Steel Division: Normandy 44 - Blitzkrieg von Paradox

Steel Division: Normandy 44 dreht sich um authentische Echtzeit-Schlachten im Zweiten Weltkrieg. Wir haben’s uns angeschaut.

Steel Division: Normandy 44 - Video-Analyse: Was macht das Echtzeit-Strategiespiel so besonders? Video starten 34:33 Steel Division: Normandy 44 - Video-Analyse: Was macht das Echtzeit-Strategiespiel so besonders?

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Auf der GDC hat uns Paradox erstmals Steel Division: Normandy 44 präsentiert, ein Echtzeit-Taktikspiel im Zweiten Weltkrieg, das uns optisch sofort an R.U.S.E. erinnert. Kein Wunder, es stammt nämlich von dessen Entwickler, dem Pariser Studio Eugen Systems, das auch Wargame: European Escalation sowie Act of Aggression veröffentlicht hat. Kurzum: Die Franzosen kennen sich aus mit Echtzeit-Schlachten.

Ein Releasetermin für Steel Division: Normany 44 steht noch nicht fest, der Producer Peter Cornelius sagt uns lapidar, das Spiel erscheine »bald« - aber bestimmt noch 2017. Anschauen durften wir's uns jetzt schon, der Eugene-Chef Alexis Le Dressay demonstrierte auf der GDC eine Skirmish-Schlacht zwischen Deutschen und Amerikanern. Hier die wichtigsten Erkenntnisse.

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Authentische Etappenschlachten

  • Originalkarten: Wie der Untertitel Normandy 44 andeutet, spielt Steel Division ausschließlich an der Westfront, genauer gesagt in Nordfrankreich direkt nach dem D-Day. Dafür sollen die Schlachten wie in R.U.S.E. auf teils riesigen Karten toben, die diesmal sogar auf originalen Aufklärungsfotos der britischen Luftwaffe basieren. Die Entwickler haben die realen Schlachtfelder detailgetreu nachgebaut, bis hin zum historisch korrekten Verlauf von Hecken. Ebenfalls wie in R.U.S.E. oder der Wargame-Serie können wir von der Vogelperspektive bis in die Nahansicht zoomen, um unseren Soldaten beim Sterben, äh, gewinnen zuzuschauen.
  • 20er-Multiplayer: Der Multiplayer- und Skirmish-Modus erlaubt Schlachten, in denen pro Seite (Alliierte und deutsche( bis zu zehn Spieler antreten. So ein 10v10 spielt natürlich auf sehr, sehr viel größeren Karten als die kompakte 1v1-Schlacht, die wir auf der GDC sehen.

Die Karten werden 1:1 nach historischen Luftaufnahmen nachgebaut. Jedes Gebäude und jede Hecke sind historisch korrekt platziert. Die Karten werden 1:1 nach historischen Luftaufnahmen nachgebaut. Jedes Gebäude und jede Hecke sind historisch korrekt platziert.

  • Divisionen: Zentral wichtig bei Skirmish- und Multiplayer-Schlachten ist die Wahl der Division. Je neun Truppenverbände gibt es auf (west)alliierter und deutscher Seite, jeder hat andere Vor- und Nachteile sowie einen individuellen Einheitenpool: Die 101. US-Luftlandedivision rekrutiert besonders starke Infanterie, ein deutscher Panzerverband hingegen, nun ja, die mächtigsten Panzer.
  • Truppenwahl: Welche Einheiten man in die Multiplayer-Schlacht mitnimmt, wählt man selbst. Im Armee-Baukasten kann man eine gewisse Anzahl Punkte verbraten, um ein »Kartendeck« aus Einheitentypen zusammenzustellen. Im Angebot sind insgesamt über 400 Truppentypen: Infanterie, Panzer, Lastwagen, Jeeps, Flugzeuge und so weiter - entweder als Grünschnäbel oder kampfkräftigere, aber teure Veteranen.

Auch Flugzeuge kann man im Armee-Baukasten »einkaufen«. Da schaut der Gegner blöd aus der Wäsche, wenn er keine Flak mitgebracht hat. Auch Flugzeuge kann man im Armee-Baukasten »einkaufen«. Da schaut der Gegner blöd aus der Wäsche, wenn er keine Flak mitgebracht hat.

  • Solokampagne mal drei: Steel Division: Normandy 44 wird drei Solokampagnen bieten: eine amerikanische, eine deutsche und eine britische. Darin folgen wir jeweils einer vorgegebenen Division durch ihren Feldzug, alle Einheiten nehmen wir von Mission zu Mission mit, verlorene Truppen bleiben verloren. Entsprechend pfleglich sollten wir mit ihnen umgehen: Wer anfangs Panzer verheizt, wird sie später schmerzlich vermissen. Erfüllte Sekundärziele bringen neue Einheiten, sollen aber sehr schwer sein, sodass man sich den Nachschub erarbeiten muss. Die Nachschubmenge richtet sich nach historischen Gegebenheiten: Schwere deutsche Panzer wie den Tiger II gab's nur wenige, also bekommt man auch nur wenige.
  • Schlachten in Etappen: Die Schlachten von Steel Division unterteilen sich in die drei Phasen A, B und C. Jede dauert zehn Minuten, dann beginnt automatisch die nächste. Der Clou: Wie die Technologiestufen in Age of Empires 2 schaltet jeder Abschnitt stärkere Einheiten frei. In Phase A kämpfen hauptsächlich Infanterie und leichte Fahrzeuge, in Phase B rollen erstmals mittelschwere Panzer an, in Phase C schließlich schwere. Jede Division hat hier individuelle Stärken: Während ein Infanterieverband in Phase A auftrumpft und auf eine möglichst frühe Entscheidung drängen sollte, haben Panzerdivisionen in Phase C die Stahlnase vorn, weil dann die dicksten Kettenfahrzeuge anrücken. Bis dahin muss man jedoch erst mal durchhalten. Beim Zusammenstellen des Einheitendecks kann man daher gezielt passende Einheiten für die drei Phasen wählen, etwa defensive Truppen für A und B sowie offensive für C.

Je fortgeschrittener die Schlachtphase, desto schwerere Panzer kommen zum Einsatz. Je fortgeschrittener die Schlachtphase, desto schwerere Panzer kommen zum Einsatz.

  • Nachschub gegen Punkte: Einheiten lassen sich wie in R.U.S.E. als »Geister« von einer Kartendeck-Leiste aufs Schlachtfeld ziehen, dann erscheinen sie am Kartenrand und fahren oder laufen an diese Position. Jeder eingesetzte Trupp kostet Requisition-Punkte, die mit der Zeit automatisch aufs Divisionskonto tröpfeln.
  • Dynamische Frontlinie: Gewonnen hat am Ende derjenige, der den Großteil der Karte erobert und ein bestimmte Zeit lang hält. Die Karte ist aber nicht in Sektoren à la Company of Heroes 2 unterteilt, stattdessen verschiebt sich die Frontlinie komplett frei - abhängig davon, wo unsere und die feindlichen Einheiten gerade stehen und wie der Geisteszustand dieser Truppen aussieht.

Raketenartillerie macht kurzen Prozess mit Einheiten auf freiem Feld, verbraucht aber viel Munition. Raketenartillerie macht kurzen Prozess mit Einheiten auf freiem Feld, verbraucht aber viel Munition.

  • Moral und Stress: Moment: Geisteszustand? Ja, Moral und Stress spielen eine wichtige Rolle in Steel Division: Normandy 44. Truppen, denen ein Feind in die Flanke fällt, verlieren den Mut und ziehen sich automatisch zurück. Wenn sie auf komplett überlegene Feinde treffen, können sie sogar selbstständig kapitulieren. Wir sollten also tunlichst darauf achten, nicht eingekesselt zu werden. So geht es in Steel Division nicht um rohe Feuerkraft, sondern darum, die Truppen geschickt einzusetzen.
  • Artillerie gegen Moral: Aufklärungsjeeps können Artillerieschläge von außerhalb der Karte anfordern, die selbst dann die Feindmoral schwächen, wenn sie wegen ihrer großen Streuung niemanden treffen. Ein Bombardement ist also eine exzellente Vorbereitung für eine Offensive.

Panzer sind keine Wunderwaffen, Treffer in die dünne Heckpanzerung schalten sie in Windeseile aus. Panzer sind keine Wunderwaffen, Treffer in die dünne Heckpanzerung schalten sie in Windeseile aus.

  • Alles authentisch: Steel Division leg viel Wert auf authentische Simulation der Einheiten. Panzer etwa haben ein Schadensmodell, unter anderem können ihre Ketten oder ihr Motor beschädigt werden, zudem sind sie hinten dünner gepanzert als vorne. Auch Sichtlinien und Schussreichweiten spielen eine wichtige Rolle und lassen sich direkt auf der Karte anzeigen, indem man eine Taste gedrückt hält. So kann man beispielsweise Infanterie hinter einer Hecke verstecken oder die ideale Position für ein Maschinengewehr finden, das eine Straße abdecken soll.
  • Treibstoff und Munition: Benzinverbrauch simuliert Steel Division nicht, dafür aber Munition: Artillerie braucht Geschosse, die Lastwagen vom Kartenrand zu ihr schippern. Kluge Generäle nutzen das aus und schneiden die Nachschubwege ab. Die Munitionslieferanten lassen sich sogar kapern, um ihre Fracht selbst einzusetzen.

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