Minispiele und Chimäre
Kurzweilig hingegen ist das neue Minispiel als Kommandant des Widerstands. Wir rekrutieren Truppführer mit speziellen Fähigkeiten, dazu Truppen und sorgen für deren Ausrüstung, um sie in Missionen zu schicken. Ist der Auftrag beendet, finden wir im Bericht die Anzahl der Todesopfer sowie unsere Belohnung (Gold und Gegenstände).
Den Truppführer können wir zudem aufleveln und mit unterstützenden Relikten ausrüsten. Dieses Minispiel verändert sich im Spielverlauf nicht und ist für den Erfolg der Hauptstory nicht von Belang - hier wurde Potenzial verschenkt, denn eine Verknüpfung mit dem eigentlichen Spielgeschehen hätte das Minispiel aus der unterhaltsamen Belanglosigkeit in ein motivierendes Spielelement verwandeln können.
Auch die witzigen Tower-Defense-Missionen kehren zurück. Mehrfach dürfen wir auf unterschiedlichen Karten jede Menge spaßige Fallen bauen und Monstermassen rösten, schockfrosten, aufspießen, zerquetschen und abschießen. Haben wir darauf keine Lust, lassen wir diese optionalen Spielchen auch von unseren Widerstandstruppen erledigen.
Unendliche Geschichte
Nachdem wir die Story beendet haben, können wir in den Modus »Unendliche Geschichte« umschalten, bei dem wir die Story gegen immer schwerere Monster durchspielen können und uns nebenbei weitere Charakterverbesserungen freispielen dürfen. Zudem fällt dort nur hochstufige Beute.
Dieses simple Prinzip motiviert: Wie weit halten wir durch? Zusätzlich gibt es Szenarien auf bereits bekannten Karten mit zufälligen Mini-Kampagnen. Sowohl die Story als auch die Szenarien können wir im Koop-Modus mit bis zu vier weiteren Spielern zocken. Oder wir geben uns mit bis zu acht anderen Van Helsings im neuen PvP-Modus gegenseitig auf die Mütze. Mehr als ein Zeitvertreib für zwischendurch ist Letzteres aber nicht.
Gewohnt skurril-absurd
Grafik und Sound sind im Vergleich zum Vorgänger exakt gleich geblieben, also etwas altbacken, aber ordentlich. Die Steampunk-Atmosphäre ist aber nach wie vor exzellent getroffen, neue (und alte) Monster präsentieren sich skurril-absurd, die Umgebungen sind detailliert und streckenweise sehr hübsch anzusehen. Die Inszenierung wurde obendrein durch zusätzliche Zwischensequenzen aufgebohrt, in denen die sehr guten englischen Sprecher noch mehr zu sagen haben.
Bis auf gelegentliche Abstürze funktioniert das Spiel bugfrei und wie gewünscht. Das können wir allerdings nicht von der Übersetzung sagen, die ein wilder Mix aus deutschen und englischen Texten ist, gewürzt mit heftigen Stilblüten: »Account Bound« wird im Deutschen zur »Kontofessel«. Na wenn das nicht kreativ ist ...
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