Steelseries 6Gv2 - preiswerte Hacker-Tastatur im Test

Mit einem Preis von rund 70 Euro ist die Steelseries 6Gv2 eine der preiswertesten mechanischen Tastaturen überhaupt. Wie es sich mit ihr spielt und schreibt, untersuchen wir in diesem Test.

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In den letzten Monaten haben wir mehrere mechanische Tastaturen getestet, die meisten kosten deutlich über 100 Euro. Mit der Steelseries 6Gv2 prüfen wir nun ein mechanisches Tastenbrett, das mit seinem Preis von 70 Euro nicht mehr kostet als manche Spieler-Tastatur mit herkömmlichen Gummi-Schaltern.

Im Gegensatz zur Razer Black Widow Ultimate (140 Euro) und Das Keyboard Model S Professional (130 Euro) verwendet die Steelseries 6Gv2 (wie die rund 100 Euro teure Raptor Gaming K1) statt der blauen die schwarzen Cherry-MX-Schalter, die ein anderes Anschlagsverhalten haben. In diesem Test nutzen wir die Gelegenheit, um die Unterschiede zwischen den einzelnen mechanischen Tasten herauszuarbeiten.

Für eine Tastatur mit vollen 105 Schaltern ist die Steelseries 6Gv2 durch die schmalen Einfassungen vergleichsweise kompakt. Für eine Tastatur mit vollen 105 Schaltern ist die Steelseries 6Gv2 durch die schmalen Einfassungen vergleichsweise kompakt.

Präzision

Das Schreibgefühl der Steelseries 6Gv2 ist Weltklasse und im Test der Razer Black Widow Ultimate, dem Das Keyboard Model S Professional, der Raptor Gaming K1 sowie der teureren Steelseries 7G ebenbürtig. Welche Ihnen am besten zusagt, können Sie nur beim Probetippen herausfinden, denn die Unterschiede liegen im Detail. Präzision und Langlebigkeit von mechanischen Tastaturen sind billigen Gummimatten in jeder Hinsicht überlegen. Das gilt auch für hochpreisige Spielertastaturen wie die Logitech G510 (90 Euro) oder Logitech G110 (60 Euro), die in erster Linie wegen ihrer umfangreichen Zusatzausstattung mit Display, Makros oder USB-Verteilern so teurer sind. Tests in der Redaktion haben gezeigt, dass sich selbst Skeptiker nach einer längeren Eingewöhnungszeit in die uns vorliegenden mechanischen Tastaturen verliebt haben.

Die meisten mechanische Tastaturen nutzen Schalter der Firma Cherry, von denen vorranging die Varianten MX Blue, MX Black und MX Brown zum Einsatz kommen. Die blauen Schalter haben fast keinen Widerstand und einen klar definierten, lauten »Klick«, lösen allerdings erst relativ spät aus und lassen sich danach noch weiter nach unten drücken. Bei schnell hintereinander folgenden Tastenanschlägen kann mitunter ein Anschlag verloren gehen, wenn die Taste nur leicht angetippt wird. Das ist aber keine Hardware-Fehler, sondern Grundlage des Schreibgefühls der blauen Cherry-MX-Schalter. Die schwarze Variante MX Black in der Steelseries 6Gv2 oder in der Raptor Gaming K1 hat dagegen einen gleichmäßigen Widerstand über die gesamte Anschlagshöhe und der Druckpunkt liegt weiter oben, sodass die Tasten schneller ausgelöst werden. Im Gegenzug fehlt der tolle 80er-Jahre-Klick, was MX-Black-Tastaturen aber erheblich leiser macht. Vermeintlich eignen sich die MX Blacks besser als die MX Blues zum Spielen. Unserer Meinung ist das aber eher eine Frage des individuellen Geschmacks und der Gewöhnung, und nicht pauschal für jeden Spieler zu beantworten. Die braunen MX Browns liegen ungefähr in der Mitte zwischen MX Blue und MX Brown. Diese Schalter haben den geringsten Widerstand, wirken also sehr leicht.

Technik

Das Design ist schnörkellos. Das Design ist schnörkellos.

Die Steelseries 6Gv2 lässt sich wahlweise per USB oder PS/2-Port anschließen. Über USB verarbeitet diese Tastatur maximal sechs Tastenanschläge auf einmal (plus vier Modifier wie STRG, ALT oder SHIFT), im Gegensatz zur teureren Razer Black Widow Ultimate schafft sie das auch über das gesamte Tastenfeld hinweg und nicht nur im Bereich häufig genutzter Tasten wie W, A, S und D. Technisch bedingt erlaubt allerdings nur der betagte PS/2-Anschluss, beliebig viele Tasten gleichzeitig zu betätigen (auch N-Key-Rollover genannt), der notwendige PS/2-Adapter gehört zum Lieferumfang. Die Hersteller, so auch Steelseries auf seiner Internetseite, bezeichnen das fälschlicherweise als »Anti-Ghosting«. Tatsächlich ist Ghosting etwas anderes, das aber selbst auf billigsten Keyboards praktisch nie auftritt: Die Gefahr, dass beim Druck von zwei Tasten eine dritte ausgelöst wird, obwohl diese gar nicht betätigt wurde.

Handling

Im Gegensatz zu den meisten bisher getesteten Tastaturen bietet die Steelseries 6Gv2 überhaupt keine Zusatzausstattung. Allein die linke Windows-Taste hat der Hersteller durch eine »Steelseries«-Taste ersetzt, die als Funktionstaste in Kombination mit F1 bis F6 die Medienwiederhabe steuert. Ansonsten ist die Steelseries 6Gv2 einfach nur eine nackte Tastatur.

Dass die nüchtern ausgestattete Tastatur nicht einmal über eine Höhenverstellung verfügt, drückt die Wertung, obwohl die sanfte Neigung den meisten Spielern entgegen komme dürfte. Nicht jedermanns Sache ist auch die fehlende linke Windows-Taste. Immerhin bringt die Steelseries 6Gv2 durch eine wuchtige Metallplatte im Innern sowie durch die 105 Metallschalter ein Kampfgewicht von über einem Kilo auf die Waage und ist entsprechend rutschfest. Insgesamt tippt es sich auf der Steelseries 6Gv2, vor allem wegen des überragenden Schreibgefühls, dennoch sehr ergonomisch.

Die Verarbeitung der Steelseries 6Gv2 empfinden wir als tadellos. Das Gehäuse wirkt stabil, die Tasten auch. Wie bei den meisten mechanischen Tastaturen können Sie auch bei der 6Gv2 die Standardtasten problemlos abnehmen und das gesamte Gerät reinigen (größere Schalter wie ENTER oder die Leertaste sollte aber nur geschultes Personal entfernen, weil sich diese nicht ohne Weiteres wieder korrekt montieren lassen).

» Bestenliste: Top-Tastaturen

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