The Last Remnant im Test - Exzellente Rollenspiel-PC-Umsetzung

Wider den Vorurteilen: Das japanische Rollenspiel The Last Remnant von Square Enix überrascht im Test mit taktisch anspruchsvollen Kämpfen, einer klischeearmen Geschichte und einer exzellenten PC-Umsetzung.

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Das Finale von Der Herr der Ringe, erzählt nach den Regeln eines PC-Rollenspiels: Die vier Gefährten wirken fast ein wenig verloren, als sie an die riesigen Tore von Mordor klopfen. Keine Reaktion, schließlich ergreift der weiße Magier Gandalf das Wort: »Servus Sauron, ich und meine Kollegen Aragorn, Legolas und Gimli haben gerade noch mal ordentlich aufgelevelt und sind jetzt endlich bereit für den Endkampf. Es wäre deshalb prima, wenn du mal kurz herauskommen könntest. Aber allein, wenn’s Recht ist. Lass also bitte deine riesige Armee aus dem Spiel -- das Schicksal von Mittelerde soll doch sportlich fair entschieden werden, und wir sind schließlich nur zu viert!«

Zugegeben: Wir haben ein wenig übertrieben. Dennoch ist es zumindest verwunderlich, dass in Rollenspielen zur Weltenrettung grundsätzlich eine Handvoll Helden ausreicht, während alle anderen militärischen Berufsgruppen offensichtlich gerade ausgiebig Kaffeepause machen. Das japanische Mammut-Werk The Last Remnant schließt diese Logiklücke. Hier erleben Sie ein monumentales Abenteuer, das ausnahmsweise mal nicht in kleinen Helden-Scharmützeln, sondern mit Armeen und großen Schlachten entschieden wird. Das ist ein ebenso neues wie spannendes Erlebnis. Allerdings nur für geduldige Rollenspieler.

» Test-Video zu The Last Remnant ansehen
» Test der Xbox 360-Version lesen

Hübsch, lebendig und detailverliebt: die Städte. Hübsch, lebendig und detailverliebt: die Städte.

Kommt langsam, …

Hässlich, leer und detailarm: die Dungeons. Hässlich, leer und detailarm: die Dungeons.

Denn The Last Remnant kommt nur sehr behäbig in die Gänge und präsentiert sich trotz seiner Innovationen anfangs erzkonservativ. Auf streng linearen Bahnen helfen Sie dem Nachwuchs-Helden Rush Sykes bei der Suche nach seiner entführten Schwester. Sie erforschen öde, bis auf ein paar Monster und Schatztruhen gähnend leere Dungeons und ärgern sich über die zerstückelte Spielwelt, die selbst die kleinen, wenn auch sehr fantasievoll gestalteten Städte in winzige Einzelabschnitte unterteilt.

Auch die rundenbasierten Kämpfe wirken anfangs noch erschreckend traditionell und anspruchslos. Keine Spur von großen Armeen! Sie bekommen stattdessen ein paar Gefährten zugewiesen, denen Sie die üblichen Angriffs-, Heil- und Zauber-Befehle erteilen. Da zudem sämtliche Charakterwerte (etwa Stärke, Intellekt und Schnelligkeit) automatisch gesteigert werden, spulen Sie die ersten acht Stunden ein uninspiriertes Standard-Rollenspielprogramm aus Erkunden, Reden, Einkaufen und Kämpfen ab. Hinzu kommt, dass ausgerechnet der Held Rush jede Gelegenheit nutzt, um sich beim Spieler unbeliebt zu machen: Er ist ständig am quengeln und wirkt mit seinem pseudo-coolen Gehabe wie ein Fremdkörper zwischen all den feinen Herrschaften, denen er bei der Suche nach seiner Schwester in die Quere kommt.

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