Verdammt, ist das riesig! Und was sollen wir denn bitte mit diesen ganzen Blöcken anfangen? Ach, und überhaupt: WOMIT fangen wir denn an? Als wir das erste Mal die schwerelose Welt von StarMade betreten, fühlen wir uns in etwa wie ein zum ersten Mal völlig alleine in einer US-Metropole gestrandeter Achtjähriger - und schlagen uns dann durch, »Kevin allein im Weltall« also.
Wer unvorbereitet »mal eben ein Ründchen« StarMade starten möchte, sieht sich schnell mit den Grenzen der eigenen Vorstellungskraft konfrontiert. Anders als in Minecraft erfolgt hier nämlich keine dem Spielverlauf geschuldete langsame Heranführung an das Spielprinzip. Vielmehr geht es sofort in die Vollen: Statt rudimentäre Höhlen aus dem Dreck zu stampfen, müssen wir gleich zu Beginn ein komplexes Raumschiff zusammenschustern.
Statt steinzeitlichem Holz- und Steinwerkzeug gibt es Schiffskerne, Energiegeneratoren, Waffencomputer und weiteren Science-Fiction-Technik-Firlefanz, den Anfangs wohl niemand so recht zuordnen, geschweige denn korrekt miteinander zu einem funktionierenden Raumschiff kombinieren kann.
Fly Trabbi Fly
Immerhin: Die grundlegenden Schritte erklärt uns das von Robin Promesberger (der mittlerweile von einem Community-Manager, einem 3D-Model-Artist, einem 2D-Artist und einem Webdesigner unterstützt wird) anfangs noch im Alleingang erdachte und programmierte Spiel im Zuge eines Tutorials. Und so schweben wir als einsamer Astronaut neben einer gigantischen Raumstation, die gleichzeitig als Verkaufsstelle für allerlei Blöcke dient, und basteln an unserem ersten flugfähigen All-Gefährt. Das funktioniert über einen Baumodus, in den wir auf Knopfdruck wechseln.
Das Prinzip: Die Grundlage und Quelle allen Raumschiff-Daseins bildet ein sogenannter Schiffskern. Um diesen einzelnen Block herum bauen wir ausreichend Energie-Blöcke, die bereits im Inventar platziert sind. Dabei gilt es jedoch darauf zu achten, dass der Grundstein »freie Sicht« hat - im Flugmodus dient er nämlich als Fixpunkt der Ego-Perspektive, sofern wir nicht zusätzlich einen Cockpit-Block verbauen.
Es folgen ein Waffencomputer, Antimateriekanonen, Raketenrampen und einige Antriebsblöcke. Das Endergebnis unserer kreativen Bemühungen sieht zwar aus wie ein wahllos zusammengeschütteter Haufen Legosteine und fliegt sich wie ein Trabbi, reicht allerdings für die ersten Schritte im Weltraum vollkommen aus.
Denn mit der Zeit kommt auch Rat: Wir lernen, dass sich die Wirkung von Waffen und Antrieb verstärken lässt, indem wir mehrere Blöcke selber Art aneinanderreihen. Wir finden im Shop der Station abgeflachte Halb- und Viertelblöcke, durch die unser kantiges Blockraumschiff eine ansehnliche Form erhält.
Und wir erfahren auf unseren Streifzügen durch die Weiten des Alls, dass sich entfernte Raumstationen, Asteroiden und Planeten »plündern« lassen, indem wir sie im besten Minecraft-Stil (aber mithilfe von Salvage-Lasern genannten »Abbau-Kanonen«) ihrer wertvollen Blöcke befreien. Die derart gesammelten Ressourcen lassen sich anschließend verkaufen, so dass wir mit den angehäuften Credits neue Dinge (sprich: Blöcke) kaufen können.
Per Block-Raumschiff durch die Galaxis
Nach und nach wird unser Raumgefährt immer imposanter, schneller und mächtiger - und mit dem flugfähigen Untersatz wächst auch das Selbstvertrauen seines Piloten. Wer soll uns jetzt noch stoppen? Uns, in unserem gefürchteten »Raumschiff GameStar« mit den dreifach verstärkten Antimateriekanonen, der schnittigen Außenhülle und dem gigantischen Antrieb?
StarMade - Spieler-Raumschiffe ansehen
Die Antwort finden wir schnell: Sie lautet nicht 42, sondern Piraten und andere Spieler. Je nach Server-Einstellung treiben in den Tiefen des Weltalls nämlich vom Computer gesteuerte Piratenschiffe ihr Unwesen, die online übrigens auf von Spielern entworfenen Schiffs-Designs basieren. Von den Weltraum-Freibeutern lernen wir, dass sich auch eine verstärkte Schiffshülle zerstören lässt und dass es durchaus wirkungsvollere Waffen als die unsrigen gibt.
Und wer sich nicht im Solo-Modus auf einem eigenen Server tummelt, sondern auf diversen auch deutschsprachigen Online-Spielwelten den ersten Kontakt zu Mitspielern sucht, der kann auch von denen reichlich lernen. Nämlich, dass der Waffencomputer nicht außen auf der Schiffshülle platziert werden sollte, sondern gut geschützt im Inneren. Sonst wird die kleine Schießerei im Vakuum nämlich ganz schnell eine recht einseitige Angelegenheit.
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