StarCraft 2 - Altersfreigabe: In Korea nur für Erwachsene (Update)

In Süd-Korea wurde StarCraft 2 nicht für jugendliche Spieler freigegeben. Entweder dürfen nur Erwachsene Fans zugreifen, oder Blizzard verschiebt den Release um ein Jahr.

GAU für den koreanischen E-Sport: Nach den jüngsten Wettskandalen gibt es schon wieder schlechte Nachrichten zum Volkssport des Landes, dem Echtzeit-Strategiespiel StarCraft. So hat die koreanische Altersfreigabebehörde StarCraft 2: Wings of Liberty nur für Erwachsene (ab 18 Jahren) freigegeben. Das berichtet die Website der Korean Times.

Für das E-Sport-verrückte Land könnten die Folgen dieser Entscheidung fatal sein. Nicht nur sind viele Fans sondern auch einige der besten Profispieler Süd-Koreas noch minderjährig. Der Entwickler Blizzard hat jetzt 30 Tage Zeit Einspruch gegen die Einstufung einzulegen. Dann könnte Blizzard eine entschärfte Version von StarCraft 2 zur erneuten Prüfung einreichen. Der Korean Times nach kann diese zweite Prüfung die Veröffentlichung von StarCraft 2 jedoch um bis zu ein Jahr verzögern. Die Ab-18-Freigabe kommt zudem sehr überraschend. Das gleiche Gremium hatte frühere Beta-Versionen für Jugendliche ab 15 Jahren freigegeben.

In Deutschland hat StarCraft 2 eine Freigabe »ab 12 Jahren« erhalten. Das ist zwar bislang noch nicht auf USK-Website nachzulesen, die offiziellen deutschen Packshots zeigen aber bereits das grüne USK-Logo.

Süd-Korea kämpft – aller E-Sport-Euphorie zum Trotz – momentan gegen die im Land herschende Spielesucht unter Jugendlichen. So hatte zuletzt das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus dafür gesorgt, dass sich Online-Spiele für Spieler unter 19 Jahren nachts automatisch abschalten. Für den gleichen Zeitraum sollen die Minderjährigen auch nur mit einer stark verlangsamten Internetverbindung surfen dürfen. Ob die Erwachsenen-Freigabe von StarCraft 2 damit direkt in Verbindung steht, wurde vom Ministerium nicht offiziell verkündet, ist aber zumindest möglich.

Update: Die Fansite InStarCraft.de vermutet hinter der Einstufung vielmehr einen Machtkampf zwischen dem Entwickler Blizzard und dem koreanischen E-Sportbund KeSPA. Letzterer soll eng mit der Altersfreigabebehörde beim Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus verwoben sein und ein großes Interesse daran haben, dass in Korea auch weiterhin StarCraft: Brood War und nicht StarCraft 2 gespielt wird. Die Fortsetzung setzt nämlich, wie von Blizzard bereits angekündigt, zwingend auf den Online-Dienst Battle.net und bringt dem Spiele-Entwickler die volle Kontrolle über Mehrspieler-Partien und wichtige E-Sport-Turniere. Das ist in Korea bereits seit geraumer Zeit ein Streitpunkt, denn hier konkurrieren der E-Sportbund KeSPA und das Bündniss zwischen Blizzard und dem Anbieter GOM.TV. Ein Dank an unser Community-Mitglied Darth Demon für den Hinweis!

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