Starbound im Test - Freiheit im Pixel-Weltraum

Nach rund drei Jahren im Early Access ist das Pixel-Sandbox-Adventure Starbound endlich veröffentlicht worden. Im Test zeigt sich, dass es mehr ist als nur ein Terraria im Weltraum.

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Da ist es also endlich, dieses Starbound! Nach all der Zeit! Rund drei Jahre befand sich der Titel allein im Steam Early Access. Aber erstaunlich: Pixelspiele in 2D erfreuen sich in Zeiten von 4K-Auflösungen und Virtual Reality immer noch großer Beliebtheit.

Ein sehr erfolgreiches Beispiel ist Terraria, das 2011 veröffentlicht wurde und mit seiner Kreativ-Sandbox und knackigen Riesenbossen für Suchtspiralen bei Spielern sorgte. Starbound von Entwickler Chucklefish Games will diese Erfolgsgeschichte wiederholen. Ist dabei nur ein Terraria im Weltraum entstanden oder haben die Entwickler ein eigenständiges Pixelabenteuer erschaffen? Das klären wir im Test.

Diesmal mit Geschichte

Starbound bietet anders als Terraria von Beginn an eine rollenspieltypische Geschichte. Wir haben uns aus den sechs wählbaren Rassen für die Menschen entschieden, und unser Charakter soll gerade auf der Erde einer feierlichen Zeremonie beiwohnen, um zum Protektor ernannt zu werden, als unser Heimatplanet plötzlich von einem gigantischen Tentakelwesen vernichtet wird.

Unsere Flucht zu den Sternen endet für unser reichlich demoliertes Raumschiff in der Umlaufbahn eines unbekannten Planeten. Dort treffen wir Groß-Protektorin Esther Bright, die uns über zwei opponierende Kräfte im Universum aufklärt: der Kultivator, eine Kraft, die für Harmonie und Frieden steht, und der Ruin, das - Überraschung! - Gegenteil. Unser Job ist es nun, Ruin komplett zu vernichten, da er offenbar aus seinem Gefängnis auszubrechen versucht. Dafür müssen wir sechs Artefakte finden und vereinen.

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Starbound bietet mit der Hauptstory einen motivierenden Leitfaden, der die klassische Ziellosigkeit einer Sandbox abmildert und die freien Elemente des Spiels rechts und links des Weges anordnet. Damit werden auch all jene Spieler abgeholt, die es lieber linear mögen. Allerdings besteht die Suche nach den Artefakten im stupiden Scannen (Anklicken!) von Gegenständen in der Hoffnung, dass es einen Fortschrittsbalken füllt. Das ist kein Beispiel für gutes Questdesign, hier wurde viel Potenzial verschenkt. Zum Glück bietet Starbound aber auch abseits der Story jede Menge Beschäftigung.

Spielerische Freiheit

Das Spiel trumpft nämlich mit enormer Freiheit auf. Wir fliegen mit unserem Raumschiff von Planet zu Planet, erkunden und sammeln Materialien, bauen Häuser oder sogar ganze Kolonien, bewirtschaften Farmen zur Nahrungsversorgung oder suchen Crewmitglieder für unser Raumschiff.

Beim Erkunden rennen wir seitlich solange über prozedural generierte Planetenoberflächen, bis wir irgendwann an unserem Ausgangsort wieder ankommen. Dazwischen liegen unterschiedliche Biome, verschiedene Monster, vielfältige Architekturen und Wettereffekte. Dabei lohnt es sich, die vielen Höhlen zu erkunden oder sich gleich nach unten zu buddeln, um unterirdische Seen, Knochentempel oder fiese Giftmonster zu entdecken.

Boss-Gegner wie dieser Kristall sind auch vorhanden. Dem hier rücken wir mit Technik zu Leibe und beschießen ihn mit einer Maschine, die wir mehrfach aufladen müssen. Boss-Gegner wie dieser Kristall sind auch vorhanden. Dem hier rücken wir mit Technik zu Leibe und beschießen ihn mit einer Maschine, die wir mehrfach aufladen müssen.

Bossmonster wollen ebenfalls gezüchtigt werden, sowohl zwischendurch als auch im Rahmen von Quests. Mal dürfen wir fiese Apparaturen mit Hilfe von Schaltern und Technik lahmlegen, mal eine Riesenspinne in ihrem Bau mit roher Waffengewalt erledigen. Abhängig von unserem Ausrüstungsstand kann das sehr herausfordernd sein. Die Gegner-KI schwankt allerdings je nach Fähigkeiten zwischen herausfordernd und saublöd, manchmal sind Feinde an geradezu lächerlichen Orten platziert worden. In einem Dungeon konnten wir beispielsweise eine ganze Reihe Fernkämpfer ohne Gegenwehr mit dem Flammenwerfer wegbrutzeln.

Sterben wir in nicht geskripteten Arealen, verlieren wir 30 Prozent unserer Pixel-Währung, lassen alle Handwerksmaterialien, Nahrung und Konsumgüter fallen und müssen vom Raumschiff aus neu starten. Das Roguelike-Konzept schwankt hier je nach Situation zwischen Spannung, Herausforderung und Frust.

Vielseitiger Kampf

Mit dem Matter Manipulator bauen wir Material fürs Crafting ab oder bahnen uns unseren Weg durch den Boden. Mit dem Matter Manipulator bauen wir Material fürs Crafting ab oder bahnen uns unseren Weg durch den Boden.

Zum Verdreschen feindlichen Gezuppels steht uns ein hübsches Waffenarsenal zur Verfügung - von Breitschwert, Axt und Flitzebogen über Sturmgewehre bis hin zu Flammenwerfern ist alles dabei, was das streitsuchende Spielerherz begehrt. Unterschiedliche Waffen benötigen unterschiedliche Kampfstile: Äxte müssen beispielsweise mit Schwung aufgeladen werden, während wir mit Pistolen solange feuern, bis unsere Energieleiste leer ist. Dann müssen wir kurz warten, bis sie sich wieder aufgeladen hat, um weiter ballern zu können.

Besonders cool sind dabei die Extrafähigkeiten seltener oder legendärer Waffen. Mit einem Schwert durften wir zum Beispiel einen wilden Ansturm über eine gewisse Distanz ausführen, ein spezielles Sturmgewehr ließ uns elektrisierende Salven auf Feindgruppen feuern.

Wenn wir eher Pech bei der Beutesuche haben, können wir uns bessere Ausrüstung auch einfach selber bauen. Dafür müssen wir uns aber die Hände dreckig machen.

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