Steam Early Access - Zu lasche Regeln für Entwickler?

Lediglich 2.164 Wörter umfasst das »Regelwerk«, das den Early-Access-Aktivitäten der Entwickler auf Steam Grenzen setzt. Wirkliche Konsequenzen sind aber auch bei gravierenden Verstößen offenbar nicht zu befürchten.

Das offizielle Regelwerk für Early-Access-Spiele ist an die Öffentlichkeit gelangt. Wirkliche Regeln befinden sich aber nicht darin. Das offizielle Regelwerk für Early-Access-Spiele ist an die Öffentlichkeit gelangt. Wirkliche Regeln befinden sich aber nicht darin.

Lange Zeit war das Early-Access-Konzept eine Möglichkeit für klamme Indie-Entwickler, ihre Spiele bereits vor deren Veröffentlichung zu monetarisieren und die Community an der Entwicklung teilhaben zu lassen. Die einst weiße Weste hat mittlerweile jedoch durch größere Studios und schwarze Schafe einige Flecken abbekommen.

Umso verwunderlicher sind da die eher laschen Richtlinien und Regeln, die Steam als einer der Early-Access-Vorreiter den auf der digitalen Vertriebsplattform agierenden Entwicklern auferlegt. An die bisher internen Dokumente ist nämlich die englischsprachige Webseite PC Gamer gelangt - und hat den Inhalt kurzerhand komplett preisgegeben.

Überraschend kurzes und lasches Regelwerk

Die Definition »Regel« trifft demnach lediglich auf vier der in dem mit 2.164 Wörtern überraschend kurzen Dokument genannten Punkte zu. Und nur eine dieser vier Regeln definiert die Art und Weise, wie die Entwickler die Fortschritte ihrer Projekte gegenüber ihren Kunden zu kommunizieren haben.

"Machen Sie keine konkreten Versprechungen im Bezug auf kommende Dinge. Zum Beispiel gibt es absolut keine Möglichkeit, vorherzusagen, wann ein Spiel fertiggestellt wird, dass es überhaupt fertiggestellt wird oder wann geplante Erweiterungen implementiert werden. Verlangen Sie von Ihren Kunden nicht, dass sie auf die Zukunft des Spiels wetten. Die Kunden sollten Ihr Spiel basierend auf seinem aktuellen Zustand kaufen, und nicht basierend auf Versprechungen für die Zukunft. "

Ansonsten hält sich Valve aber weitestgehend aus den Angelegenheiten der Early-Access-Entwickler heraus. So gibt es etwa keinerlei Vorgaben bezüglich des Zeitraumes, den ein Spiel maximal im Early-Access-Status verbringen sollte. Auch Sanktionen für das Nicht-Erreichen eines zuvor versprochenen Meilensteins sind nicht vorgesehen.

Keine Konsequenzen für Early-Access-Fehlschläge

Festgeschriebene Konsequenzen durch Steam oder Valve haben Entwickler also offensichtlich nicht zu befürchten, wenn ihr Early-Access-Projekt scheitert oder auf falschen Versprechungen fußt. Angesichts der jüngsten Kontroversen um fehlgeschlagene Projekte und eben falsche Versprechungen, dürfte die lasche Einstellung seitens Valve für Betroffene etwas verwunderlich sein.

Aktuell befinden sich auf Steam 349 Titel in der Early-Access-Phase - darunter prominente Namen wie DayZ, dem bereits seit geraumer Zeit vorgeworfen wird, nicht mehr wirklich Fortschritte zu machen.

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