Teil 2: 3D-Trends 2001

Nvidia

Der derzeit führende 3D-Karten-Hersteller heißt Nvidia. Daran wird sich auch 2001 nichts ändern. Denn die Grafikexperten aus Santa Clara haben den Hauptkonkurrenten 3Dfx kurzerhand aufgekauft. Nvidia hat sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Der neue Super-Chip NV-20, der auch die Xbox von Microsoft antreiben wird, soll den Leistungsabstand zur Konkurrenz noch einmal vergrößern. Und der Geforce 2 Go soll ab Frühjahr 2001 3D-Spiele auch für Laptop-Benutzer erschließen. Toshiba hat bereits erste Modelle angekündigt. Das Hauptgeschäft will Nvidia aber mit dem NV-20 machen. Nach Herstellerangaben soll er bis zu siebenmal schneller sein als ein Geforce 2 Ultra; je grafisch komplexer die Spielszene, desto fixer soll der NV-20 sie abarbeiten können. Volle Programmierbarkeit der Pipelines soll den Spiele-Entwicklern freie Hand lassen, um außergewöhnlich detaillierte Szenen bei flüssigem Ablauf gestalten zu können. Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Technik ist der erweiterte Befehlssatz von DirectX 8. Hier macht sich anscheinend die enge Zusammenarbeit mit Microsoft bezahlt. Bittere Pille bei der schönen neuen Technik ist allerdings der Preis: Mindestens 1.500 Mark werden Sie für eine Grafikkarte mit dem NV-20 berappen müssen.

3Dfx
Die Zukunft des einstigen Marktführers ist nach der Übernahme durch Nvidia mehr als ungewiss: Das geplante Flaggschiff der Voodoo-Reihe, die Voodoo 5 6000, wird nicht erscheinen, neue Karten sind nicht mehr in Planung. Die Produktionsstätten stehen mittlerweile zum Verkauf. Was Nvidia mit den Markennamen und Patenten des Konkurrenten vorhat, ist noch nicht bekannt. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass es in Zukunft noch Highend-Grafikkarten unter dem Namen Voodoo geben wird. Möglicherweise wird 3Dfx eine Nische besetzen: die der Multimedia-Zusatzkarten, ein Gebiet, in dem Nvidia traditionell nicht stark ist. Diese neuen Boards mit TV- und Radio-Tunern ermöglichen Echtzeit-Komprimierung und Aufzeichnung von Fernseh- und Radio-Sendungen auf die Festplatte. Für eine anschließende Weiterbearbeitung wird entsprechende Software mitgeliefert. Eine Karte, die Kompression von MPEG-2 in DVD-Qualität ermöglicht, war angekündigt. Eine zweite mit MPEG-1-Standard, die Voodoo-TV 200 PCI, wird derzeit zum Preis von unter 300 Mark verkauft.

Matrox
Die von den Fans ersehnte Matrox G800 könnte 2001 endlich das Licht der Welt erblicken. Bis heute existieren aber nur Mutmaßungen über die Leistungsfähigkeit des Chips. Matrox selbst hält sich bedeckt. Nach dem enttäuschenden G450, der für Spieler absolut ungeeignet ist, wäre aber auch ein Rückzug des Unternehmens aus dem 3D-Karten-Geschäft denkbar. Der Hersteller hat seine Ziele mehr auf das Business-Geschäft ausgerichtet, in dem hochqualitative 2D-Karten für digitale Monitore und Großprojektionen benötigt werden. Dort gehört Matrox zu den Hauptanbietern.

Fazit
So schnell und großartig ausgestattet die neuen Super-Chips auch sind, die Preise betreten langsam einen Bereich jenseits von Gut und Böse. Rund 1.500 Mark zu berappen, nur um die Framerate kaum wahrnehmbar von 110 auf 130 hochschnellen zu sehen, ist nicht jedermanns Sache. Ein Vergleich mit sündteuren HiFi-Anlagen drängt sich förmlich auf: Highend-Verstärker mit Lautsprechern im 10.000-Mark-Bereich können auch extreme Frequenzen wiedergeben - nur kann diese kein menschliches Ohr mehr erfassen. Eine NV-20-Karte wird ohnehin zunächst nur Puristen ansprechen, die für viel Geld das Allerbeste haben wollen. Investieren Sie daher lieber in ein preiswerteres Vorgängermodell. Sobald die ersten NV-20 auf dem Markt sind, rutschen die Preise für die momentan führenden Geforce-2-Karten ganz schnell in normale Regionen.

Teil 3: RAM-Trends 2001 morgen (25.12.) ab 14:00 Uhr

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