Die Begrüßung kennen wir: "Mein Name ist Bond, James Bond." Zu Beginn von Stirb an einem anderen Tag (Originaltitel: Die Another Day) trifft 007 als illegaler Waffenhändler in Nordkorea ein. Beim Versuch, in der entmilitarisierten Zone Hightech-Gerät gegen Diamanten zu tauschen, fliegt seine Tarnung auf: Eine spektakuläre Hovercraft-Verfolgungsjagd beginnt, die Bond (natürlich) gewinnt. Doch die Freude ist kurz, James muss den Erfolg teuer bezahlen:14 Monate Gefangenschaft und Folter in einem nordkoreanischen Kerker -- brillant inszeniert im Vorspann (samt Madonna-Titelsong). Schließlich erlangt der sichtlich geschundene Bond, mit zotteligen Haaren und Vollbart, durch einen Gefangenenaustausch die Freiheit. Die Zeiten des unverwundbaren Spions sind also in Stirb an einem anderen Tag vorbei. Das ist aber nicht die einzige Neuerung: Feinde lauern diesmal auch im eigenen Lager, denn ein Verräter ließ den Coup in Nordkorea platzen. Beweise gibt's dafür aber nicht. Also zieht Bond eine Zeit lang allein und als Geächteter in einen persönlichen Rachefeldzug. Die Vendetta führt ihn von Südostasien über Kuba, England und Island schließlich zum großen Showdown zurück nach Korea, wo Bond ganz nebenbei die Welt vor einem globalen Krieg rettet.
Der emanzipierte Bond
Ob Hawaiihemd oder Designeranzug: Pierce Brosnan ist in seinem vierten Auftritt als 007 endgültig in die Rolle gewachsen und braucht einen Vergleich mit Sean Connery nicht mehr zu scheuen. Allein die Einspielergebnisse sprechen für ihn: Seit seinem ersten Engagement in Golden Eye spielte jeder Streifen über 300 Millionen Dollar ein. Davor durchbrach lediglich Moonraker die 200-Millionen-Grenze. Zudem bereichert Brosnan den in die Jahre gekommen Helden durch einige neue Facetten. So schlürft er nicht mehr nur an einem Wodka-Martini, sondern genehmigt sich eine dicke Zigarre und bietet der ersten im Film auftretenden Schönheit gleich einen Mojito an. Zugegeben, wer hätte das nicht getan, angesichts einer in Zeitlupe dem Meer entsteigenden Halle Berry alias Jinx? Erinnerungen an den ersten Bond-Streifen werden wach: Schon 1962 in James Bond jagt Dr. No erhob sich Ursula Andress mit ähnlich lasziven Bewegungen aus dem Wasser. Zwar gelingt es 007 immer noch erstaunlich schnell, die Schönheiten ins Bett zu bekommen, doch schon in Kuba entpuppt sich die NSA-Agentin Jinx als nahezu ebenbürtiges Pendant. Halle Berry ist die Rolle quasi auf den (sehenswerten) Leib geschrieben, und verblüfft sowohl Zuschauer als auch ihren britischen Kollegen, wenn sie ihn aus so mancher brenzligen Lage befreit.
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