Seite 2: Storm: Frontline Nation im Test - Sturm im Wasserglas

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Die KI: Es ginge klüger

Die Gegner-KI setzt zwar die Spezialtalente ihrer Einheiten ein, leidet aber ebenfalls unter Aussetzern. So lungern die Feinde gerne mal in einer Kartenecke herum und lassen sich von Ihrer Artillerie zu Klump schießen. Oder sie stürmen hirnlos heran – weshalb es meist genügt, den Gegner kommen zu lassen und ins Kreuzfeuer zu locken. Das senkt den taktischen Anspruch.

Auf der Kampagnenkarte bündeln die Computergegner ihre Truppen vor Angriffen, handeln aber auch häufig irrational. Beispielsweise lassen sie ihre Hauptstadt (!) unverteidigt, sodass Sie sie mit Fallschirmjägern besetzen können. Oder sie legen sich mit klar stärkeren Nationen an.

KI-Überheblichkeit Das hoffnungslos unterlegene Lettland erklärt unseren Deutschen überraschend den Krieg und zieht noch nicht mal seine Armeen zurück, als wir sie überrennen.

KI-Vergesslichkeit Weil die Franzosen »vergessen«, Paris zu verteidigen, können wir die Stadt problemlos mit Fallschirmjägern einnehmen. Das ist kein Einzelfall, die Gegner lassen oft komplette Landesteile unverteidigt.

KI-Ignoranz Die Feinde versuchen immer wieder, den Flaggenpunkt rechts zu erobern, um die Moral ihrer Truppen zu erhöhen. Dass meine Artillerie (links) eine gegnerische Einheit nach der anderen ins Nirvana bläst, ist unserem Widersacher wurst.

Im Test erklärte das chancenlose Lettland unseren Deutschen den Krieg – und zog seine Mini-Heere nicht einmal zurück, als wir sie mit überlegenen Truppen zermalmten. Dadurch wird Storm selbst auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade ziemlich einfach.

Zumindest, wenn Sie sich nicht blindlings mit dem halben Kontinent anlegen. Darüber wachen auch die »Alliierten Nationen«, das Spiel-Pendant zur UNO. Der Staatenbund unterstützt kleine Länder, die von großen attackiert werden – was sich in unseren Testpartien jedoch nie spürbar auswirkte.

Storm: Frontline Nation - Test-Video Video starten 7:19 Storm: Frontline Nation - Test-Video

Die Bedienung: Es ginge komfortabler

Trotz des gemäßigten Schwierigkeitsgrades stoßen Runden-Neulinge in Storm: Frontline Nation auf einen Stolperstein: das fehlende spielbare Tutorial. Die Lehr-Videoschnipsel im Spiel und das Handbuch erklären wichtige Konzepte nur lückenhaft, die Ratgeber auf der offiziellen Website sind da ein schwacher Trost.

Die Bedienung leidet unter den ewigen Ladezeiten und teils unlogischen (und hässlichen) Menüs. So können Sie zwar Ihre Beziehung zur UNO verbessern, indem Sie Sperrverträge für ABC-Waffen unterzeichnen. Die Option dafür finden Sie aber nicht in der UNO-Übersicht, sondern im »Inland«-Karteireiter der Diplomatie-Tabelle.

Einheitenkauf In diesem Menü kaufen wir Nachschub und rüsten unsere Einheiten mit optionalen (und teils überflüssigen) Upgrades auf.

Diplomatie Im Diplomatiemenü verhandeln wir mit anderen Nationen oder erklären Kriege. Außerdem können wir hier sehen, ob uns die Rivalen mögen – oder nicht.

Forschung Im Forschungsmenü schalten wir stufenweise Technologien in fünf Kategorien frei: Atomare, biolgische und chemische Waffen sowie Raketentechnik und Einheiten-Upgrades (von links).

Es hilft zwar ein wenig, dass die Entwickler in jedes Menü kurze Erklärtexte eingebettet haben. Noch besser wäre aber gewesen, wenn sie gleich auf eine intuitive Struktur geachtet hätten. Auf den Schlachtfeldern funktioniert die Bedienung allerdings gut, beispielsweise blendet Storm: Frontline of Nations die Schuss- und Bewegungsreichweite der anvisierten Einheiten ein.

Online-Aktivierung & Bugs

Vor dem ersten Spielstart müssen Sie ein (kostenloses) Benutzerkonto auf Valves Online-Plattform Steam anlegen und Storm: Frontline Nation damit verknüpfen – was den Weiterverkauf verhindert. Nach der ersten Aktivierung läuft das Spiel auch im Offline-Modus.

Unsere Wertung basiert auf der Version 1.0.9.1480 von Storm: Frontline Nation, die mehrere Probleme bereinigt, darunter Abstürze und Soundfehler. Vor dem Update erzeugten Helikopter häufig ein nerviges Rauschen, das erst nach einem Neustart verschwand. Außerdem hat der letzte Patch die Übersetzung verbessert, auch wenn viele Stilblüten bleiben. Franken etwa heißt zwar nicht mehr »Wuerzburg«, dafür aber »Frankonia«.

Auch Bugs gibt's weiterhin. Ein Beispiel: Wenn wir aus einer Schlacht zurück ins Hauptmenü wechseln und einen Kampagnen-Spielstand laden, prangt auch auf der Strategiekarte das Truppenplatzierung-Menü aus dem Gefecht. Abhilfe schafft nur ein Neustart. Für diese und ähnliche Macken ziehen wir bei der Bedienung einen Wertungspunkt ab.

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