Steam Greenlight - Massive Flut an Datenmüll und Trollversuchen

Seit geraumer Zeit wird die einst mit durchaus guten Absichten gestartete Indie-Plattform Steam Greenlight durch immer mehr Spaß-Projekte und Trollversuche überflutet. Tatsächliche Indie-Perlen gehen in der schieren Masse immer häufiger unter.

Steam Greenlight verkommt immer mehr zur Sammelstelle für Datenmüll und Trollversuche. Steam Greenlight verkommt immer mehr zur Sammelstelle für Datenmüll und Trollversuche.

Die einst als Förderung für vielversprechende Indie-Spiele gestartete Greenlight-Plattform auf Steam entwickelt sich immer mehr zu einer Sammelstelle für allerlei Datenmüll und Trollversuche. So wurde erst Ende März 2015 ein Fall bekannt, bei dem ein Betrüger das Portal genutzt hatte, um Malware über zuvor geklonte Projekte zu verbreiten.

Bereits das war ein erstes Indiz dafür, dass die Kontrollmechanismen für die Einstellung neuer Projekte offenbar nicht funktionieren - wenn sie denn überhaupt vorhanden sind. Auch die eigentlich gut gemeinte Einstiegshürde der 100 US-Dollar Aufnahmegebühr pro neuem Projekt scheint Betrüger und Trolle kaum mehr davon abzuhalten, die Indie-Plattform mit Datenmüll und abstrusen Spaß-Projekten zu fluten.

Eine kleine Übersicht der fragwürdigsten Greenlight-Projekte der letzten Tage und Wochen hat nun die englischsprachige Webseite games.on.net zusammengestellt. Ein äußerst mahnendes und abschreckendes Beispiel dürfte dabei ein Spiel namens »Kill the Faggot« sein. Dessen Greenlight-Odyssee dauerte zwar nur knapp eine Stunde und zeugte immerhin von einem noch funktionierenden Melde-System, transportierte während dieser Zeit jedoch eine grenzüberschreitende politische Botschaft, indem es Punkte für das Abschießen von homosexuellen oder transsexuellen Nicht-Spieler-Charakteren vergab.

Weitere Beispiele für Projekte, die wohl alles andere als eine Bereicherung für die Indie-Szene darstellen, sind:

Die meisten der genannten Spiele wirken wie Projekte, die innerhalb eines Wochenendes zusammengezimmert wurden und entweder der allgemeinen Belustigung oder der schnellen Generierung von Einnahmen dienen sollen. Und durch die schiere Anzahl derartiger »Spiele« gehen tatsächliche Indie-Perlen oder vielversprechende Titel schnell in der Masse unter - was den eigentlichen Sinn der Greenlight-Plattform völlig ad absurdum führt.

Valve mag hier anfangs noch gehofft haben, dass sich der Markt durch die aktive Community am Ende von selbst bereinigt oder dass das vor einigen Monaten neu eingeführte Kuratoren-System Besserung bringt. Bisher ist davon jedoch nichts zu spüren - ganz im Gegenteil. Es bleibt abzuwarten, ob der Plattform-Betreiber dem negativen Trend der letzten Monate nun auch aktiv entgegen wirkt und Steam Greenlight wieder zu dem macht, was es einst sein sollte: Einer Plattform, die vielversprechenden Indie-Spielen als Sprungbrett dienen und zu mehr Popularität verhelfen kann.

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