Schlüsseldienst
In seinem Zimmer entdecken wir einen geheimen Schalter der uns Zugang zu einer versteckten Truhe gewährt. Da wir den passenden Schlüssel noch nicht geklaut haben, setzen wir Dietriche ein. Wenn wir das Diebeswerkzeug mit gedrückter rechter Maustaste ins Schloss stecken, müssen wir auf sich wiederholende Klickgeräusche lauschen und im Intervall zwischen den Tönen die linke Maustaste klicken.
Ein cooler Einfall, denn gerade mit Feinden im Nacken sorgt das gut gemachte Minispiel für Spannung. Keine zehn Sekunden später haben wir das Schloss geknackt und beginnen zu lächeln - das Tränenmittel, das die Statue heulen lässt. Einen Teil unseres Auftrags haben wir damit schon erfüllt.
Genau wie damals
Wie es in diesem und den Dutzenden anderen Einsätzen weitergeht, sollten sie am besten selbst herausfinden, denn The Dark Mod ist Pflichtprogramm für Thief-Freunde. Selten haben wir ein Fan-Projekt gespielt, dass den Charme, die Stimmung und die Atmosphäre des Originals so gut einzufangen weiß. Fackeln werfen die Schatten unserer Feinde als verzerrte Abbilder an die Wand und Wachen unterhalten sich nicht nur mit ihren Kollegen, sondern führen auch Selbstgespräche und kommentieren das Geschehen, sobald sie misstrauisch werden.
Natürlich gibt es auch Kritikpunkte: Abseits der soliden Licht- und Schatteneffekte ist die Grafik hoffnungslos veraltet, die langen Ladezeiten beim Start einer Mission gehen gehörig auf die Nerven, das Trefferfeedback in den Schwertkämpfen ist unter aller Kanone, und Klettereinlagen werden durch unsere unsichtbaren Gliedmaßen nicht gerade erleichtert.
Fans dürften und sollten darüber aber hinwegsehen. Lediglich Menschen, mit schlechten Englisch-Kenntnissen könnten auf ernsthafte Probleme stoßen. Zwar lässt sich das Menü auf Deutsch umstellen, Briefe, Bücher und Dokumente, die oft wichtige Hinweise enthalten sind allerdings komplett auf Englisch.
Fazit
Florian Heider: Boah, ist das lahm. Das war meine erster Gedanke zu The Dark Mod. Angesichts manch moderner Schleich-Shooter mit Super-Instant-Kill-4-All-Selbstheilungs-Bullet-Time-Funktion eigentlich nicht verwunderlich. Sobald ich mich allerdings wieder an das gemächlichere Spieltempo gewöhnt hatte, waren meine anfänglichen Sorgen vergessen. The Dark Mod schafft genau das, was es möchte: Es spielt sich wie Thief mit leicht verbesserter Grafik.
Wenn ich minutenlang im Dunkeln ausharre, die Routen der Wachen beobachte und mir den perfekten Plan für den perfekten Raubzug zurechtlege, dann fühle ich mich wieder ins Jahr 1998 zurückversetzt. Dank der fleißigen Community ist außerdem für dauerhaften Missionsnachschub gesorgt. Kollege Löwenstein darf sich gerne auf den Reboot freuen, ich bleibe liebend gerne bei diesem wundervollen Fan-Projekt.
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