möglich war.«

Aurora-Klasse Der einsitzige Jäger der Aurora-Klasse zählt zu den Einsteigermodellen. Alle Bilder aus dieser Serie sind übrigens in Spielgrafik.

Heckansicht So sieht die Aurora von hinten aus.

Schlafkoje Der detaillierte Pilot macht es sich in der Schlafkoje bequem.

Cockpit Durch die Seitenfenster blickt der Pilot beim Landeanflug auf den Planeten.

Vorerst funktionieren Landungen wie seinerzeit in Privateer: Im Orbit des Planeten öffnet man das Kommunikationsmenü und erbittet Landerlaubnis. Dabei darf man manchmal zwischen mehreren Zielen wählen, auf der Erde etwa stehen unter anderem New York und Moskau zur Wahl. Eine automatisch ablaufende Sequenz zeigt dann, wie das eigene Raumschiff durch die Wolken zur Oberfläche hinabsinkt. Diese Passage ist allerdings kein Renderfilm, man sieht sie in Spielgrafik durch die Augen des Piloten.

Wer einen entsprechend großen Pott fliegt, darf während der Landesquenz sogar aus dem Pilotensessel aufstehen und durch ein Seitenfenster schauen. Unten angekommen erkundet man dann den Raumhafen zu Fuß und besucht Bars sowie Gilden. Nahverkehrssysteme erlauben überdies Sprünge an andere Orte auf derselben Welt - etwa vom New Yorker Raumhafen in die Innenstadt. Frei bereisen lässt sich die Oberfläche aber nicht.

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