Die Beute investieren
Gold ist - Free2Play-typisch - nur eine der drei Währungen im Spiel. Wir rüsten damit unsere Burg auf, um mehr Räume oder größere Schatzkammern zu erhalten. Auch in Dienstleistungen wie beim Schmied (produziert Waffen und Ausrüstung), der Heiltrank-Braustation oder in das Kreaturen-Portal stecken wir Gold und verbessern sie so.
Um Wachmonster für unser Domizil anzuheuern oder sie im Forschungslabor zu tunen, ist eine blaue Ressource namens »Lebenskraft« nötig. Sowohl Gold als auch Lebenskraft lassen sich im Spiel erwirtschaften, etwa durch den Verkauf von gefundenen Items, beim Plündern gegnerischer Burgen oder einfach aus der Lebenskraft- und Goldmine in der eigenen Festung, die sich im Tagesrhythmus wieder auffüllt.
Bling ist grün
Die dritte Währung ist das grüne »Bling«, das im Ingame-Shop gegen echte Euros erworben werden kann. Bling ist hauptsächlich dazu gedacht, optische Verbesserungen für die eigene Burg oder den eigenen Charakter zu kaufen - bislang stehen etwa Haustiere und Perücken zur Verfügung. Spieler, die echtes Geld ins Spiel stecken und sich Bling erkaufen, haben keinen direkten Pay2Win-Vorteil - sie sehen (im Spiel) nur besser aus.
Nötig sind die grünen Penunzen aber für die Spieler, die sich nach der Auswahl ihrer ersten, kostenlosen Figur mit einer der anderen Charakterklassen beschäftigen wollen, die kosten nämlich extra. Daneben lässt sich Bling noch nutzen, um Erfahrungs- oder Gold-Booster einzukaufen. Die wirken als Beschleuniger für eilige Helden.
Keine künstliche Handbremse
Der berüchtigte Pay-not-to-wait-Effekt, mit dessen künstlichen Wartezeiten sich andere Ubisoft-Onlinespiele wie Anno Online oder Silent Hunter Online unbeliebt machen, tritt nicht ein. In The Mighty Quest for Epic Loot überfallen wir so viele Burgen, wie wir wollen. Eine begrenzte Tages-Energieleiste oder abscheulich lange Bauzeiten gibt es nicht. Klar dürfen wir unsere Monster und die Burg erst aufrüsten, wenn wir genug Gold und Lebensenergie gesammelt haben, aber das liegt schließlich in unserer Hand.
The Mighty Quest for Epic Loot sieht mit seiner pastellfarbenen Comicgrafik recht schick aus, die launigen Animationen und Sprüche der Helden sind charmant, und es spielt sich angenehm flüssig. Allerdings geraten die Beute-Runs durch den immer gleichen Spielablauf aber auf Dauer doch zur Fleißarbeit - das Stürmen einer Burg dauert knapp zwei Minuten und ist kaum als »mächtiges Abenteuer« zu bezeichnen. Überdies spuckt das Spiel keine wirklich tollen Belohnungs-Items aus, die seinen Namen rechtfertigen würden. »Time Saving Quests for Discount Loot« hätte vermutlich besser gepasst.
Einsame Einbrecher
Was wir bei The Mighty Quest for Epic Loot obendrein schmerzlich vermissen, ist Gesellschaft. Außer ihrer Burgen sehen wir von anderen Spielern wenig. Erstürmt jemand unsere Zitadelle erfolgreich oder erfolglos, wir bekommen das als schnöde Log-Einblendung angezeigt. Schmerzlicher ist allerdings, dass wir nicht zusammen mit Freunden irgendwo einbrechen können, sondern unsere Figur dazu verdammt ist, alleine in den Kampf zu ziehen.
Action-Schnetzel-Rollenspiele leben nun mal auch davon, dass wir mit unseren Freunden zusammen ein monsterklatschendes Tag-Team bilden können! Klar ist es möglich, sich mit befreundeten Mitspielern Duelle zu liefern, wer wessen schöne neue Burgverteidigung schneller besiegt, aber das ist nicht das Gleiche.
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