Südkorea - Regierung kämpft gegen Spielesucht

Neue Gesetze schreiben jede Nacht sechs Stunden Pause und langsames Internet für Jugendliche vor.

Die Regierung des Landes Südkorea hat neue Gesetze erlassen, die die Spieleabhängigkeit von Jugendlichen eindämmen sollen. Das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus sorgte einem Bericht der Zeitung The Korea Herald zufolge dafür, dass sich Onlinespiele für User unter 19 Jahren nachts automatisch abschalten. Die Jugendlichen müssen jede Nacht eine sechsstündige Offline-Zeit einlegen, die Anfangszeit darf dabei zwischen Mitternacht und zwei Uhr frei gewählt werden.

Diese »Nachtsperre« beginnt anfangs mit vier populären Onlinerollenspielen und wird dann auf insgesamt 19 Titel ausgeweitet. Diese machen 79% des gesamten koreanischen Onlinespielemarktes aus.
Auch das Drosseln der Internetgeschwindigkeit für Benutzer unter 19 Jahren ist Teil des Maßnahmenkataloges der Regierung. Für den gleichen sechsstündigen Zeitraum soll das Internet so langsam sein, dass ein Surfen mehr oder weniger unmöglich wird.

Prof. Dr. Pfeiffer Prof. Dr. Pfeiffer

Kritiker des Gesetzes bemängeln die fragwürdigen Durchsetzungsmöglichkeiten für die Regelungen. Zusätzlich geben sie zu bedenken, dass Spieler auf andere Onlinetitel wechseln könnten oder gar zu Offlinespiele greifen.

Nach Informationen des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) sind in Südkorea 14 Prozent aller Jugendlichen schwer abhängig. Die Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn Leiter des Instituts ist Prof. Dr. Pfeiffer, der sich in der Vergangenheit mit einem regelrechten »Kreuzzug« gegen Videospiele einen eher zweifelhaften Ruf erarbeitet hat.
Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Problem in Südkorea offenbar massive Ausmaße angenommen hat, wenn sich die Regierung zu solch drastischen Maßnahmen entschließt.

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