Star Citizen - Das Licht geht aus

Die aktuelle Folge der »Fragen an Chris Roberts« bezüglich der Entwicklung zu Star Citizen scheint Kritikern des Projekts neue Nahrung zu geben. Was steckt dahinter? Und wo geht das Licht wirklich aus?

Die neue Folge der FAQ-Runde ?Ten for the Chairman? klingt nach vielen Absagen für Features in Star Citizen. Aber was steckt wirklich dahinter und wo geht bei dem Weltraumspiel das Licht aus? Die neue Folge der FAQ-Runde ?Ten for the Chairman? klingt nach vielen Absagen für Features in Star Citizen. Aber was steckt wirklich dahinter und wo geht bei dem Weltraumspiel das Licht aus?

Das Weltraumspiel Star Citizen ist zwar der Crowdfunding-König, doch der Erfolg ruft auch viel Kritik hervor. Nicht selten sind Kommentare nach dem Motto »Das ist Betrug« oder »Das wird nie fertig« zu lesen.

Die jüngste Ausgabe der Frage-Videorunde Ten for the Chairman mit Chris Roberts befeuert diese Diskussion. Darin heißt es, das nicht alle der späteren Stretchgoals zum kommerziellen Release des Weltraum-Epos umgesetzt sein werden.

Daran und insbesondere an der Formulierung einer »minimalen, realisierbaren Feature-Liste«, die einen kommerziellen Release ausmachen soll, entzünden sich derzeit die Kritiker. Geht also bei einigen Features für Star Citizen wirklich das Licht aus?

Fließende Entwicklung für Star Citizen

Eine deutliche Abgrenzung in Stufen wie bei vielen anderen Entwicklungen ist bei Star Citizen schon lange kein Thema mehr. Vielmehr soll der Übergang der jetzigen Alpha-Phase zur Beta fließend sein. Und auch der kommerzielle Release (Star Citizen 1.0) soll laut den Entwicklern während des laufenden Entwicklungsprozesses stattfinden.

»[...] Du kannst es starten, es spielt sich wirklich gut, es ist stabil, es gibt viel Inhalt, viele spaßige Sachen zu machen, verschiedene Berufe, jede Menge Orte zu denen man gehen kann, wir haben ein richtig gutes Spielumfeld. Also, wenn wir diesen Punkt erreichen, das ist wenn wir sagen würden: Das ist keine Alpha mehr, es ist auch keine Beta, es ist Star Citizen 1.0.«

Schon in früheren Statements hatte Roberts immer betont, das Star Citizen ein fortlaufender Entwicklungsprozess sein würde. In einer Frage-&-Antwort-Runde auf dem Internetportal reddit sagte er im November 2012:

»Der Unterschied zwischen dem hier und Fable ist, das es als ein kontinuierlich erweitertes und entwickeltes Online-Spiel geplant ist und nicht als eine festgelegte Menge Funktionen und Inhalte die auf eine Disc gebrannt werden. Daher schaffen es vielleicht nicht alle Features auf Tag 1, aber wir werden so viel wie möglich bringen, während der Lebenspanne des [Star Citizen] Universums.«

Langzeitziele nach dem Release

Im Kontext betrachtet ist die »minimale, realisierbare Feature-Liste« plötzlich gar nicht mehr so alarmierend wie gedacht. Ziele wie die prozedural generierten Planeten und die Möglichkeit der Landung darauf waren beispielsweise von vornherein als Langzeitziele kommuniziert worden, die sich nun aber schon in vergleichsweise weit fortgeschrittener Entwicklungsphase befinden. Auf der anderen Seite sind Dinge wie Begleiter bzw. Haustiere derzeit in der Priorität nach ganz hinten gerutscht.

Keines der Stretchgoals wurde gestrichen. Um einen besseren Überblick bezüglich des Standes der Arbeiten an Star Citizen und seinen Features zu bekommen, hat ein Unterstützer basierend auf frei verfügbaren Informationen eine Übersicht zum Stand der Arbeiten verfasst.

Von 87 Zielen sind demnach 21 bereits vollständig erfüllt oder zumindest funktional. Weitere 29 Ziele befinden sich in aktiver Entwicklung, während es zu 26 Zielen längere Zeit keine Updates gab und 9 Ziele auf viel spätere Entwicklungsphasen verschoben wurden.

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Dabei fällt auf, dass an allen Kernzielen gearbeitet wird. Ausgehend von dieser Übersicht könnten eventuell der Passagiertransport und die erweiterten AI-Features zu den Dingen gehören, die erst nach Release durch Updates hinzugefügt werden. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung sei schließlich der Plan, so Roberts.

»Natürlich wird das Team weiter an Star Citizen arbeiten [nach dem kommerziellen Release; Anm. d. Red.]. Wenn du dir World of Warcraft anschaust - sie fügen ständig neue Inhalte und Features hinzu. Das gleiche geschieht bei EVE. Wir werden Updates bringen, die Grafik verbessern, neue Funktionen hinzufügen, neue Inhalte, neue Systeme, man wird neuen Alien-Rassen über den Weg laufen - all diese Dinge wird es geben. Wir werden daran so lange arbeiten, wie ihr uns lasst bzw. solange ihr uns unterstützt [...].«

Berechtigte Kritik der Spieler

Natürlich müssen wir uns trotzdem fragen, ob und in welchem Umfang Star Citizen erscheinen wird. Die Entwicklung des Megaprojekts ist zwar sehr viel transparenter als das oft von Studios gehandhabt wird. Wieviel von den mittlerweile 112 Millionen Dollar aber noch da ist und wie die finanzielle Gesundheit des Projekts aussieht, darüber lässt sich nur spekulieren. Das wollen wir aber an dieser Stelle nicht tun, denn es gibt keine belastbaren Indizien für Finanzprobleme beim Crowdfunding-Primus.

Was sich aber mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass die Entwicklung einen viel größeren Zeitrahmen beansprucht, als ursprünglich geplant. Das ist zwar kein Wunder bei einem Projekt, das durch die anhaltende Unterstützung gewaltige Mittel bekommen hat, aber die Furcht davor, dass das Projekt zu lange braucht, um in einen wirklich veröffentlichungsfähigen Zustand zu gelangen, ist auch bei vielen Unterstützern präsent.

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Gleichwohl lassen die letzten Informationen über prozedurale Planetengenerierung, die Arbeit am Schwerelosigkeitssystem sowie der Ausblick auf den in den Startlöchern stehenden Alpha-Patch 2.4. erkennen, wie die Arbeit vorankommt. Die Ausgliederung einiger später Stretchgoals auf Updates nach Release erscheint bei näherer Betrachtung also eher vernünftig als skandalös.

Wo geht das Licht aus?

Während in der Entwicklung von Star Citizen das Licht also weiter brennt, sollen wir im Spiel in der Lage sein, die Lichter ihrer Raumschiffe komplett zu löschen, beispielsweise um die Sichtbarkeit zu erschweren oder um sich gegenüber Eindringlingen mit Hilfe von Nachtsichtgeräten einen taktischen Vorteil zu verschaffen.

Umfangreiche Kontrolle über Systeme wie die Stromversorgung eines Schiffes sind laut Aussage von Chris Roberts bereits zur Hälfte fertig und werden die derzeitigen rudimentären Schiffs-Systeme ersetzen. So sollen Spieler in der Lage sein, auf größeren Schiffen in Teilbereichen Licht auszumachen oder bestimmte Türen zu verschließen. Diese Funktionen sollen teilweise an Sicherheitssysteme gekoppelt sein und beispielsweise eine Berechtigungskarte erfordern.

Die inneren Systeme eines Schiffs sollen von Druckwellen, die beispielsweise durch Beschuss von außen erzeugt werden, beschädigt werden können oder gar explodieren und Besatzungsmitglieder in Mitleidenschaft ziehen. Spieler müssen dann beispielsweise Verletzte versorgen und Reparaturteams sollen zum Beispiel die Stromzufuhr reparieren oder umleiten, damit die Antriebe wieder Energie bekommen oder das Licht wieder angeht.

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